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Der Zauber von Savannah Winds

Der Zauber von Savannah Winds

Titel: Der Zauber von Savannah Winds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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der Treppe. Sie gab ihrem Vater einen Kuss auf die Wange, wie man es von ihr erwartete, lächelte Margot an und setzte sich neben Beth, die warmherzig ihre Hand ergriff.
    »Du bist spät dran«, knurrte er.
    »Ich wäre fast gar nicht gekommen.« Sie langte nach dem gekühlten Weißwein. »Und wenn du mich weiterhin so anschnauzt, geh ich sofort wieder.«
    Sein gerötetes Gesicht weitete sich zu einem Grinsen, als er mit der Faust auf die Armlehne schlug. »Ha!« Er funkelte die beiden anderen an. »Das Mädchen hat Mumm«, sagte er stolz, »keine Angst, ihrem alten Herrn Paroli zu bieten.«
    »Genau wie ihre Mutter«, bemerkte Margot trocken.
    Die dichten Brauen zogen sich über den blassblauen Augen zusammen. »Lass die Schlampe außen vor!«, brummte er. »Fleur kommt auf ihren alten Vater raus, nicht wahr, Mädel?«
    Fleur zuckte mit den Schultern. Sie hütete sich, auf diesen besonderen Streit einzugehen. Selina war ein heikles Thema, denn sie hatte Mann und Tochter nur zwei Jahre nach der Heirat verlassen. Soweit Fleur wusste, hatte es keinen Kontakt mehr gegeben, bis ihr Vater ihr am Tag nach ihrem siebten Geburtstag mitteilte, ihre Mutter sei vor ein paar Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Fleur wusste nicht einmal, wie sie ausgesehen hatte – er hatte alle Fotos verbrannt – , sodass sie mit der Frage aufgewachsen war, wer Selina war und warum sie Fleur nicht genug geliebt hatte, um sie mitzunehmen. Don hatte seine Frau offensichtlich gehasst, und für Fleur war es ein Ansporn gewesen zu beweisen, dass sie nichts von der Frau an sich hatte, die sie beide im Stich gelassen hatte – aber ihr fiel es schwer, die Neugier zu begraben, die sie noch immer umtrieb.
    »Margot hat gesagt, du hättest etwas Wichtiges zu bereden«, sagte Bethany in das betretene Schweigen hinein. »Vielleicht können wir jetzt damit anfangen, da wir alle hier sind.«
    »Das hat Zeit bis nach dem Lunch«, erklärte Don Franklin leichthin und setzte seine von Schweiß durchtränkte Lieblingskappe auf den weißen Haarschopf.
    »Warum können wir es nicht sofort besprechen? Ich muss nach Hause zu Melanie.«
    Er funkelte Bethany verärgert an. »Wir werden darüber sprechen, wenn ich dazu bereit bin. Nicht eher.« Er wandte sich um, als seine Haushälterin mit einer großen Platte Meeresfrüchte erschien. »Wie üblich zur rechten Zeit, April«, dröhnte er. »Ich hoffe, du hast an die Bärenkrebse gedacht?«
    »Selbstverständlich, Mr. Franklin«, beteuerte sie rasch. Sie trieb eine junge Hilfskraft an, die unschlüssig mit Salatschüsseln herumstand, und sobald das Essen zu ihrer Zufriedenheit aufgetragen war, gingen beide wieder ins Haus.
    »Eine gute Frau«, sagte Don und steckte sich die Stoffserviette in den Hemdkragen. »Wäre sie nicht so verflixt bieder, hätte ich sogar in Betracht gezogen, sie zu heiraten.« Er nahm sich eine Handvoll Krabben und begann zu essen, als sei er ausgehungert.
    Fleur bemerkte, dass Margot eine Augenbraue hochzog, eigenartig alarmiert, dachte sich aber nicht viel dabei, sondern schaute angestrengt auf das Meer hinaus und knabberte an einer Cherrytomate. Die Manieren ihres Vaters waren widerwärtig, und obwohl sie nicht zu ihm hinschaute, hörte sie das Knacken von Schalen und das schmatzende Geräusch seiner Lippen. Der Appetit, der infolge der Geschehnisse ohnehin begrenzt war, verging ihr vollkommen.
    Die Mahlzeit schien sich endlos hinzuziehen. Während offensichtlich keine von ihnen großen Appetit hatte, ließ Don Franklin niemals ein gutes Essen stehen, und er weigerte sich, über irgendetwas zu sprechen, bis er die Platte leergeputzt und eine riesige Portion von Bethanys Nachtisch verzehrt hatte. Endlich lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück, wischte sich den Mund ab und rülpste in die Serviette, bevor er sie auf den Tisch warf.
    »Jetzt, wo du fertig bist, kannst du uns vielleicht verraten, warum du uns hergebeten hast«, sagte Margot.
    »Ich habe vor, wieder zu heiraten.« Don beobachtete sie boshaft, während er auf ihre Reaktion wartete.
    »So etwas habe ich schon befürchtet«, erklärte Margot unumwunden. »Man sollte meinen, dass du angesichts deiner Erfolgsbilanz mehr Verstand hättest.«
    »Margot hat recht«, sagte Bethany, faltete sorgfältig die Serviette zusammen und legte sie neben ihren leeren Teller. »Nachdem Mutter gestorben ist, hast du viel zu schnell wieder geheiratet, und du siehst ja, was daraus geworden ist.« Sie sah Fleur an und lächelte. »Tut mir

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