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Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme

Titel: Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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höchlichste Baum.«

28
Ein ferner Geruch
    A uf der anderen Seite des Schlachtfelds, durch das Getümmel von dem erstaunten Shim getrennt, schlug sich tapfer ein großer Priester. Er kämpfte ebenfalls allein bis auf den schwer verwundeten Falken, der sich in seine Armbeuge schmiegte.
    Lleu hieb brutal auf eine Reihe Gobskenkrieger ein. Er drehte und duckte sich mit einer Geschmeidigkeit, die bei einem ungeübten Schwertkämpfer überraschte; in einem Arm hielt er den verletzten Falken Catha, mit dem anderen schwang er das Breitschwert. Mehrere Gobsken, die ihm gegenüberstanden, wurden von der Klinge zerschnitten oder zerstochen. Andere zogen sich, von seiner Wildheit überrascht, einfach zurück, sie waren überzeugt, dass ein einzelner Priester in ihren Reihen nicht sehr weit kommen könne.
    Doch Lleu kam es gar nicht darauf an, sehr weit vorzudringen. Er hatte nur ein Ziel – außer der Hoffnung, dass Catha irgendwie überlebte, und er wusste, dass es dazu mehr bedurfte als der Hilfe Sterblicher. Er wollte zu der Person gelangen, die allein hinter den Gobsken stand, sie wollte er herausfordern.
    Belamir. Obwohl er noch seine schmutzige Gärtnerkleidungund keine Waffen außer Schaufel und Gartenschere trug, passte sein Gesichtsausdruck nicht zum Bild eines nachdenklichen Mannes der Erde. In seinen Augen stand blanker Hass für die Narren, die ihm folgten, und für die größeren Narren, die es wagten, sich ihm zu widersetzen. Kalt beobachtete er, wie die Frauen und Männer aus seiner Siedlung niedergemetzelt wurden, und spielte dabei nervös mit den Knoblauchzwiebeln, die er um den Hals trug.
    Er wartete ungeduldig auf das Ende der Schlacht. Erst dann durfte er nach Kulwychs Anweisungen seine wahre Identität enthüllen: Neh Gawthrech, gefürchtet selbst unter den anderen Wechselbälgen. Und erst dann durfte er zu seiner Befriedigung jeden noch Lebenden vernichten, der eine Bedrohung für die absolute Herrschaft des Hexers oder für ihn selbst als wichtigsten Helfer Kulwychs darstellen könnte. Das schloss Harlech ein mit seinem winzigen Gehirn, das in eine Eichel passte, und Morrigon mit seiner primitiven Brutalität. Morrigon war Belamirs Bewegung »Menschen zuerst« nützlich gewesen, aber mit größter Wahrscheinlichkeit würde er einem Wechselbalg den Dienst verweigern.
    Belamir rieb sich das Kinn mit der Hand, deren Daumennagel abgebrochen war. Während er den Verlauf der Schlacht beobachtete, veränderte sich allmählich sein Blick, er zeigte Befriedigung. Seine Zeit war fast gekommen. Der Kampf hatte zwar länger gedauert, als er angenommen hatte, doch nun würde er dank Harlechs Klaue bald enden.
    Plötzlich sah er aus den Augenwinkeln eine Klinge blitzen. Er fuhr so schnell herum, dass unter seinen FüßenSchlamm aufspritzte. Er stützte die Hände an die Hüften und stand Lleu gegenüber, der nur ein paar Schritt entfernt war. Mit hochgezogenen dichten Augenbrauen und Blutflecken auf dem zerrissenen Gewand glich Lleu mehr einem Krieger als einem Priester.
    Dennoch reagierte Belamir mit einem gelassenen Achselzucken. »Offenbar bist du tollkühn genug zu glauben, dass du mich töten kannst.«
    »Ja, das glaube ich, bei Dagdas Licht.« Lleu kam näher und zielte mit dem Breitschwert direkt auf seinen Feind. »Weil ich weiß, was du wirklich bist. Und wie schnell du dich bewegen kannst.«
    »Tatsächlich? Aber weißt du auch, dass ich mich ganz langsam bewegte, als ich unter deinen Augen das Herz dieses Wachmanns herausriss, einfach weil ich das Erlebnis auskosten wollte?«
    Lleu kam noch näher.
    Der Blick des Wechselbalgs glitt über das Schlachtenchaos. Niemand schaute in seine Richtung, er konnte also ohne Weiteres diesen törichten Priester erledigen. Und falls es irgendwelche Zeugen gab   … nun, er würde nur einen Moment brauchen, um auch sie auszuschalten. Außerdem war der ganze Kampf jetzt fast zu Ende, er hatte also nichts zu verlieren.
    Gerade als Lleu noch einen Schritt auf ihn zu machte, verwandelte sich Neh Gawthrech. Fänge, gebogen wie Sensenklingen, erschienen plötzlich an seinem jetzt dreieckigen Kopf, dazu brannten die scharlachroten Augen zornig. Tödliche Klauen wuchsen aus seinen langen schuppigen Armen.Die muskulösen Beine bogen sich bis zu den krallenbewehrten Zehen, bereit, ihr Opfer zu zerreißen. Der Wechselbalg sprang direkt über Lleus Schwert und dann – stürzte er schwer auf den schlammigen Boden, ein Pfeil stak tief in seiner Brust. Der Wechselbalg krümmte sich,

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