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Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme

Titel: Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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Feinden führe, bevor der Kampf beginnt? Nur ein Feigling macht das.«
    Kulwych zischte vor Ärger. »Und nur ein Tor stellt seinen Meister infrage! Wenn du Friedensverhandlungen führst, halten sie dich für schwach und sind versucht, den Kampf noch früher zu beginnen. Wie oft muss ich dich daran erinnern? Ich will, dass diese Schlacht geschlagen und vorbei ist, bevor Rhita Gawr ankommt! Deshalb habe ich unter den Elfen das Gerücht verbreitet, wenn sie zu lange warten, würden überlegene Kräfte dir zu Hilfe kommen.«
    Der Hexer nickte. »Das stimmt natürlich. Überlegene Kräfte werden dir zu Hilfe kommen. Aber dank deiner neuen Waffe wirst du sie nicht brauchen. Bis diese Kräfte eintreffen, sind die Sterblichen überwältigt.«
    Allmählich sah Harlech nicht mehr so unsicher aus, eher bösartig. »Es gibt eine Person, Meister, die ich besonders zu töten hoffe.«
    »Und wer ist das?«
    »Ein Adlermann. Er hat mich damals auf deinem Damm bekämpft. Mich sogar besiegt, aber nur weil er diese verdammtenFlügel hatte, mit denen er außer Reichweite fliegen konnte.«
    »Dann schlage ich vor, dass du diese Flügel abtrennst, Harlech. Bevor du ihm den Kopf abtrennst.«
    Zum ersten Mal seit Langem lächelte der Krieger. »Wie du meinst, Meister.«
    Der Hexer rieb sich die weichen Hände. »Ich teile deine Erwartung, hmmmja. Denn es gibt auch einen, den ich besonders gern töten will.«
    Er kniff boshaft die Augen zusammen. »Jetzt geh. Lauf zum nächsten Portal bei der Gobskenfestung in Rahnawyn und dann weiter zu den Ebenen von Isenwy. Beeil dich, Harlech! Und komm nicht zurück, bevor du sie alle geschlagen hast, jeden Einzelnen.«

8
Stimme aus dem Schatten
    E lli kaute an ihrer letzten Handvoll Moos und genoss den scharfen pfefferminzähnlichen Geschmack. Alles andere in diesem Reich ewiger Nacht schien ihre Sinne zu betäuben, nicht zu wecken.
    Jedenfalls gab es nicht viel zu sehen. Der Lichtkreis ihres leuchtenden Amuletts beschien nur sie selbst, den Kobold in ihrem Arm, den moosigen Boden unter ihren Füßen und das trockene Bachbett zu ihrer Rechten – von dem Nuic glaubte, es könne sie vom Echotal zur versunkenen Stadt des Lichts führen. Sonst sah Elli nur noch die absolute Finsternis von Schattenwurzel.
    So dicht lag diese Finsternis über dem Land und deckte alles zu, dass sogar die Geräusche gedämpft wirkten. Seit Elli und Nuic das Tal verlassen hatten – es schien schon einen ganzen Tag her zu sein, obwohl Elli es unmöglich fand, die Zeit zu verfolgen   –, hörten sie nichts als ihre Schritte auf dem struppigen Moos. Und natürlich Nuics ständiges unglückliches Murren, seine Art, sie zu ermuntern.
    Doch er hatte damit keinen Erfolg. Zur Düsternis ihrer Umgebung kam die Erinnerung an ihre knappe Flucht vor dem Todesträumer.
Wie konnte ich eine solche Idiotin sein?
,fragte sie sich. In jenem Moment der Schwäche hatte sie beinah das Leben verloren – und die Möglichkeit, Kulwychs Kristall zu zerstören, die einzige Hoffnung, allen Menschen, die sie liebte, zu helfen.
    »Du ballst schon wieder die Fäuste, Elliryanna.« Nuics Stimme und seine errötende Haut holten sie aus ihren Gedanken.
    »Ich übe nur für Kulwych.« Sie versuchte, unbesorgt zu klingen. »Mir geht es gut.«
    »Hmmmpff. Wenn es dir gut geht, dann bin ich ein rosaäugiger Cookarellavogel.«
    Elli überraschte sich selbst, als sie lachte. Und schon der Klang ihres Gelächters trug ein winziges bisschen zu ihrem Wohlbefinden bei.
Vielleicht gibt es doch noch Hoffnung
, überlegte sie. Dann schaute sie hinunter zu dem kleinen Kerl, den sie trug, und große Dankbarkeit überkam sie.
Dank dir, mein Freund. Ohne dich würde ich noch über das Drumanergelände wandern, eine Priesterelevin dritter Klasse ohne die geringste Ahnung.
    Sie nickte, sie wusste genau, was Nuic zu diesem Lob sagen würde – dass sie immer noch nur eine Elevin ohne die geringste Ahnung war.
    Sie ging weiter und folgte dem trockenen Bachbett. Gerade unter dem Lichtkreis des Amuletts schienen sich die Schatten zu vereinen, zu bewegen und dann wegzuschmelzen. Welche Geschöpfe mochten in dieser Dunkelheit lauern? Sie drückte Nuic ein wenig fester.
    Stunden vergingen oder was wie Stunden erschien, während sie weiterwanderte. Ihre Füße fingen an, über denmoosigen Boden zu schlurfen. Würden sie je die versunkene Stadt erreichen? Und deren Bibliothek, die Tamwyn beschrieben hatte? Ohne diese Bibliothek und die Landkarte, die sie dort zu finden hoffte,

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