Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Zauber Von Avalon 02 - Im Schatten der Lichtertore

Titel: Der Zauber Von Avalon 02 - Im Schatten der Lichtertore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
Vom Netzwerk:
ungewöhnlich lange. »Ähemm, wie ich sagte, gute Leute, mein Name ist Seth. Ich bin ein Spaßmacher, ein Schwindler, ein Bettler oder ein Verrückter, je nach der Laune meines Publikums. Und ich habe für heute keinebesonderen Pläne außer euch zu unterhalten, wenn es euch recht ist.«
    »Wir wollen nicht unterhalten werden«, sagte Lleu. »Wir wollen befreit werden.«
    Elli wechselte einen Blick mit Brionna. »Du hast uns nicht gesagt, wie du hier hereingekommen bist.«
    Er zuckte die Achseln und ließ damit ein paar Glöckchen klingen. »Ich bin wirklich hierher gekommen, um zu unterhalten. Ich habe gehört, dass der Drachenkönig oder wie er genannt wird, Spaßmacher, Jongleure und so weiter mag. Und mit Edelsteinen bezahlt oder wenigstens mit hübschen Muschelschalen. Aber als ich ankam, wollte das Scheusal mich noch nicht einmal sehen! Er befahl nur einem seiner Wächter, mich zu diesem Tunnel zu bringen – und das hat er gemacht, der schuppige Taugenichts, bei meinem Hosenboden, er hat mich bei den Esstischen dort drüben abgesetzt.«
    Er machte ein paar Tanzschritte, bevor er weitersprach. »Also, was sollte ich sonst tun? Ich habe mir nur ein bisschen Krebsfleisch und Kapern in den Mund gestopft und kam dann hierher zu euch.«
    Nuic, der auf das Sims heraufgestiegen war, schüttelte sich. Bunte Tropfen sprühten auf Elli, Brionna und den Spaßmacher. Aber die Farben des Maryths blieben dunkel.
    »Man hat dir eine Frage gestellt«, erklärte der Tannenzapfengeist, »die du nicht beantwortet hast. Wie bist du ausgerechnet in die Höhle der Wasserdrachen gekommen?«
    »Oh,
das
!« Der Mann grinste wieder. »Ich bin einfach durch die Pforte gekommen, das war alles.«
    »Die Pforte?«, fragten Elli, Brionna, Lleu und Nuic gleichzeitig.
    Überrascht von dieser Reaktion machte Seth einen Schritt zurück. Er drehte seinen Stock geschickt in der Hand, stützte sich dann auf ihn und sah wirklich verwirrt aus, als er sagte: »Aber ja. Sie ist gerade dort drüben im nächsten Tunnel. Wurde erst vor ein paar Wochen geöffnet, hörte ich einen der königlichen Langhälse sagen. Ein bisschen glitschig, klar, weil man meistens unter Wasser ist. Aber die Pforte ist in Betrieb. Durch sie bin ich ganz schnell hierher gekommen.«
    Elli schlug sich mit der Faust auf die Handfläche. »Das grüne Licht, das ich gesehen habe! Ich
wusste
doch, dass etwas sonderbar daran war.« Sie fuhr herum zu ihren Gefährten. »Wenn wir nur irgendwie dort hinüberkommen können
. . .
«
    Sie schaute über die Schulter auf die beiden Wachen, die sich weiter oben im Tunnel aufhielten. Sie sangen, ihre tiefen Stimmen vibrierten von Klängen, die von den Felswänden zurückgeworfen wurden.
    »Wenn wir nur hinüberkommen«, flüsterte sie, »können wir fliehen.«
    Lleu sprang auf. Mit seiner schlaksigen Gestalt war er einen Kopf größer als alle anderen und zwei Kopf größer als der gebeugte Spaßmacher. »Moment mal! Wir wissen immer noch nicht, wo wir den
. . .
«
    Er unterbrach sich und warf einen unsicheren Blick auf den Spaßmacher. »
. . .
das, äh, Ding, das wir suchen, finden sollen.«
    Elli kaute an ihrer Lippe. »Wenn wir nur diesen schlimmen Kristall finden, bevor es zu spät ist.« Sie sah die Anspannung im Gesicht des Priesters und zuckte die Achseln. »Das ist in Ordnung, Lleu. Es macht nichts, wenn er weiß, was wir suchen. Was hilft es ihm, wo wir doch selbst nicht den geringsten Hinweis haben, wo wir uns umschauen sollen?«
    Lleu seufzte entmutigt. »Wahrscheinlich hast du Recht. Aber ich würde alles für einen einzigen Hinweis geben.«
    Der Spaßmacher rieb sich am Kinn. »Zu schade, dass ich euch nicht helfen kann. Ich komme viel herum bei meiner Arbeit, wisst ihr. Manchmal muss ich mit, nun, mit einer gewissen Eile weggehen von einem dieser Orte, wo die Leute den ersten Neuankömmling, der ihnen begegnet, verbrennen, foltern oder verstümmeln wollen. Deshalb geht selten jemand zu ihnen.«
    Er schüttelte sich, dass die Glöckchen bimmelten, als hätte er über seinem Geschwätz den Faden verloren. »Jedenfalls, ich wollte, ich könnte euch helfen. Ein schlimmer Kristall, sagt ihr? Ich habe nur einen Einzigen dieser Art je gesehen, und dem wolltet ihr bestimmt nicht zu nahe kommen! So wenig wie diesem Rüpel mit den bleichen Händen, der ihn bewacht hat.«
    »Was sagst du da?«, fragte Elli. »
Wer
hat ihn bewacht?«
    Seth blinzelte und sah sie unschuldig an. »Der Rüpel mit den bleichen Händen? Eine faulige Tomate,

Weitere Kostenlose Bücher