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Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung

Titel: Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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in den Lebensfluss
    Oft eine Tränenflut.
     
    Was wird da einst aus Avalon,
    So nötig und erträumt?
    Trägt Merlins Saat Ruhm oder Gram?
    Wird hier das Glück versäumt?
     
    Der Samen pulsierte wie ein Herz
    In Merlins junger Hand,
    Als er durch Zauberspiegel schritt
    Bis in ein fernes Land.
     
    Der Magier wurde heimatlos.
    Fincayra schwand im Dunst.
    Doch dieses kleine Samenkorn
    Vergalt’s mit neuer Gunst.
     
    Gerade als Fincayra fiel
    Und Merlin Abschied nahm,
    Trieb das vergess’ne Land heran,
    Das vorher niemals kam.
     
    Ein Tag der Wunder brach nun an.
    Des Winters längste Nacht
    Hat Flügel, Träume, Kindermut
    Mit Lust hervorgebracht.
     
    Und was im kleinen Samen war,
    Hat alle gleich betört:
    Ein Baum, im Umfang grenzenlos,
    Ein Grundsatz, unerhört:
     
    Für Lebewesen aller Art
    Ist hier ein Platz und Frieden.
    Natur ernährt sie alle gut,
    Hader wird vermieden.
     
    Gefeiert wird das Leben selbst,
    Das fliegt und kriecht und schwimmt.
    Geehrt wird, was da atmet, wächst
    Und wieder Abschied nimmt.
     
    Der Baum des Lebens, Avalon,
    Und seine Wurzeln sind
    Teils himmlisch und teils irdisch, teils
    Gehören sie zum Wind.
     
    Der Barde machte eine Pause und ließ seine Worte durch die Nacht hallen:
Teils gehören sie zum Wind . . . zum Wind . . . zum Wind.
    Die Augen des Sängers glänzten dunkel. Dann drehte er sich ein wenig, so dass er sich fast dem Stall und dem Misthaufen zuwandte. Tamwyn war sich nicht sicher, aber er meinte, der Barde habe ihn vielleicht gesehen und beobachte ihn aus dem Augenwinkel.
    Tamwyn saß ganz still, kaum wagte er zu atmen. Bitte, dachte er. Bitte geh nicht.
Lass mich mehr hören!
    Da begannen die Baumgeister, die den Barden umringten, zu tanzen. Ihre biegsamen Gestalten drehten sich in langsamen, anmutigen Kreisen; die langen Haare wehten nach außen, sie schimmerten im Sternenlicht. Plötzlichschleuderten sie die wurzelähnlichen Beine hoch und bogen den Rücken wie junge Bäume, die der Schnee niederdrückt. Doch ihre stillen, ernsten Gesichter veränderten sich nicht. Immer um den Barden herum tanzten sie und ihre schmalen Füße berührten nie den Boden.
    Der Museo lehnte sich inzwischen ein wenig zurück an den kahlen Kopf des Barden, so dass sein mageres Gesicht den Sternen zugewandt war. Er summte lauter als zuvor. Nur einen Ton – einen einzigen Ton, der direkt unter den widerhallenden Worten des Barden lag und sie immer weiter trug wie eine anschwellende Welle auf einem grenzenlosen Meer.
    Der Ton durchbohrte Tamwyn das Herz, leerte es und füllte es dann völlig. Ein Gefühl nach dem anderen durchströmte ihn. Zuerst Einsamkeit, dann Hoffnung, dann Sehnsucht nach etwas Mächtigem – etwas, das er nicht ganz fassen, noch nicht einmal benennen konnte. Doch er wünschte es, sehnte sich danach, begehrte es aus ganzem Herzen.
    Endlich schlug der Barde wieder ein paar Akkorde auf seiner Laute an. Das Summen des Museos wurde leiser; die Baumgeister hörten auf zu tanzen. Dann neigte der Barde leicht den Kopf, so dass sein halber Bart im Sternenlicht glänzte, und fing an zu singen:
     
    Jetzt hüllt der Nebel Avalon
    So ein, dass allem Leben
    Die großen Wurzeln dieses Baums
    Allein den Wohnort geben.
     
    Aus Wurzelreichen wächst der Stamm,
    Der die Verbindung schafft
    Von Anderswelt zur Erde. Hier
    Strömt starker Lebenssaft.
     
    Auf sieben Sagenreichen steht
    Der Baum. Malóch, das Land,
    Das neues Leben bringt, ist jetzt
    Als Lehmwurzel bekannt.
     
    In Schattenwurzel, Lastrael,
    Herrscht kalte Dunkelheit.
    Die Berge von Olanabram,
    Steinwurzel, leuchten weit.
     
    Dann Wasserwurzel, breit und tief,
    Brynchilla, gern besucht,
    Und Feuerwurzel, Rahnawyn,
    Von Gegnern oft verflucht.
     
    Luftwurzel ist das Sylphenreich.
    Y Swylarna hieß es;
    Waldwurzel, El Urien genannt,
    Kennt Duft des Paradieses.
     
    Ich stelle wieder wie zuvor
    Die uralte Frage,
    Die niemals eine Antwort fand
    Bis in unsre Tage:
     
    Was wird denn nun aus Avalon,
    So nötig und erträumt?
    Trägt Merlins Saat Ruhm oder Gram?
    Wird hier das Glück versäumt?
     
    Jetzt fing Tamwyn wieder einen Blick des Barden auf. Diesmal war er überzeugt, dass der Mann ihn gesehen hatte. Doch der Barde sang weiter, als wäre nichts wichtiger als das Lied.
     
    Am Anfang war die Blütezeit
    Im neuen Avalon.
    Den Grundsatz führten Frauen ein:
    Elen und Rhiannon.
     
    Glücklich lebten die Geschöpfe,
    Mehrten sich, gediehen.
    Die Sterne strahlten hell herab,
    Ließen Träume ziehen.
     
    Eine Elfe

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