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Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme

Titel: Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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packte seine Laute fester und folgte ihr.
    Zu langsam. Der Gnomenführer auf dem Felsen stampfte mit dem Fuß und brüllte ein paar neue Befehle. Schnell formierte sich seine Truppe erneut. Die Kämpfer umkreisten die Elfe und den Barden, wobei sie sich gereizt anknurrten. Gleichzeitig hoben sie zum Kampf bereit die Speere.
    Brionna wusste auch ohne sich umzuschauen, dass sie nicht fliehen konnten. Zu viele Speere zielten auf sie. Selbst wenn sie noch einen letzten Schuss auf den Anführer abgab, würden sie und der Barde sicher sterben.
    Ernst wandte sie sich dem Alten zu. Doch was sie in seinen dunklen Augen las, überraschte sie. Da war nichts von der Verzweiflung, die sie empfand. Der Barde sah sie vielmehr mit einem Ausdruck an, der ihr unerklärlich friedlich erschien.
    In diesem Moment stieß der Gnomenführer einen lautenSchrei aus. Es war kein Befehl – es war Wutgebrüll. Denn der schlammbedeckte Felsklotz unter ihm hatte plötzlich angefangen zu wachsen, er dehnte sich nach allen Seiten aus.
    Obwohl der Gnom heftig mit den Armen ruderte, um das Gleichgewicht zu halten, stürzte er rücklings hinunter. Unter ihm spritzte der Schlamm auf. Zwei Gnome eilten herüber, um ihn wegzuziehen, während ein anderer seinen Speer fallen ließ, davonlief und im Getümmel verschwand. Inzwischen wuchs der Felsklotz weiter, seine Oberfläche brodelte wie braune Lava. Langsam verlängerte er sich und wurde dabei immer größer. Als er schließlich fast doppelt so hoch wie Brionna und der Barde war, wuchsen ihm vier schlanke Arme, jeder mit drei Fingern, so lang wie die Pfeile in Brionnas Köcher. Dann erschien ein runder Kopf auf den abschüssigen Schultern. Tief liegende Augen, so braun wie der Körper, schauten hinunter auf die Krieger.
    Die Elfe konnte nur höchst erstaunt zurückstarren. Aus den Geschichten ihres Großvaters wusste sie, dass sie eine Lehmbildnerin betrachtete – eines der am schwersten fassbaren Geschöpfe von ganz Avalon. Und zugleich eines der magischsten. Nach der Überlieferung hatte der Zauberer Merlin diesen seltsamen Wesen eine wunderbare Kraft verliehen: die Kraft zu bilden, neue Geschöpfe aus dem Lehm von Malóch zu formen. Wesen so schön wie der Caitlinottvogel, bei dem jede Feder in allen Farben des Regenbogens prangte, oder so riesig wie die Elephaunts, deren enorme Körper die ersten Pfade durch die Dschungel von Africquagebahnt hatten, waren von den Lehmbildnern geschaffen worden.
    Die große braune Gestalt hob die vielen Arme. »Flieht, ihr Gnome!«, befahl sie. »Oder ihr werdet den Zorn von Aelonnia von Isenwy zu spüren bekommen.«
    Mit gutturalen Schreien eilten die meisten Gnome davon. Nur der Führer blieb, sein Gesicht war grimmig. Zitternd hob er den Speer. Aber als Aelonnia einen ihrer flachen Füße laut glucksend aus dem Schlamm zog und einen Schritt in seine Richtung machte, stieß er ein entsetztes Wimmern aus und floh aufs Schlachtfeld.
    Die Lehmbildnerin wiegte sich hin und her, dann wandte sie sich der jungen Elfe und dem alten Barden zu. Einen Augenblick betrachtete sie prüfend Brionna, dann flüsterte sie mit klangvoller Stimme: »Ich sehe, du bist ein Kind von Tressimir.«
    Die Elfe schluckte. Nervös verneigte sie sich und spürte dabei die Narbe auf dem Rücken. »Seine Enkelin. Ich heiße Brionna.«
    Aelonnia nickte leicht mit dem runden Kopf. »So ist es. Dein Name bedeutet
Stärke
in der alten Sprache des versunkenen Fincayra. Und ich bin sicher, dass du deine ganze Stärke in den letzten Wochen gebraucht hast.«
    Brionna zitterte, doch sie brachte ein Nicken zustande.
    Die Lehmbildnerin richtete die tief liegenden Augen auf den Barden. Während sie ihn betrachtete, bewegte sie nachdenklich die langen Finger, als würde sie auf einer unsichtbaren Laute klimpern. »Und du«, sagte sie, »scheinst mir ein sehr ungewöhnlicher Krieger zu sein.«
    »Olewyn der Barde, zu Diensten.« Er fasste an den Rand seines Huts, dessen Krone gewellt war wie die Blütenblätter einer Spinnenblume, einer anderen Schöpfung der Lehmbildner. Dann verbeugte er sich schwungvoll.
    Als er sich wieder aufrichtete, erklärte er: »Es ist eine Ehre, dich zu sehen, Aelonnia von Isenwy. Genau wie Malóch zu besuchen, selbst zu diesem Zeitpunkt.«
    Er strich sich über den silbrigen Bart, der im Sternenlicht schimmerte. »Trotz all dem Blutvergießen rundum bleibt Malóch der Boden von Merlins magischem Samen, der noch mit den sieben heiligen Elementen von Avalon gesegnet ist:
     
    Erde,

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