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Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme

Titel: Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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nie so etwas vermittelt hatte. Rhia hatte selbst erklärt, dass es unmöglich war, mithilfe des Galators zu sprechen. Und Nuic auch.
    Sie gab es auf, in den schimmernden Juwel zu schauen, und sah den Maryth an, der ihn trug. Nuics Haut war schwarz geworden mit dünnen roten und silbernen Adern, die durch beide Arme liefen, ein Muster, das sie nie zuvor an ihm gesehen hatte. Doch am meisten überraschte sie sein Gesichtsausdruck. Auch er schien überrascht – und, wenn sie sich nicht irrte, fast hoffnungsvoll zu sein.
    Gerade da hörten sie jemanden sprechen. Außerhalb der Höhle! Die Stimme, praktisch ein Zischen, schnitt durch die Dunkelheit. »Hier, Männer. Hier habe ich den Schrei gehört.«
    Gobsken
. Während das restliche Licht vom Galator verblasste, erschien eine neue Lichtquelle vor dem Höhleneingang. Die Fackeln der Krieger kamen schnell näher.
    Bevor Elli sich bewegen konnte, streckte Grikkolo die Hand nach ihrem Gewand aus. »Hör auf mich«, flüsterte er drängend. »Folge mir nicht. Hast du verstanden?
Folge mir nicht!
«
    »Was hast du vor?«, fragte sie.
    Der Elf antwortete nicht. Er drehte sich nur um und kroch aus der Höhle hinaus. Sekunden später hörte sie seine schlurfenden Schritte auf den kleinen Steinen draußen. Und dann kam ein anderes Geräusch. Grikkolos Stimme.
    »Gobsken fangen mich nie!«, rief er prahlerisch.
    Mehrere raue Stimmen antworteten. Schwere Schritte trommelten auf den Boden. Das Fackellicht wurde stärker.
    »Nein«, stöhnte Elli. »Er macht sich zum Köder! Sie werden ihn umbringen!«
    In dem schwachen Licht sah sie Nuics Gesicht. Und sie wusste, dass er das Gleiche empfand wie sie. Wenn es eine Möglichkeit gab, ihren Freund zu retten –
    Elli hob den Maryth hoch und eilte aus der Höhle. Sie erkannte sofort Grikkolos Gefahr. Zwei stämmige Gobsken stürmten von hinten auf ihn los, einer schwang ein Breitschwert, der andere hielt eine Fackel. Grikkolo bog zur Seite und bemühte sich, auf dem von Steinen übersäten Boden zu laufen. Doch er war seinen Verfolgern nicht gewachsen.
    Elli stürzte sich auf die Gobsken, Nuic hielt sie in einemArm. Sie wusste nicht, wie sie dem Bibliothekar helfen sollte, nur dass sie es versuchen musste. Und dass sie für den Elf mehr tun wollte, als für Tamwyn möglich gewesen war.
    »Halt!«, schrie sie nur ein paar Schritte entfernt, als einer der Krieger sein Schwert zog.
    Zu spät. Das Schwert fuhr über Grikkolos Rücken. Der Alte fiel zu Boden, Blut schoss aus seiner Wunde und durchtränkte die Tunika.
    Ohne auf die Gobsken zu achten, die sie überrascht anstarrten, kniete sich Elli neben den gefallenen Elf. Im schwankenden Licht der Fackel hielt sie Grikkolos Kopf, sie spürte das dichte weiße Haar in den Händen. Ernst schaute sie auf ihn hinunter und zog dann seinen Körper näher. Wenn das Coerria gewesen wäre, die in ihren Armen starb, hätte Elli nicht trauriger sein können.
    Plötzlich erinnerte sie sich an ihr Heilwasser aus der geheimen Quelle in Lehmwurzel und hielt den Atem an. Könnte dafür noch Zeit sein? Hastig legte sie Grikkolo auf den harten Boden und griff nach ihrer Wasserflasche. Doch Nuic packte sie am Arm.
    »Es ist zu spät, Elliryanna.«
    Sie schaute wieder den Elfen an und sah, dass Nuic recht hatte. Grikkolos große Augen waren zwar noch offen, doch sie glichen eisigen Teichen, die jetzt rasch gefroren.
    Der alte Elf blinzelte ihr zu. »Du?«, flüsterte er rau. »Du hättest   … in Sicherheit bleiben sollen.«
    Elli schüttelte den Kopf. »Bist du in Sicherheit geblieben?«
    »Nein«, flüsterte er so leise, dass sie es kaum hören konnte. »Ich bin   … nur ein Narr.«
    »Das stimmt nicht«, antwortete sie. »Du bist   …« Sie schluckte, »überaus mutig.«
    Die schwächste Andeutung eines Lächelns war auf Grikkolos Lippen zu sehen. Dann wurde er schlaff und lag still. »Soll ich sie auch töten?«, krächzte der Gobsken mit dem blutigen Schwert.
    »Nein«, sagte der andere. Er starrte auf Elli und Nuic hinunter und rieb sich mit der dreifingrigen Hand das Kinn. »Ich glaube, hier geht mehr vor sich. Warum sollten diese Fremden sonst hier draußen sein? Wir bringen sie zurück zur Mine. Dann kann das alte Narbengesicht sie verhören. Und sie selber töten.«
    Der erste Krieger grinste, seine grünliche Zunge tanzte um seine Lippen. »Das wird Kulwych gefallen.«
    »Genau. Und für uns gibt’s eine ordentliche Belohnung.« Der Gobskin trat Elli in den Rücken. »Los, beweg dich! Ihr seid

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