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Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme

Titel: Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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wissen, dass sie ihn verfolgten. Offensichtlich wollten sie ihm jeden Knochen brechen, ob sie ihn nun für Beute oder einen bösen Eindringling hielten.
    Er rannte durch das wogende Gras, das gegen seine Leggings schlug. Eine Sekunde überlegte er, ob er sich in einen Hirsch verwandeln sollte wie damals, als er Elli das Leben retten wollte. Aber er wusste, dass es unmöglich war, selbst wenn es um sein eigenes ging. Seine umfangreiche Last, besonders die Fackel auf dem Rücken, hinderten ihn daran, so locker zu laufen, dass die Magie ausgelöst wurde. Er konnte nur so schnell wie möglich auf zwei Beinen rennen.
    Sie kamen näher! Nicht weit hinter ihm wurde das Stapfen der Wurzeln lauter. Jetzt hörte er, wie die Luft beim Schwingen der Drumalingarme zischte, ein Geräusch, das ihn mehr schaudern ließ als jeder winterliche Wind.
    Er sah eine der dampfenden Harzgruben und lief weiter den Hang hinauf, um sie zu erreichen. Mit den Armen der Drumalings fast im Nacken nahm er die verzweifelte Chance wahr – und warf sich direkt über den brodelnden Teich. Der Harzgeruch überwältigte ihn, er brannte in Kehle und Augen. Doch er landete auf der anderen Seite, ganz knapp hinter dem Teichrand, und rollte im Gras zu einem Halt.
    Besorgt schaute er auf und spähte in den grünlichen Dampf über der Grube. Hatte er sie abgeschüttelt? Vielleicht glaubten die begriffsstutzigen Geschöpfe, er sei verschwunden, und gaben ihre Jagd auf. Oder vielleicht versuchten auch sie zu springen und fielen in den Harzkessel.
    Von wegen! Er sah, wie die beiden Drumalings um die Grube liefen. Bei jedem war das einzige Auge rot vor Zorn. Ihre Wurzeln schlugen auf den Grubenrand und spritzen heißes Harz ins Gras.
    Tamwyn sprang auf. Wie konnte er je diesen schrecklichen Wesen entfliehen? Er schaute sich um und bemerkte die Felsnase, auf der die seltsamen buckligen Riesen getanzt hatten. Von ihnen war nichts mehr zu sehen, sie mussten weggegangen sein, während er an der Harfe arbeitete. Er lief auf die Felsnase zu und hoffte, in ihre fingerähnlichen Türme zu klettern, bevor die Drumalings ihn erreichten.Schließlich war es möglich, dass diese Türme ihn von ihren schlagenden Armen abschirmten.
    Gerade als er sein Ziel erreichte, spürte er die Verfolger direkt hinter sich. Aber jetzt erkannte er, dass der Fels fast unmöglich zu erklettern war. Anders als die raueren Felsen am Kammrücken war er bis über Kopfhöhe so glatt poliert wie ein Stein im Fluss.
    Nichts, was er greifen konnte. Nichts, was sein Gewicht hielt.
    Ein Drumalingarm schlug ihm auf die Schulter und warf ihn fast zu Boden. Taumelnd wich er dem nächsten Schlag aus. Wie toll lief er um die Felsnase in der Hoffnung, auf der anderen Seite eine Klettermöglichkeit zu finden. Er bog um die Ecke – und prallte direkt in eine riesige haarige Masse. Als er auf den Boden schlug, erschütterte zorniges Gebrüll die Luft. Tamwyn starrte hinauf in die Augen eines riesigen buckligen Monsters.

7
Eine schreckliche Waffe
    D ie schwere Tür zu Kulwychs unterirdischer Höhle schwang langsam auf. Der Hexer stand wartend im Raum und war ziemlich zufrieden mit sich. Denn er konnte selbst jetzt die Angst in dem stämmigen Krieger ahnen, der gerade die Höhle betrat – konnte sie so mühelos riechen wie den stechenden Geruch eines faulenden Kadavers.
    Der große Mann trat ein und gab sich Mühe, entschieden furchtlos auszusehen. Breit wie ein Felsklotz stand er da, sein Gesicht sah im pulsierenden roten Schein des Kristalls auf einem Steinsockel mitten in der Höhle noch drohender aus als sonst. Seine Hände, so groß wie Bärenpfoten, umfassten den breiten Ledergürtel, in dem ein Breitschwert, ein Rapier, zwei Dolche und eine Pickelkeule steckten.
    Eine Sekunde hielt er inne und spähte in die Düsternis. Dann bemerkte er Kulwych, der reglos an der feuchten Steinwand stand, und spannte alle Muskeln an. »Du hast gerufen, Meister?«
    »Hmmmja, mein Harlech«, zischte der Hexer. »Ich habe eine Neuigkeit für dich.«
    »Eine gute Neuigkeit, Meister?« Der Krieger leckte sich einen Schweißtropfen von der Oberlippe.
    »Gut, hmmmja. Besser, als du möglicherweise begreifen kannst.«
    Harlech reagierte mit empörtem Blick auf die Beleidigung, sagte aber nichts.
    Kulwych presste die bleichen Handflächen zusammen und betrachtete einen Augenblick prüfend seine Fingernägel. Dann deutete er ganz schwach ein Grinsen an und richtete das einzige Auge auf den Krieger. »Weißt du, mein Harlech, ich

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