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Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme

Titel: Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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Schwert zu durchbohren oder den Gobsken Befehle zuzubrüllen. Noch während er in dem brutalen Kampf nach dem nächsten Opfer der Klaue Ausschau hielt, suchte er immer wieder amHimmel nach dem Adlermann, der ihn in der Schlacht auf Kulwychs Damm gedemütigt hatte. Das wäre nun mal ein Opfer, das sich zu finden lohnte, sagte er sich. Den Kopf des Adlermanns vom Körper zu trennen wäre ein wahres Vergnügen!
    In diesem Moment sah Harlech, der auf einem Lehmhügel stand, ein Elfenmädchen mit einem langen Zopf. Brionna! Ganz allein kämpfte sie, umgeben von den Leichen der Gobsken, die sie mit ihren Pfeilen getötet hatte. Gerade jetzt feuerte sie in die Masse wütender Gobsken, die versuchten, sie einzufangen.
    »Perfekt«, brummte Harlech und grinste noch boshafter. »Wenn ich schon den Adlermann nirgends sehe, kommt diese Elfin gerade recht. Viel zu lange hat sie mir meine Pläne verpfuscht.«
    Er schwang sein Breitschwert und ging auf sie zu. In seinen Augen funkelte die gleiche Farbe wie in der Klaue, die an seinem Hals hing.
    Brionna bemerkte ihn nicht, sie kämpfte schließlich um ihr Leben. Und zugleich war sie zu traurig, um auf ihre Umgebung zu achten. In schrecklich kurzer Zeit hatte sie so viel verloren. Und dazu kam auf diesem Schlachtfeld ein weiterer Verlust.
    Vor wenigen Augenblicken hatte ein Gobskenkrieger Aileen, ihre Freundin seit Kindheitstagen, bestialisch getötet. Bevor Brionna eingreifen konnte, hatte Aileen – die am liebsten eine Tasse Haselnusstee zubereitete – durch die Axt des Gobsken den Arm und dann den Kopf verloren. In diesem Moment war etwas in Brionna zerbrochen. Siepackte Aileens Bogen und Köcher und feuerte jeden einzelnen Pfeil in diesen Gobsken. Noch lange nachdem er tot mit dem Gesicht in den Schlamm gefallen war, durchlöcherte sie ihn.
    Ihre Brutalität, die so gar nicht zu einer Elfe aus El Urien passte, widerte sie an. Und noch mehr Abscheu empfand sie, weil sie nicht im Geringsten bereuen konnte, was sie getan hatte. Am schlimmsten war, dass sie noch mehr Gobsken töten wollte, so viele wie möglich. Und das würde sie tun, bis sie schließlich selbst getötet würde.
    Sie lief über das Schlachtfeld und sammelte einen Armvoll Pfeile gefallener Elfen auf. Nachdem sie auf einen Lehmhügel gestiegen war, schoss sie die Pfeile in die Masse der Gobsken. Wie eine Maschine feuerte sie, legte einen neuen Pfeil auf und feuerte wieder. Sie hielt noch nicht einmal inne, um zu beobachten, wie ein Gegner nach dem anderen starb, und bald hatte sie so viele Gobsken getötet, dass der Boden um sie herum mit Leichen übersät war.
    Gobsken stürmten von allen Seiten auf sie zu. Sie waren so wütend, dass sie sich kopfüber in den Kampf stürzten, dabei über die Leichen stolperten und Racheschreie ausstießen, während sie ihre Klingen schwangen. Doch Brionna hielt die Stellung, langsam drehte sie sich auf dem Hügel und feuerte unentwegt um sich.
    Weitere Gobsken starben. Einige von ihnen kamen so nah, bevor sie zusammenbrachen, dass Brionna ihre keuchenden Atemzüge hörte und den Schweiß auf ihrer graugrünen Haut roch. Jetzt lagen Dutzende tot zu ihren Füßen. Sie warf einen Blick auf die Leichen und erkannte, dassdurch ihre Anstrengung das Leben vieler Elfen und Drumaner verschont bleiben könnte.
    Aber das ist kein Ausgleich
, sagte sie sich nüchtern,
für die bereits Getöteten.
    Schließlich war sie bei ihrem letzten Köcher angelangt. Und gleich darauf bei ihrem allerletzten Pfeil. Sie legte ihn auf die Sehne, zielte auf den nächsten Gobsken und feuerte. Der Gobksen fiel. Doch mehrere seiner Verbündeten griffen sie an und waren bereit, sie zu töten.
    Brionna hielt den Kopf hoch, sie wusste, dass für sie die Zeit zu sterben gekommen war.
Mag sein, ich bin nur eine Mörderin,
sagte sie sich grimmig,
und nicht wert, eine Elfe zu sein. Aber wenigstens sterbe ich bei der Verteidigung Avalons, und ich nehme an, dass darin eine gewisse Ehre liegt.
    Ein ganz schwacher Schimmer der Belustigung glimmte in ihren tiefgrünen Augen.
Scree würde mir zustimmen.
    Da bemerkte sie Harlech, der sich durch das Getümmel drängte. Sie sah den roten Glanz der Klaue und das Grinsen auf seinem Gesicht – und wusste, dass er sie töten wollte. Seine Hexerwaffe würde ihre Arbeit tun, bevor eine Gobskenklinge sie erreichte.
    »Nein!«, schrie sie und umklammerte ihren leeren Köcher. »So nicht!«

27
Sonderbare Gefühle
    G erade als ein tödlicher Lichtstrahl aus Harlechs Klaue schoss,

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