Der Zauber Von Avalon 02 - Im Schatten der Lichtertore
Großvater hierher kam, um die Meerelfen in Caer Serella zu besuchen, brachte er mir die Geografie von Brynchilla bei. Weil das wie El Urien ein Land meines Volkes ist, fand er, ich sollte mich gut genug darin auskennen, um mich sogar
. . .
« Sie schluckte, ihre Stimme war heiser geworden. »
. . .
ohne ihn darin zurechtzufinden.«
Elli lächelte ihr liebevoll zu und ermunterte sie, weiter zu sprechen.
»Und deshalb erkenne ich im Westen das Weidenland.« Sie schaute zu Elli hinüber. »Ich kann mir vorstellen, dass es euch dort gefällt.« Sie wandte sich wieder zum Horizont und erklärte: »Direkt dahinter ist die Höhle der Wasserdrachen. Und das ist ein Ort«, fügte sie düster hinzu, »vor dem mich Großvater immer warnte.«
»Aber wir müssen dorthin.« Lleu wies auf das farbige Wasser. »Wie sollen wir das machen? Schwimmen?«
Brionna drehte den Kopf nach links. »Wenn wir zu dieser Seite der Insel gehen, dann finden wir bestimmt ein Boot oder zwei. Die Elfen haben seit Jahrhunderten Boote an der Südküste jeder Insel im Reich gelassen. Diese Tradition erweist sich hier als sehr hilfreich.«
Elli blinzelte Lleu spöttisch zu. »Und wenn kein Boot da ist, schwimmst du zur nächsten Insel hinüber und holst uns eins.«
»Selbstverständlich, Gnädigste«, flachste der Priester zurück. »Gleich nach dir.« Er verbeugte sich tief, obwohl der Vogel auf seiner Schulter kreischend protestierte. »Wer den Kristall aus Élano trägt, kann immer auf mich zählen.«
Elli drehte das Blätteramulett an ihrem Hals zwischen den Fingern. »Wenn Hargol es mir stiehlt, dann wirst du also ihm treu sein?«
Lleu nickte. »Vielleicht, aber nur so lange, bis es zurückgestohlen worden ist.«
»Gut.«
»Hmmmpff.« Nuic schüttelte sich, während er aus dem Bach stieg. »Leichter gesagt als getan.«
Elli hob ihn auf und die Gruppe folgte Brionna durch das Gehölz mit moosbedeckten Bäumen, in dem ihre Schritte laut im nassen Schlamm platschten. Bald erreichten sie die andere Seite der kleinen Insel, wo sie einen sichelförmigen Hafen fanden, der von goldbraunem Sand gesäumt war. Über der Gezeitenmarke lag ein einziges Boot im Sand, das mit dem Mast auf die Seite gedreht war, damit der Rumpf sich nicht mit Regenwasser füllte. Es war, wie bei den Wasserelfen üblich, mit einem zusammengerollten Segel und mit Rudern ausgestattet und sah klein aus, aber recht seetüchtig.
»Ah«, sagte Brionna dankbar. »Sie haben uns auch noch etwas dagelassen.«
Sie wies auf ein paar dichte Büsche weiter oben an der Küste.Alle möglichen Beeren hingen da und glitzerten von der Gischt: blauer Flusstang, winziges Klingobst, rote Himbeeren und anderes. Unaufgefordert liefen die Gefährten zu den Büschen und fingen an, Obst von den Zweigen zu pflücken.
Wie hungrige Bären stopften sie sich die Beeren in den Mund, die süßen und würzigen, scharfen und sauren Geschmack entfalteten. Alle vergaßen für den Moment die bevorstehenden Gefahren und konzentrierten sich auf die schwierige Aufgabe, so viele Beeren wie möglich zu essen. Selbst Nuic beteiligte sich – und nahm die Farbe von weißen Mondbeeren an, seinem Lieblingsobst.
»Hmmmpff«, knurrte er, während er eine weitere Hand voll schluckte. »Niemand außer mir hat Manieren.« Und er ließ ein lautes Rülpsen hören.
Elli grinste ihm spöttisch zu. Aber bevor sie etwas sagen konnte, schaute er sie missbilligend an und schalt: »Oh, Elli. Das war aber
widerlich
!« Dann aß er weiter.
Das Festmahl dauerte an, Säfte liefen allen übers Kinn und Farben befleckten jede Hand. Schließlich klopfte sich Shim den angeschwollenen Bauch und grinste Elli schief an. »Also jetzt ich denken, ich brauchen ein Nickerchen.«
Sofort fiel er rücklings auf den Sand. Er wackelte ein bisschen, um sich bequem zu betten, und sagte schläfrig: »Wirklich, ehrlich, wahrhaftig.«
Sekunden später schnarchte er, seine große Nase blies den Atem aus wie ein Horn.
Lleu drehte den Kopf nach dem kleinen Riesen. »Keine schlechte Idee, wirklich nicht.« Er wandte sich an Elli. »Wir haben doch Zeit, oder?«
»Sicher. Versuch nur, nicht so laut zu schnarchen wie Shim.«
»Unmöglich«, brummte Nuic, der sich auch schon für ein Schläfchen in den Sand gelegt hatte.
Lleu grinste, wischte sich mit dem Handrücken übers Kinn und nickte Catha zu. Der Falke flatterte zu einem knorrigen Stück Treibholz hinüber, seine glänzenden Augen suchten die Küste ab nach etwas, das ihm schmackhafter vorkam als
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