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Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme

Titel: Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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(immer von ihren Museos geführt), berichten, dass alle Städte, Schulen, Bauernhöfe und Minen der dunklen Elfen leer sind. Selbst Tressimir und Brionna trafen keine dunklen Elfen an, als sie herkamen – obwohl sie ihre Reise abkürzten, weil Brionna, wie sie dir erzählte, die Krankheit bekam, die
Dunkeltod
genannt wird. Zum Glück für uns werden davon nur Elfen aus anderen Teilen Avalons befallen.«
    »Zum Glück«, wiederholte Elli, obwohl sie sich fragte, welche anderen seltsamen Krankheiten es in diesem Reich geben mochte.
    Nuic wurde ernst. »Aber eine der Minen ist, wie wir erfahren haben, nicht länger leer. Kulwych versteckt sich dort.«
    Ellis Gesicht wurde finster. »Bald bekommt er Besuch. Falls wir die Bibliothek mit den Landkarten finden.«
    Der Tannenzapfengeist grinste kaum wahrnehmbar. »Mein Gedächtnis ist heutzutage nicht mehr so gut. Aber mir scheint, ich erinnere mich an die große Kuppel des Bibliotheksgebäudes und an eine Reihe von Fahnenstangen an der Vorderseite.«
    »Nuic, du bist erstaunlich.«
    »Hmmmpff. Eher erstaunlich töricht. Warum wäre ich dir sonst in dieses Durcheinander gefolgt?«
    Elli antwortete, indem sie resolut zur Mauerlücke ging. Doch bei jedem Schritt wurde die Wahrheit deutlicher: Daswar keine Mauer mehr, und was es begrenzte, war keine Stadt mehr. Hier war verwüstetes Land.
    Umgefallene Steintürme, zerschlagene Statuenfragmente und Fliesen lagen überall. Um durch den Rest des Tors zu gehen, musste Elli über zwei gestürzte Säulen steigen, deren kunstvoll verzierte Oberfläche zu Scherben zerhackt worden war. Dann umging sie einen schwankenden Haufen aus Steinen und Metall – vermutlich alles, was von einem Wachhaus übrig war.
    Innerhalb der Mauern setzte sich die Verwüstung fort. Viele Häuser der Stadt standen zwar noch, aber einige waren völlig zertrümmert. Und die noch erhaltenen waren verschandelt, besonders solche, die einst künstlerische Keramiken oder elegante Fassaden gezeigt hatten. Elli hielt Nuic sicher im Arm und ging durch eine einst breite Avenue, die ein farbiges Fliesenpflaster gehabt hatte. Doch jetzt gab es in den Straßen statt Menschenmengen nur Trümmer von beschädigten Gebäuden, zerbrochene Fackeln, eingeschlagene Fenster – und, schaudernd stellte sie es fest, Hunderte von Skeletten.
    Überall lagen graue, brüchige Knochen umher. Wohin sie sich auch wandte, das Licht ihres Kristalls beleuchtete einen zerbrochenen Schädel, verdrehte Bein- oder verkrümmte Handknochen, die in den Klauen des Todes leere Luft umklammert hatten. Es war schwer, nicht auf die Knochen zu treten, wie sie feststellte, als ihr Fuß mit widerlichem Knirschen auf Rippen landete. Skelette ragten unter umgestürzten Steinen hervor, lagen in Haufen an den Straßenrändern und hingen aus offenen Fenstern.
    Elli wanderte durch die Avenuen und achtete auf zerfallende Mauern, die jeden Moment einstürzen konnten. Unaufhörlich schaute sie nach einem Gebäude aus, das die Bücherei gewesen sein mochte.
    Nachdem sie um mehrere Ecken gebogen waren, kamen sie an eine Kreuzung von neun Straßen. In der Mitte hatte einmal ein Kreis aus Säulen gestanden. Jetzt waren die Säulen nur noch ein Trümmerhaufen, doch darunter leuchtete schwach grünes Licht.
    Bevor Elli noch fragen konnte, sagte ihr Nuic, was sie wissen wollte. »Ja, das ist alles, was von der Pforte übrig ist.« Er schnalzte bestürzt mit der Zunge. »Solche Schwachköpfe! Ein Gebäude zu zerstören ist eine Sache. Aber eine Pforte zu zerstören, die beste Verbindung deines Reichs zur Welt draußen, das ist etwas ganz anderes!«
    »Aber warum? Was hat sie dazu gebracht?«
    »Hmmmpff. Die Antwort auf solche Fragen ist mit den dunklen Elfen gestorben. Sie ist Teil des Rätsels, warum diese Stadt zerstört wurde, etwas, das wir, fürchte ich, nie verstehen werden.«
    Elli ging weiter, sie folgte einer anderen Avenue zu einer anderen Kreuzung. Sie bog in eine neue Straße, umging einen Skeletthaufen – und sah etwas, das sie erstarren ließ. Eine Reihe von Stangen säumte eine Seite der Straße. Einige von ihnen waren zwar zerbrochen und von ihren Fahnen waren nur noch Fetzen übrig, doch es gab keinen Zweifel daran, dass sie einmal Fahnenstangen gewesen waren. Nuic griff mit seiner kleinen Hand nach Ellis Unterarm.
    Sie ging näher. Da, im durchdringenden Licht des Kristalls, erkannte sie einige Steinstufen hinter den Stangen. Sie führten zu einem Gebäude, das ziemlich quadratisch und groß war. Dann,

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