Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme

Titel: Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
Vom Netzwerk:
packten feste Krallen Brionna an den Schultern. Sie wurde hochgerissen und in die Luft getragen, während der rote Strahl zwei Gobsken traf, die sie von hinten angreifen wollten. Die Krieger standen sofort in Flammen, dann verschwanden sie bis auf die Waffen, die auf den schlammigen Boden fielen.
    Erschrocken und dankbar zugleich wandte Brionna sich himmelwärts. Das Gesicht über den Krallen und den mächtigen Flügeln, die sie trugen, hatte sie nicht im Geringsten erwartet.
    »Scree! Du bist es.«
    »Du scheinst überrascht zu sein«, sagte er trocken und schwang die Flügel, während er sie von Harlech forttrug. Behutsam zog er die Krallen ein, sodass sie nur in ihr Rindengewand drangen und nicht mehr in die Haut an ihren Schultern.
    Sie blinzelte sie ihn verwirrt an und murmelte: »Ich hatte gerade meinen letzten Pfeil verschossen   …«
    »Und das war gut! Wenn du noch welche gehabt hättest, dann wäre deine Begrüßung vielleicht so ausgefallen wiebei unserer ersten Begegnung – und du hättest mich abgeschossen.«
    Das Elfenmädchen lachte nicht, Ärger und Erbitterung waren in ihrem Gesicht zu lesen. »Scree, ich habe schreckliche Dinge getan.«
    Aus seinen großen, gelb umrandeten Augen traf sie ein kurzer Blick. Schließlich sagte er so leise, dass es bei dem Schlachtenlärm unter ihnen kaum hörbar war: »Ich auch, Brionna. Ich auch.«
    Ihre Blicke begegneten sich. Mehrere Flügelschläge lang sprachen sie nur durch diese Blicke – in ihnen lagen alle Trauer, Scham und der ganze Verlust, den sie in jüngster Vergangenheit erlebt hatten. Doch noch etwas lag darin: eine schwache Hoffnung, zart wie eine Feder, auf die Zukunft.
    Scree verlangsamte seine Flügelschläge und setzte Brionna an einem seichten braunen Bach in einiger Entfernung vom Kampf ab. Doch als er die Krallen aus ihrem Gewand zog und neben ihr landete, klatschte ein Speer in den Schlamm am Bachufer. Scree fuhr herum und sah den Gnom, der ihn geschleudert hatte, so zornig an, dass der untersetzte kleine Krieger sich umdrehte und flüchtete.
    Der Adlermann wandte sich wieder Brionna zu. »Du solltest   …« Er unterbrach sich und sagte dann sanfter: »Du könntest dir überlegen   … ob du jetzt der Schlacht nicht fernbleiben willst. Du hast dein Teil und mehr getan.«
    Sie sah ihn unsicher an. »Und was ist mit dir?«
    Scree zog seine Krallen über den schlammigen Boden. »Ich gehe zurück. Ich muss jemanden treffen – diesen Wurm, der dich angegriffen hat. Einmal ist er mir entkommen,damals am Damm, aber das wird nicht noch einmal passieren.« Er kniff die Augen zusammen. »Was kannst du mir über den schlimmen Lichtblitz sagen, den er auf dich abgeschossen hat?«
    »Der Blitz kam von einer Klaue aus der Hexenküche seines Meisters.« Sie schauderte, als sie daran dachte. »Harlech trägt sie um den Hals.« Sie packte Scree an den gefiederten Schultern. »Und noch etwas Wichtiges! Die Klaue braucht Zeit, um wieder Kraft zu sammeln. Ich weiß nicht, wie viel Zeit. Aber das gibt dir   …«
    »…   eine Chance«, ergänzte er. »Das ist alles, was ich brauche.« Mit den Federn seines Flügels fuhr er ihr über die Wange. »Pass auf dich auf. Bitte.«
    Ihre Elfenaugen funkelten. »Nur wenn du das auch tust.«
    Er nickte. »Ich werde mir Mühe geben.« Er trat zurück und sprang mit einem mächtigen Flügelschlag in die Luft. Während er aufstieg, stieß er den durchdringenden Schrei seines Volkes aus, teils Adler-, teils Menschenschrei und äußerst erschreckend.
    Brionna schaute ihm nach, während sie nachdenklich an ihrem Zopf spielte. Zu ihrer Überraschung freute sie sich zum ersten Mal an diesem langen Nachmittag darüber, am Leben zu sein. Dann, nachdem sie das Getümmel auf der Ebene betrachtet hatte, wurde sie wieder grimmig. Sie machte sich erneut auf den Weg in den Kampf, ihre Füße platschten durch den Schlamm, während sie das Gelände nach einem weiteren Pfeilköcher absuchte. Denn wie Scree hatte sie noch mehr zu tun.
    Scree brauchte nur ein paar Sekunden über das Schlachtfeldzu fliegen, dann hatte er Harlech ausgemacht. Der stämmige Mann stand, wo er gewesen war, bei dem Haufen toter Gobsken, das Leichengewirr bildete einen grausigen Hügel. Harlech fluchte wütend und schwang sein Breitschwert durch die Luft.
Zweifellos ärgert er sich, weil er sein Ziel verfehlt hat
, sagte sich der Adlermann, während er näher flog.
Ich sollte ihm ein neues bieten.
    Bevor er herabstieß, musterte er das Gelände und schaute

Weitere Kostenlose Bücher