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Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme

Titel: Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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vertieft waren. »Du hast recht, Nuic. Gehen wir!«
    Sie hielt den Maryth fest und rannte aus der Höhle. Als sie in den roh behauenen Tunnel einbog, den dunkle Elfen vor langer Zeit angelegt hatten, stolperte sie fast über einen erschlagenen Gobsken. Zweifellos hatte er den Fehler gemacht, sich Deth Macoll entgegenzustellen. Elli nahm nur noch rasch seine flackernde Fackel, dann lief sie durch den Tunnel.
    Ihre Beine trommelten auf den Boden, sie trugen sie schnell. Am Ende des Tunnels fand sie drei weitere tote Gobsken, dann zwei andere, die auf die Steinstufen gefallen waren. Sie erinnerte sich, wie verstohlen Deth Macoll inden Drachenbau in Wasserwurzel gekommen war, und nahm an, dass die Gobsken ihn gar nicht gehört hatten.
    Sie flog die Steinstufen hinauf und stieg immer höher, aus der Mine hinaus. Schenkel und Waden taten ihr weh und die Beine zitterten, aber sie ließ nicht nach. Sie rannte zum Rhythmus ihrer keuchenden Atemzüge und zu dem ihres hämmernden Herzschlags.
    Sie fühlte sich nicht wirklich erschöpft. Denn sie wusste, dass sie trotz all ihrer bisherigen Fehler möglicherweise gerade eine wichtige Sache gut gemacht hatte. Vielleicht war es übertrieben zu hoffen, dass ihr Streich Tamwyn helfen würde. Oder Brionna. Oder anderen in der Schlacht von Isenwy. Aber sie hoffte es trotzdem.
    Endlich, als sie sich dem Ausgang näherte, wehte kalte Luft in den Schacht. Sie fühlte sich so eisig an, dass sie auf Ellis schweißbedeckter Haut brannte. Doch dieses Brennen sagte ihr, dass sie tatsächlich noch am Leben und frei war.
    Als sie schließlich aus der Mine trat, war sie viel zu weit entfernt, um Kulwychs Siegesschrei in der Höhle drunten zu hören, als der Hexer sich schwach vom leblosen Köper Deth Macolls löste. Und sie hörte auch nicht seinen plötzlichen Schmerzensschrei, als er die Veränderung seines wertvollen Kristalls sah. Doch sie vernahm die gedämpfte Explosion in der Tiefe unter ihren Füßen.
    Die Explosion begann mit einem schwachen Poltern und schwoll zu einem brausenden Dröhnen – wie ferner Donner, doch tiefer. Zugleich wurde das Gelände von einem Beben erschüttert, das immer mehr zunahm, bis Elli sich kaum mehr aufrecht halten konnte. Schließlich hörten dieSchwingungen auf. Dann stieg eine kleine Rauchwolke, die nach Schwefel roch, aus dem Minenschacht. Der Rauch hing kurz in der Luft, bevor er verschwand und die letzten Reste von Kulwychs schrecklichem Kristall mit sich nahm.
    Elli stand in der Finsternis von Schattenwurzel und keuchte schwer. In einer Hand hielt sie eine brennende Fackel, die nach öligen Lumpen roch. Sie hob sie, dankbar für das Licht, und dabei fehlte ihr das Licht einer anderen Quelle, ein Licht, das sie bis zum Ende ihres Auftrags getragen hatte.
    »Nun, Elliryanna.« Nuics lavendelfarbene Schattierungen flackerten mit der Fackelflamme. »Wohin gehen wir jetzt?«
    Sie lächelte ihm verschmitzt zu. »Oh, ich glaube, das weißt du schon, Nuic. Wir gehen zurück zur versunkenen Stadt des Lichts. Ich kann laufen, solange diese Fackel leuchtet – wir kommen also schnell voran. Und wenn wir dort sind, graben wir die Pforte aus und reisen mit ihrer Hilfe nach Isenwy. Es ist unsere einzige Möglichkeit, dort hinzukommen, bevor die Schlacht vorbei ist.«
    Nuic verzog zweifelnd das kleine Gesicht. »Und wenn die Pforte ihren Zweck nicht mehr erfüllt? Oder uns anderswo hinbringt?«
    »Das sind Risiken.« Elli zuckte die Achseln. Sie starrte in die Dunkelheit rundum, die so schwer auf dem Fackellicht lastete. Dann sagte sie so leise, dass es kaum ein Flüstern war: »Aber ich fürchte, das größere Risiko erwartet uns auf dem Schlachtfeld.«

32
Magisches Feuer
    A ls Elli das Beben aus den felsigen Tiefen von Schattenwurzel steigen fühlte, wusste sie, dass der verdorbene Kristall endgültig zerstört worden war. Doch sie wusste nicht, wie weit dieses Beben sich fortpflanzte. Oder wie tief es die Schicksale derer beeinflusste, die sie liebte.
    Das Beben war tatsächlich weit entfernt zu spüren. Denn es stieg bis zu den Sternen hinauf.
    Unter den verdunkelten Sternen des Zauberstabs kämpfte Avalons größter sterblicher Drache mit all seiner Kraft. Basilgarrad schlug die mächtigen Schwingen und konzentrierte jede Schuppe des gigantischen Körpers auf ein Ziel: Rhita Gawr. In den Gedanken des grünen Drachen kam nichts vor, was als Hoffnung beschrieben werden könnte, dafür aber eine mächtige Mischung aus Zorn, Kühnheit und Liebe zu seiner

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