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Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme

Titel: Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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nach den anderen Adlermenschen aus, die mit ihm aus Feuerwurzel gekommen waren. Zu seiner Befriedigung sah er viele Bram Kaie Krieger bereits kämpfen, angriffslustig jagten sie die Ghoulacas. Angeführt von Cuttayka, dem kräftigen Kommandeur der Wache, stürzten sie sich in Ghoulacaschwärme und schlugen mit Krallen und Schnäbeln zu. Ihre schwarz gesäumten Flügel leuchteten wie Obsidianscherben in der Luft. Selbst der junge Hawkeen, der goldäugige Junge, der so weit gereist war, weil er an Screes Seite bleiben wollte, kämpfte unerschrocken und tat alles, um Kulwychs Mördervögeln Angst und Schrecken einzujagen.
    Scree lächelte, er konnte sehen, dass Hawkeen sich mit der Zeit zu einem gefürchteten Krieger entwickeln würde. Vielleicht würde er eines Tages wie Scree sein Volk in die Schlacht führen. Und vielleicht würde auch er entdecken, dass selbst in den vor Gram gebrochenen Flügeln des Lebens noch eine einzige Feder von unübertrefflicher Schönheit sein konnte. Und noch etwas freute Scree. Die Bram Kaie hatten sich den Schwärmen anderer Adlermenschen wieder angeschlossen. Bestimmt würde einige Zeit vergehen,bis ihnen andere Clans erneut Respekt – geschweige denn Vertrauen – entgegenbrachten. Doch die Tatsache, dass Bram Kaie Krieger hier waren und neben den anderen ihres Volkes kämpften, war zumindest ein Anfang.
    Er flog zu der schlammigen Ebene hinunter und landete direkt hinter Harlech. Als der ungeschlachte Mann die Flügel rauschen hörte, fuhr er herum. Die Klaue, die nur schwach funkelte, schlug ihm auf die Brust.
    »So, so«, spottete Harlech. »Du hast also trotz aller Feigheit doch noch beschlossen, dich zu zeigen, was?«
    »Sicher«, antwortete Scree. »Letztes Mal hat es so viel Spaß gemacht, mit dir zu spielen, dass ich nicht widerstehen konnte.«
    Der Mann knurrte und hob Schwert und Beil. »Dann komm und kämpfe. Oder hast du zu viel Angst?«
    Scree umkreiste ihn langsam und hielt die Flügel gerade so weit geöffnet, dass er jeden Augenblick auffliegen konnte. Die Federn glänzten und sträubten sich bei seinen Bewegungen, sein Puls schlug kräftig. Die Krallen, scharf wie Dolchspitzen, schnitten Furchen in den schlammigen Boden. Scree fragte sich, ob er jetzt angreifen und hoffen sollte, dass die Klaue ihre tödliche Stärke noch nicht erreicht hatte. Oder sollte er warten und dem nächsten Schlag ausweichen, bevor er Harlech attackierte und ihn tötete?
    Plötzlich stolperte Harlech über einen gefallenen Gobsken und taumelte so, dass er fast die Waffen fallen ließ. Scree erkannte seine Chance und entschied sich abrupt. Mit einem zischenden Flügelschlag sprang er in die Luft und stürzte sich mit ausgestreckten Krallen auf seinen Feind.
    Eine List! Harlech hatte sein Stolpern nur gespielt, um Scree näher zu locken, jetzt fuhr er herum und schwang sein Beil nach dem Kopf des Adlermanns. Scree duckte sich und entkam knapp dem Hieb. Doch im selben Moment machte Harlech einen Satz und hieb rabiat mit seinem Breitschwert zu.
    Scree sprang zurück und schlug mit den Flügeln, um außer Reichweite zu steigen – doch nicht bevor Harlechs Klinge sein unteres Bein aufschlitzte. Blut lief ihm über die Federn und färbte die Krallen rot.
    »Das erste Blut ist für mich, Flügelknabe!«
    Scree schwebte über dem Kopf des Kriegers. Seine Augen funkelten zornig. »Das nächste Blut ist für mich, du Wurm!«
    Ohne auf die Gefahr durch Harlechs Klaue zu achten, stieß Scree einen lauten Schrei aus und ließ sich auf seinen Feind fallen. Er machte einen Scheinangriff mit der unverletzten Kralle und schlug die knochige Flügelecke auf Harlechs Kopf. Der große Mann wankte, doch er verlor nicht das Gleichgewicht. Breit stand er im Schlamm und achtete nicht auf die blutende Wunde an seiner Schläfe.
    Während sie weiterkämpften, ging ein anderer Krieger in ihrer Nähe übers Feld. Trotz seiner Anstrengungen kam sich Shim ziemlich nutzlos vor, unfähig, seinem Heer zu helfen. Er war einfach zu klein – oder, in seinen Worten, zu geschrumpelt und gestechelt   –, um anderen beizustehen; zu langsam mit seinem humpelnden Watscheln, um andere zu jagen; und zu taub mit seinen alten Ohren, um andere zu verstehen. Deshalb ging er ziellos übers Schlachtfeld und suchte nach einer Möglichkeit, hilfreich zu sein.
    Endlich fand er sie. Da, gerade hinter der Leiche eines Feuerochsen, war ein Riese am Boden zusammengebrochen. Das ungeheure Geschöpf wurde von nicht weniger als sechs Ghoulacas

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