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Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme

Titel: Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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jetzt sah, wie die Hörner tief in Fairlyns Stamm stakten, direkt unter den großen braunen Augen, die nun leblos in den Himmel starrten, zuckte sie schmerzlich zusammen. Sie wusste, dass Fairlyn wie alle Baumgeister auch dann ewig weiterleben konnte, wenn ihr Baum gestorben war. Doch sie wusste auch, dass Baumgeister trotzdem umkamen, entweder aus Gram oder durch Wunden, die sie im Kampf davontrugen.
    Und jetzt
, dachte Llynia,
stirbst du an beidem.
    Sie blinzelte sich die Tränen aus den Augen und sah Fairlyn an, deren Äste abgebrochen waren, während der Stamm durch den heftigen Schlag weit aufgerissen war. Schlamm bedeckte die meisten violetten Knospen auf Fairlyns Zweigen. Und sie gab keinerlei Duft mehr von sich, ein sicheres Zeichen, dass ihr Leben geendet hatte.
    Llynia, die einmal so stolz gewesen war, dass sie geglaubt hatte, die Herrin vom See würde nie jemanden außer ihr sehen wollen, legte den Kopf auf Fairlyns zerstörten Stamm. Und schluchzte.
    Plötzlich spürte sie ein zartes Klopfen auf dem Rücken. Gerade als der einzelne Ast, der sie so sanft berührt hatte, abfiel, setzte sie sich auf. Sie schluckte, sie wusste nicht, ob es nur ein Windstoß gewesen war   … oder mehr.
    Schwach roch sie den fernen Duft von Fliederblüten.

29
Tun, was Sterbliche tun müssen
    D ie Schlacht auf den Ebenen von Isenwy tobte weiter. Schlamm und Blut bespritzte zu gleichen Teilen Gesichter, Kleidung und Waffen.
    Gerüchte stoben wie Wirbelwind über das Schlachtfeld. Manche behaupteten, der Krieger Harlech trage eine ganze Menge schrecklicher, unbesiegbarer Waffen. Andere sagten schauderhafte Ereignisse voraus – dass der Leichengestank weitere fleischfressende Ghoulacas in die Schlacht locken werde oder dass die Flamelons bald ihre Verbündeten verraten und sich den Gobsken anschließen würden. Doch die meisten Gerüchte betrafen die höheren Mächte, von denen man annahm, dass sie bald zur Unterstützung der Gobsken eintreffen würden. Während einige meinten, diese Mächte seien ein weiteres Heer von Gobsken oder eine Kompanie von Trollen, glaubten andere, die neuen Kräfte würden noch mächtiger – und noch verheerender sein.
    Ein Drache vielleicht. Oder mehrere Drachen, deren Anführer den Hexer Kulwych trug. Oder, am schlimmsten von allem, der Geisterkriegsherr Rhita Gawr.
    Offenbar kannte niemand die Wahrheit. Doch die Erwartungeiner solchen Ankunft erschien so greifbar wie Malóchs schlammiges Gelände. Das führte dazu, dass beide Seiten noch härter kämpften: Kulwychs Soldaten von wachsender Hoffnung beflügelt; die Verteidiger Avalons von zunehmender Bedrohung angestachelt.
    Im selben Moment, in dem Lleu mit seinem Schwert um sich schlug und Llynia über der Leiche ihrer Freundin weinte, kämpfte eine andere Person in der Nähe tapfer – doch mit einer ungewöhnlichen Waffe.
    Einer Laute.
    Der alte Barde war von Gnomen umkreist und schwang sein Musikinstrument gegen sie. Dabei versuchte er (mit wechselndem Erfolg), nicht über seinen eigenen Umhang zu stolpern. Während seine Laute durch die Luft fuhr und beinah die Speerspitzen der Gnomen streifte, gab sie tiefe, rauschende Klänge von sich.
    Die Gnome waren vielleicht einfach belustigt oder sie wussten nicht, was sie von diesem bizarren Krieger mit dem schiefen Hut und dem seitlich wachsenden Bart halten sollten, jedenfalls schleuderten sie nicht sofort ihre Speere. Sie beobachteten ihn nur. Dabei unterhielten sie sich murmelnd und blieben knapp außerhalb der Reichweite der Lautenschwünge.
    Schließlich stieg ein Gnom auf einen schlammbedeckten Felsen und rief rau und guttural ein paar Befehle. Er war ein wenig größer als die anderen und trug auf Brust und Armen gezackte Streifen, die mit blauer Körperschminke aufgemalt waren. An seinen dreifingrigen Händen schimmerten rote Keramikringe im Sternenlicht. Als die anderenGnomen ihn brüllen hörten, schwiegen sie, stellten sich breitbeinig hin und hoben die Speere höher.
    Gerade wollten die Krieger ihre Waffen auf den Barden schleudern und seinen Gesang für immer beenden, da zischte ein Pfeil durch die Luft. Er traf einen der Gnome, der rücklings in den Schlamm fiel. Im nächsten Moment flog ein weiterer Pfeil. Er traf einen Gnom am Schenkel und ließ ihn voller Schmerzen zusammenbrechen.
    In der folgenden Verwirrung lief Brionna mit flatterndem Elfengewand zu dem Barden. »Komm!«, schrie sie und zog ihn am Ärmel. »Schnell, Alter.«
    Sein runzliges Gesicht leuchtete vor Dankbarkeit. Er

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