Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Zauber Von Avalon 02 - Im Schatten der Lichtertore

Titel: Der Zauber Von Avalon 02 - Im Schatten der Lichtertore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
Vom Netzwerk:
verdorben bis ins Innerste.« Er runzelte die Stirn und die Haut auf dem kahlen Kopf, während er versuchte, sich an etwas zu erinnern. »Er hieß
. . .
hm, Kul, oder Kil, oder
. . .
«
    »Kulwych!« Elli hielt wie die anderen den Atem an. Dieser Bursche Seth war zwar ein Narr, aber er könnte tatsächlich zufällig auf den Kristall gestoßen sein. In diesem Moment lebten ihre Hoffnungen wieder auf.
    »Nun?« Der Spaßmacher rieb sich die Hände und machte wieder ein paar Tanzschritte. »Was soll ich tun? Vielleicht ein bisschen mit Fischen jonglieren?«
    »Nein«, antwortete Elli atemlos. »Du musst uns sagen, wo du den schlimmen Kristall gesehen hast.«
    »Das Ding?« Er wies vage in die Richtung der Wachen. »Wie ich schon sagte, ihr würdet da nicht hingehen wollen.«
    »Wohin?«
    Er lächelte schwach. »Schattenwurzel.«
    Elli wurde blass. Sie schaute Brionna an, die nicht glücklicher wirkte. Dann erklärte sie entschlossen: »Es erscheint sinnvoll, dass der Hexer sich dort versteckt. Nun, wenn er in Schattenwurzel ist, dann müssen wir nach Schattenwurzel.«
    »Moment mal!« Lleu betrachtete den Spaßmacher misstrauisch. »Es gibt keine Pforten in Schattenwurzel, wenigstens keine, von denen ich weiß. Wie bist du dorthin gekommen? Und wann war das?«
    Seth drehte lässig seinen Stock. »Oh, vor ein paar Wochen. Und ich fand den Zugang im oberen Gebiet von Feuerwurzel durch eine Pforte, die auch Schattenwurzel überblickt. Da ist eine Kleinigkeit zu beachten, eine Gobsken-Festung muss umgangen werden, aber sie haben sowieso nicht genug Humor für einen guten Spaßmacher.«
    »Tatsächlich?« Lleu betrachtete Seth, als wollte er ihm seinen Blick in den Kopf bohren. Dann wandte er sich an Elli. »Irgendetwas an der Sache kommt mir nicht richtig vor.«
    »Was?«
    Der Priester kratzte sich am Kopf. »Ich weiß nicht, aber
. . .
Ich bin einfach nicht sicher, ob wir uns anhören sollten, was dieser Spaßmacher erzählt.«
    »Sehr vernünftig«, kommentierte Seth. »Selbst
ich
würde mir nicht anhören, was ich zu sagen habe.«
    Elli verzog das Gesicht und sagte zu Lleu: »Haben wir denn eine Wahl? Er hat vielleicht Unrecht oder er ist verrückt oder beides – aber er könnte auch Recht haben.« Sie schaute zu Nuic hinunter. »Was meinst du?«
    »Hmmmpff«, sagte der Maryth stirnrunzelnd. »Ich glaube, es ist völliger Wahnsinn, diesem Verrückten irgendwohin zu folgen! Deshalb gefällt es dir, sollte ich hinzufügen.« Er schaute sie mit seinen feuchten violetten Augen an. »Aber die Wahrheit ist, du hast Recht. Wir haben keine Wahl.«
    Sie beugte sich hinunter und hob ihn vom Sims auf. Obwohl er nass war, drückte sie ihn fest an die Brust. »Lass uns hoffen, dass wir diesen Tag überleben.«
    »Ich bin schon mit dieser Stunde zufrieden, Elliryanna.«
    Sie wandte sich an Lleu und Brionna. »Habt ihr irgendwelche Ideen, wie wir zu dieser Pforte kommen können, ohne gefangen zu werden?«
    Der hoch gewachsene Priester nickte nachdenklich. »Was wir brauchen, ist eine Art Ablenkung.« Er schauteden silbrig geflügelten Falken auf seiner Schulter an. »Würdest du mir nicht zustimmen, Catha?«
    Der Vogel antwortete mit lautem Kreischen. Dann sprang er in die Luft und flog davon.

21
Verschluckt
    C atha machte sich sofort an die Arbeit. Mit wildem Kreischen flog der Falke mit den silbrigen Flügeln durch den Seitentunnel und die Haupthöhle, wobei er auf die Wasservögel und die überraschten Drachenwachen hinunterstieß und beachtliche Unruhe auslöste. Die Aufregung steigerte sich, als er seine Krallen ins Auge eines Drachen schlug, der fast aus dem Wasser sprang und mit seinem dicken Schwanz einer anderen Wache ins Gesicht hieb. Ein allgemeiner Tumult war die Folge. Drachen zerfleischten einander mit ihren Zähnen, zerschmetterten Rippen und Schädel mit ihren Schwänzen, schlugen mit ihren Körpern große Löcher in die Höhlenwände – und besprühten einander mit gefrierenden Eisgüssen.
    Es dauerte nicht lange, da stürzten sich Möwen, Kraniche, Kormorane, Silberreiher, Eisvögel, fliegende Krebse und mehrere riesige Albatrosse in den Kampf, kreischend griffen sie alles an, was sich bewegte. Gebrüll und Geschrei hallte in den Tunneln wider, dazu das anhaltende Knirschen zusammenstoßender Eisberge. Bald war es so laut, dass niemand hören konnte, wie Elli und ihre Gefährten sowie der Spaßmacher zur Pforte schwammen.
    Trotzdem misslang ihr Plan beinah. Nicht wegen der Drachen, sondern wegen Shim. Es war kein

Weitere Kostenlose Bücher