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Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme

Titel: Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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würde es unmöglich sein, Kulwychs Versteck rechtzeitig zu finden.
    Elli runzelte die Stirn.
Selbst wenn wir dort rechtzeitig ankommen, weiß ich immer noch nicht, wie ich Kulwychs Kristall zerstören soll.
    Plötzlich bemerkte sie einen seltsamen Gegenstand auf dem Boden vor sich, direkt am Rand des Kristalllichts. Sie trat näher und sah, dass er nicht größer war als die abgebrochenen Felsstückchen, die sie im Moos gesehen hatte, aber ganz anders beschaffen. Er war glatt, fast glasig, und vollkommen quadratisch. Am seltsamsten war, dass er in einem tiefen Smaragdgrün funkelte.
    »Ein Fliesenstück«, sagte sie überrascht.
    Nuic drehte sich in ihrem Arm, damit er es auch sehen konnte, und schnaubte. »Nicht irgendeine Fliese. Ich wette, das ist ein Stück von der Stadt.«
    »Der versunkenen Stadt des Lichts?«
    Der Maryth nickte. »Ursprünglich hieß sie Dianarra. Von gewissen flammenden Geschöpfen wurde sie nach der Legende erbaut – Geschöpfe, die von den Sternen herunterflogen.«
    Elli hatte Zweifel an der Legende, erinnerte sich aber gut an Tamwyns Beschreibung der Stadt – und an seinen Gesichtsausdruck, als er ihr davon erzählt hatte. Sie schaute auf den Galator, der um Nuics Mitte gebunden war, und wünschte, sie könnte jetzt wieder hineinschauen.
    Nuic folgte ihrem Blick und legte die Hände auf den grünen Kristall. »Du denkst an deinen tollpatschigen Freund, nicht wahr? Ein andermal kannst du ihn hier betrachten, Elliryanna. Aber nicht jetzt. Wir haben im Moment anderes zu tun.«
    »Ich würde zu gern wieder mit ihm reden.«
    »Hmmmpff. Ich verstehe nicht, warum! Außerdem wäre das durch den Galator sowieso nicht möglich. Du weißt doch noch, was Rhia sagte, nicht wahr? Wie wichtig jemand dir auch sein mag, du kannst ihn durch den Kristall nur sehen, nicht mit ihm reden.«
    »Ich weiß, ich weiß.« Sie ging weiter und hielt sich nah am Bachbett. Um das Thema zu wechseln, fragte sie: »Was weißt du noch über die Stadt?«
    Nuics Farbe, ein tintiges Braun, hellte sich nur wenig auf. »Eigentlich nicht viel. Das war vor mehr als zweihundert Jahren. Am besten erinnere ich mich daran, wie schön sie war mit ihren großen Gebäuden, eleganten Fassaden und farbigen Skulpturen überall. Und ich erinnere mich auch an die Betriebsamkeit, es wimmelte dort von Leuten aus allen Reichen. Manche kamen durch die Pforte der Stadt, die einzige in Schattenwurzel. Andere nahmen eine Pforte zum Hochland von Feuerwurzel und wanderten dann hierher, wobei sie diesem Bachbett durch das Tal folgten, vorbei an den immerdunklen Gipfeln bis zu den Stadttoren. Natürlich war damals der Bach voller Wasser. Und die Stadt strahlte mit Licht aus Tausenden von Fackeln – so hell, dass sie, wenn der Nebel sich teilte, sogar von Feuerwurzels Küste aus gesehen werden konnte.«
    Während sie über den moosigen Boden ging, bemerkte Elli weitere verstreute Fliesen. Einige waren ebenfalls grün, aber andere waren mit Purpurrot und Gold überzogen. Sie ging schneller.
    »Dann brach der Bürgerkrieg der dunklen Elfen aus«, fuhr Nuic fort. »Niemand außerhalb von Schattenwurzel weiß, was wirklich geschah, außer vielleicht ein paar Museos, die in andere Reiche flohen. Es ist ein großes Geheimnis! Wir wissen nur, dass die Lichter von Dianarra plötzlich erloschen und die Pforte geschlossen wurde.«
    Elli blieb stehen. Eine abschreckender Umriss war am Rand ihres Kristalllichts aufgetaucht. Schwärzer als die Nacht ragte er auf, größer als alles, was ihnen auf dieser dunklen Wanderung begegnet war. Elli hielt den Atem an, als sie erkannte, was es war.
    »Eine Mauer«, erklärte sie. »Eine hohe Steinmauer. Und schau! Dort drüben links ist eine Lücke.«
    »Das Stadttor«, sagte Nuic. »Oder was davon übrig ist. Nun, was hält dich zurück? Lass uns hineingehen.«
    Aber Elli trat nur von einem Fuß auf den anderen und kickte einen Fliesensplitter hoch. »Nuic, wie waren die dunklen Elfen?«
    »Schreckliche Leute. Bösartige Kämpfer. Tödlich für Eindringlinge – besonders weil sie im Dunkeln sehen können.«
    Elli stöhnte. »Du heiterst mich nicht auf.«
    »Ich berichte nur die Tatsachen, meine zart besaitete Maid! Aber es gibt noch etwas, das du über die dunklen Elfen wissen solltest. Wenn es stimmt, was die Barden singen,dann sind alle Elfen im Krieg umgekommen. Oder zumindest fast alle.«
    Elli entspannte sich ein wenig. »Woher wissen sie das?«
    »Nun, die wenigen Barden, die tapfer genug waren, hierher zu reisen

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