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Der Zauber von Savannah Winds

Der Zauber von Savannah Winds

Titel: Der Zauber von Savannah Winds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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schicke ich jemanden, der Sie abholt. Die Straße ist ganz schön alt, daher muss ich es mindestens einen Tag vorher wissen.«
    »Läuft denn da draußen alles gut? Soll ich etwas mitbringen?«
    »Die Saison war gut, Mrs. Mackenzie. Der Viehbestand hat sich erhöht, der Preis für das Fleisch auch. Was die Vorräte betrifft … «, gluckste er, »… schätze ich, ein paar Gläser Kaffee, Marmelade und Vegemite wären sehr willkommen. Aber das meiste kriegen wir einmal im Monat mit einem Kraftwagenzug geliefert. Ich nehme an, Sie könnten ein paar Dauerlutscher für die Kinder und hübsche Sachen für die Frauen mitbringen – die werden hier draußen nicht gerade verwöhnt.«
    Fleur lächelte. »Wie viele Frauen und Kinder leben denn dort?«
    Er zögerte, da er offenbar darüber nachdenken musste. »Zwölf Kinder und acht Frauen im Moment. Im nächsten Monat werden zwei Babys erwartet, und mein Enkel heiratet bald, damit vergrößert sich die Anzahl.«
    »Da haben Sie eine ziemlich große Familie, Djati.«
    »Ja.« Aus seiner weichen, tiefen Stimme sprach Zuneigung. »Schätze mal, ich bin ein Glückspilz.«
    Nachdem Fleur in der Nacht Annies erstes Tagebuch durchgelesen hatte, stimmte sie ihm zu und war froh, dass seine Geschichte ein so glückliches Ende gefunden hatte. »Ich rufe Sie an, wenn ich den Flug gebucht habe«, sagte sie. »Ich freue mich wirklich, Sie alle kennenzulernen.« Sie zögerte. »Blue ist wohl nicht da?«, fragte sie vorsichtig.
    »Blue?« Eine Pause trat ein. »Woher kennen Sie Blue, Mrs. Mackenzie?«
    »Ich habe ihn in Birdsong kennengelernt. Soweit ich weiß, kommt er zweimal im Jahr zu Besuch, und da habe ich mich gefragt, ob er erwartet wird. Verstehen Sie, ich hatte keine Gelegenheit, ihm zu danken oder mich von ihm zu verabschieden.«
    »Blue kommt und geht, wie es ihm gefällt«, sagte er zurückhaltend. »Man weiß nie, wann er hier aufkreuzt.«
    Fleur versicherte ihm am Ende des Gesprächs, sie werde noch am selben Abend anrufen, um die Einzelheiten durchzugeben, und machte sich dann daran, einen Flug zu finden. Die Flüge von Brisbane waren bis Ende der bevorstehenden Woche ausgebucht. Deshalb wählte sie zuerst einen Flug nach Townsville am nächsten Tag, wo sie übernachten und am Montag den Nachtflug nach Cloncurry nehmen würde. Das Reisebüro reservierte ihr ein Zimmer im Coolabah Inn in Cloncurry; das Wirtshaus sei sauber, modern und habe einen guten Ruf, versicherte man ihr.
    Gut, dass sie rasch fortkommen würde, denn wenn sie in Brisbane bliebe, bestünde immer die Gefahr, Greg über den Weg zu laufen. Ihr fiel die Verabredung zum Dinner ein, die sie voller Hoffnung mit ihm eingegangen war, und ihr wurde klar, dass sie ihm absagen müsste. Jetzt, da sie über Carla – oder wie auch immer die Frau heißen mochte – Bescheid wusste, konnte sie ihm nicht gegenübertreten.
    Nachdem sie Jason kurz angerufen und sich mit ihm zum Lunch verabredet hatte, nahm Fleur Handtasche und Regenschirm und ging für Djatis umfangreiche Familie einkaufen.
    An diesem Samstagmorgen regnete es so stark, dass die Scheibenwischer Schwierigkeiten hatten, die Wassermenge zu bewältigen. Der Verkehr staute sich, weil ein Lastwagen weiter vorn seine Ladung verloren hatte und einige Männer die linke Fahrbahn aufgruben, um die Kanalisation freizulegen. Es wurde viel gerufen, gestikuliert und gehupt, was niemanden weiterbrachte.
    Greg war unterwegs zu einem eintägigen Ärztekongress am anderen Ende der Stadt. Die Verzögerung ärgerte ihn. Seine Gedanken kreisten um den Vortrag, den er am Nachmittag halten müsste, als er auf dem gegenüberliegenden Bürgersteig Fleur zu sehen glaubte.
    Beinahe wäre er auf den Wagen vor ihm aufgefahren, als er versuchte, das Gesicht der Frau unter dem hellgelben Schirm zu erkennen. Mit den langen dunklen Haaren, die beim Gehen wippten, und der eleganten kleinen Gestalt, die sich durch das Gedränge schob, ähnelte sie Fleur. Aber Fleur sollte erst morgen wieder zu Hause sein. Er musste sich geirrt haben.
    Greg trommelte ungeduldig mit den Fingern auf das Lenkrad und betrachtete die Frau noch einmal. Diesmal bestand kein Zweifel. Rasch öffnete er das Fenster und lehnte sich in den Regen hinaus. »Fleur«, rief er, »Fleur, hier!«
    Sie drehte sich nicht um, überquerte, ohne zu zögern, eine Seitenstraße und eilte den Bürgersteig entlang. Greg kam sich ein wenig albern vor, als er den fragenden Blick der Frau im Wagen hinter sich aufschnappte. Er zog sich wieder

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