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Der Zauber Von Avalon 02 - Im Schatten der Lichtertore

Titel: Der Zauber Von Avalon 02 - Im Schatten der Lichtertore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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alle.«
    »Das stimmt.« Das Elfenmädchen wickelte sich den langen Zopf um den Unterarm. »Also gehen wir.«
    Langsam schüttelte Elli den Kopf. »Ich bin anderer Meinung. Ihr beide seid die treuesten Gefährten gewesen, die man sich wünschen kann, aber wenn euch anderes ruft, dann solltet ihr vielleicht darauf hören.«
    Das Elfenmädchen betrachtete sie liebevoll, ihre Augen glänzten im Morgenlicht. »Würdest du uns wirklich erlauben wegzugehen?«
    »Nein«, antwortete Elli und zwang sich zu einem Lächeln. »Aber ich würde euch
befehlen
zu gehen.«
    Besorgt runzelte Brionna die Stirn. »Was ist mit dem Kristall? Mit der Suche?«
    »Ich komme gut zurecht«, erklärte Elli. »Schließlich habe ich immer noch Nuic.« Sie wies auf den kleinen Riesen, der im Gras döste, und fügte mit einer Grimasse hinzu: »Aber tust du mir einen Gefallen? Wenn du gehst, nimm Shim mit
dir

    Brionna nickte, dann fragte sie schlicht: »Bist du dir sicher?«
    »Ich bin mir sicher. Das ist das Richtige für dich.« Sie drehte sich zu Lleu um. »Und auch für dich.«
    Der Priester betrachtete sie zweifelnd. »Vielleicht. Aber ein Teil von mir – wahrscheinlich der weisere Teil – möchte mit dir nach Schattenwurzel gehen und diesen Kristall zerstören.«
    Nein
, dachte der Spaßmacher, der ein bisschen abseits von den anderen im Gras saß.
Nicht der weisere Teil. Denn wenn du noch länger bei ihr bleiben würdest, müsstest du bald sterben. Bei einem schrecklichen Unfall.
    Ein kaum erkennbares Lächeln stahl sich über sein bleiches Gesicht.
Die Dinge entwickeln sich wieder nach meinen Wünschen, wie schön.
Er würde keine Möglichkeit haben, diesen albernen Priester zu beseitigen, aber das Mädchen – und die Kristalle – würden bald sein Eigen sein.
    Als hätte er mit seinem intuitiven Gehör die wahren Absichten des Spaßmachers geahnt, beugte Lleu sich näher zu Elli. »Bei dir beunruhigt mich nicht so sehr das«, flüsterte er, »was dir in Schattenwurzel begegnen wird. Ich glaube, dass du den Hexer finden und seinen Kristall zerstörenwirst. Sogar wenn du dazu Rhita Gawr selbst überlisten musst. Nein, am meisten bedrückt mich dieser Bursche dort drüben. Etwas an ihm macht mich nervös, auch wenn ich nicht genau weiß, was es ist.«
    Elli schob seine Bedenken einfach zur Seite. »Du machst dir zu viele Sorgen. Genau wie Papa es immer tat.«
    Lleu zog die dichten, dunklen Brauen zusammen. »Und wie dein Vater habe ich etwas sehr Wertvolles, um das ich mir Sorgen mache.«
    Sie spürte, wie warm die Worte gemeint waren, und grinste fast. »Ich werde es schaffen, Lleu. Wirklich. Und außerdem brauche ich ja noch den Spaßmacher, vergiss das nicht. Er weiß als Einziger, wo der verdorbene Kristall zu finden ist.«
    Das stimmt
, dachte Deth Macoll, der jedes Wort gehört hatte. Seine Glöckchen klimperten, als er mit dem Kopf nickte.
Welch ein Glück für dich.
    »Dann ist es abgemacht«, erklärte Brionna. »Wir reisen zusammen, Lleu, so weit es möglich ist. Wir können beide zuerst nach Isenwy.« Sie fing einen besorgten Blick von Elli auf und setzte hinzu: »Dabei sind wir natürlich wachsam gegenüber weiteren Gnomen. Wenn dort noch keine Elfen angekommen sind, können wir durch die Isenwypforte nach Waldwurzel. Großvater hat das häufig getan, sie muss also die richtige dafür sein.«
    »Hmmmpff«, schnaubte Nuic und veränderte seine Lage im Gras. »Keine Pforte ist für irgendetwas die richtige. Wir sehen uns in Luftwurzel wieder.«
    Brionna schien ihn nicht zu hören. Sie schaute nachdenklichElli an. »Hör mir jetzt zu. Ich weiß allerdings wenig über Schattenwurzel.«
    »Du bist dort fast gestorben, hast du mir einmal erzählt.«
    Brionna spannte die Gesichtsmuskeln an. »Ja. Diese schreckliche, endlose Dunkelheit hat beinah – aber das ist eine Krankheit, die nur bei Elfen vorkommt. Und ehrlich, ich würde mich dieser Dunkelheit noch ein Dutzend Mal aussetzen, um dir zu helfen! Ich würde es tun, wenn ich nicht für das Überleben meines Volkes kämpfen müsste.«
    »Ich weiß, Brionna.«
    »Was du aber wissen musst, ist Folgendes: Großvater erzählte mir, dass es auch in Schattenwurzel vor langer Zeit ein gewisses Licht gab, obwohl dieses Land immer auf der dunklen Seite des Baums lag. Vielleicht nicht viel Licht, aber dennoch. Und erinnerst du dich? Es befand sich dort sogar eine Stadt – geflügelte Geschöpfe von den Sternen hatten sie angeblich gegründet   –, die versunkene Stadt des Lichts

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