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Der Zauber Von Avalon 02 - Im Schatten der Lichtertore

Titel: Der Zauber Von Avalon 02 - Im Schatten der Lichtertore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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Clan verharrten inzwischen so reglos wie ihre Nester, gelähmt vor Überraschung, weil sie ihren Führer schon wieder verloren hatten.
    Schmerzhaft landete Scree neben der Lavagrube. Einen langen Moment starrte er hinunter, jetzt sah er fast wieder wie zuvor. Nach einem Blick auf seinen Knöchel schaute er aus den gelb umrandeten Augen zum Himmel hoch. Laut und lange schrie er triumphierend.
    Die Federn verschwanden, als er wieder Menschengestalt annahm. Schmutziger Schweiß glitzerte auf seinem breiten muskulösen Rücken und Blut drang aus der tiefen Wunde in seiner Seite, doch er stand als strahlender Siegerda. Dann drehte er sich um und ging leicht hinkend zu der zusammengekrümmten Gestalt der Königin.
    Er kniete sich neben sie und drehte ihren Kopf, damit sie ihn sehen konnte. Sie musterte ihn mit glasigen Augen, dann lächelte sie bitter. »Also bist du jetzt der Führer meines Clans.«
    »Nur bis ich deinen Clan wieder zurück in die Welt der anderen Adlermenschen gebracht habe.«
    »Bah!« Sie hustete schwach. »Dann zwingst du sie
. . .
«, sie hustete wieder, »zu einem harten, armseligen Leben.«
    »Und
du
hast sie zu einem verbrecherischen, ehrlosen Leben gezwungen.«
    »Du Narr!«, krächzte sie. »Du solltest wenigstens wissen
. . .
was du aufgibst. Ein Hexer namens Kulwych bot mir und meinem Volk Reichtum, großen Reichtum, wenn wir uns mit ihm verbünden.« Sie stöhnte qualvoll. »Gerade jetzt versammelt er sein Heer – auf den Ebenen von Isenwy. Ein Heer, das Avalon erobern wird! Und wenn der Clan an seiner Seite kämpft, dann hat er uns Reichtümer versprochen, von denen wir noch nicht mal träumen.«
    Scree bewegte die Schultern, als würde er mit den Flügeln flattern. »Ich kenne Kulwych. Und seinen bösen Schwertkämpfer. Ich würde nie an seiner Seite kämpfen! Niemals!«
    Sie kniff die gelben Augen zusammen. »Du klingst wie meine schwächsten Untertanen. Zu zimperlich
. . .
zum Kämpfen.«
    »Das bin ich nicht, Queen.«
    »Dann bist du einfach
. . .
ein salamanderköpfiger Narr.«
    Er grinste unmerklich. »Nun, das stimmt wahrscheinlich.«
    Sie wollte antworten, bekam aber einen heftigen Hustenanfall. Als der Husten endlich aufhörte, war ihr Gesicht aschgrau. Scree schaute hinunter auf ihr loses kastanienbraunes Haar, das jetzt von ihrem eigenen Blut verklebt war, und spürte wieder den Schmerz der Trauer.
    »Ist das«, fragte er sanft, »das Wichtige, das du mir sagen wolltest? Bevor Maulkees Wachmänner mich fassten?«
    »Nein, Scree.« Ihre schwach flüsternde Stimme zitterte wie der Wind auf dem Hang. »Du solltest wissen
. . .
dass Maulkee
. . .
dein Sohn war.«
    Wenn der halbe Vulkan, der sich über dem Dorf erhob, abgebrochen und auf Scree gefallen wäre, hätte ihn das nicht schwerer getroffen als diese Neuigkeit. Sekundenlang konnte er noch nicht einmal atmen. Endlich fragte er ungläubig: »Mein Sohn?«
    Sie schaute ihn an, während sie versuchte, die Augen offen zu halten. »Ja, Scree.
Unser
Sohn.«
    Er schüttelte den Kopf, blitzartig fiel ihm ein, was er zu Arc-kaya gesagt hatte:
Dein Sohn war deine Familie. Nichts ist kostbarer, wenn man es hat, oder schmerzlicher, wenn man es verliert.
    »Scree«, flüsterte sie matt.
    Er schaute auf sie hinunter, in seinem Gesicht zeigte sich seine ganze Qual und Verwirrung. »Ja?«
    »Du sollst wissen
. . .
« Ihre Stimme schwand, als sie die Augen schloss. Doch Queen erholte sich genug, um die Liderwieder aufzuschlagen und einen weiteren Satz zu beginnen: »Ich habe immer bedauert
. . .
«
    Nie vollendete sie den Satz. Quenaykha, gnadenlose Führerin des Bran Kaie Clans, war tot. Doch für Scree war sie etwas anderes: die Mutter seines einzigen Kindes.
    Des Sohns, den er gerade getötet hatte.
    Er senkte den Kopf und überließ sich einem Strudel widersprüchlicher Gefühle, vor allem aber der Trauer.

29
Das kommende neue Zeitalter
    L lynia musterte die Gefangenen, die vor ihr aufgereiht waren. Und die vielen Speere schwingenden Gnome, die um sie herum standen und den Hauptraum des alten Tempels füllten. Ihr Gesicht, blass im milchigen Licht unter der durchsichtigen Quarzdecke, zeigte den Anflug eines boshaften Lächelns. Mit der Gelassenheit einer Frau, die der Gegenwart befehlen und die Zukunft erkennen kann, fuhr sie mit den Fingern durch ihr glattes blondes Haar.
    Sie kostete immer noch die Reaktionen von Elli und Lleu aus, ihrer ehemaligen Gefährten in der Gemeinschaft des Ganzen, und hatte es nicht eilig, das Wort zu

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