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Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme

Titel: Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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Schließlich war dieses Reich genauso ein Teil der Schöpfung wie jedes andere. Sein Geheimnis und seine Schönheit mochten sehr subtil sein und schreckliche Gefahr zum Nachbarn haben, doch war das wirklich so anders als in den Ländern, die im Licht badeten?
    Blitzartig kam ihr eine Formulierung in den Sinn, die Grikkolo gebraucht hatte:
das schöne Dunkel.
Diese Worte hatten sie zuerst sehr verblüfft. Jetzt klangen sie zwar immer noch sonderbar – wie aus einer anderen Sprache   –, zugleich aber auch wahr. Zumindest ahnte Elli ihre Bedeutung, so wie sie das ferne Aroma von Hagebutten geahnt hatte.
    Während sie das sanfte rhythmische Ziehen des Bandes spürte, das sie mit dem Alten verband, konnte sie sich vorstellen, wie seine gebeugte Gestalt dahintrottete. Es war kühn, was Grikkolo da machte – schrecklich kühn, nachdem er alle diese Jahre im Verborgenen gelebt hatte. Sie horchte auf seine schlurfenden Schritte und war ihm zutiefst dankbar. Natürlich dafür, dass er sie durch dieses Reich der Finsternis führte. Aber ebenso für seine Einführung in eine andere Sprache der Sinne.
    Plötzlich bog Grikkolo zur Seite. Er ging schneller, zog Elli praktisch hinter sich her. Sie wollte ihn schon fragen, was er da machte, da nahmen ihre jetzt so empfindlichen Ohren ferne Stimmen wahr. Raue, heisere Stimmen. Und das
Klump Klump Klump
marschierender Stiefel.
    Gobsken!
    Nach den Geräuschen schien eine ganze Gruppe unterwegs zu sein, mindestens zehn Krieger. Jetzt hörte sie auch das Knirschen von Rüstungen und den gelegentlichen Schlag von Schwertern gegen Oberschenkel. Dann sah sie am Rand ihres Gesichtsfelds ein schwaches Licht – das Schimmern von Fackeln hinter einem Kammrücken.
    Grikkolo führte sie schwer keuchend an eine Stelle, die mit kleinen, spitzen Steinen übersät war. »Runter mit euren Köpfen«, flüsterte er, während er plötzlich sehr langsam ging.
    Gerade als Elli sich bückte, fühlte sie eine plötzliche Veränderung in der Luft rundum. Es war ein wenig wärmer, die kleine Brise war verschwunden. Während sie vorwärts kroch, die Hand auf dem gebeugten Rücken des Elfen, spürte sie statt der Steine unter den Füßen feuchten Lehm. Sie wusste sofort, dass sie eine Art Höhle betreten hatten.
    »Hier setzen wir uns«, keuchte Grikkolo, »und warten.«
    Nach einem Augenblick fügte er ernst hinzu: »Ich glaube, sie kommen hierher. Wir könnten ihnen nicht davonlaufen und es gibt sehr wenige Verstecke. Unsere einzige Hoffnung ist also, dass sie vorbeigehen, ohne uns zu entdecken.«
    Elli kroch ein wenig tiefer in die Höhle. Sie fand eineFelsplatte, an die sie sich mit dem Rücken lehnen konnte, während Nuic zur Seite rollte und sich an ihr Bein stützte. Während sie angestrengt versuchte, mehr von den Gobsken zu hören, umklammerte sie ihren jetzt dunklen Kristall.
    Und sie staunte, wie schnell sich Gelassenheit in Entsetzen verwandeln kann.

16
An- und Aussichten
    I n der Höhle verging die Zeit. Ob es Minuten oder Stunden waren, ließ sich schwer schätzen.
    Für Elli war dieses finstere Versteck in den Felsen nicht viel anders als ein Kerker. Denn sie wusste, dass irgendwo da draußen, gerade außer Hörweite, ein Trupp Gobskenkrieger marschierte. Sie konnten jede Sekunde näher kommen.
    Bei dem Gedanken schauderte sie. Gerade jetzt schien diese Höhle der dunkelste Platz im dunkelsten Reich zu sein.
    »Weißt du, Nuic«, flüsterte sie und tippte mit den Fingern auf den feuchtschmutzigen Boden, »mir kommt es vor, als seien wir weiter denn je davon entfernt, Kulwych zu finden, obwohl wir ihm so nahe sind.«
    »Hmmmpff. Das ist ein fröhlicher Gedanke. Ich bin so froh, dass du ihn mir mitgeteilt hast.«
    Mehr Zeit verging. So angestrengt sie auch horchten, sie hörten nichts außer dem ängstlichen Atmen einer jungen Frau, eines Tannenzapfengeists und eines alten Elfen.
    Endlich hob Nuic die Stimme zu einem rauen Flüstern. »Was meinst du, Meister Bibliothekar: Wie würdest du vorgehen,wenn du den verdorbenen Kristall, von dem wir dir erzählt haben, zerstören wolltest, bevor er Rhita Gawr helfen kann?«
    Grikkolo holte zögernd Luft. »Ich fürchte, ich weiß das wirklich nicht. Nie bin ich in all den Texten, die ich gelesen habe, auf so etwas gestoßen. Um Rhita Gawr zu dienen, muss dieser Kristall das absolute Gegenteil von Élano sein – damit er gerade so unwiderstehlich vernichten kann, wie Élano erschafft. Was könnte eine solche Kraft ausschalten?«
    »Das habe ich dich

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