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Der Zauber von Savannah Winds

Der Zauber von Savannah Winds

Titel: Der Zauber von Savannah Winds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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ist. Was ist los?«
    »Keine Sorge, Mum. Alles in Ordnung.«
    Mel sah nicht danach aus. Offenbar wich sie aus – immer ein schlechtes Zeichen.
    Margot trat in die Küche und nahm die Szene mit einem Blick auf. Sie nickte Melanie kurz zu und wandte sich an ihre Schwester. »Gut, dass ich beschlossen habe, dich zu Dad zu fahren«, erklärte sie barsch. »Offensichtlich hast du den Lunch vergessen.«
    »Ich habe gar nichts vergessen«, entgegnete Bethany. »Aber da Mel spontan vorbeigeschaut hat, dachte ich, es wäre nicht schlimm, wenn ich etwas später auftauche.«
    Melanie schob die Haare zurück. »Kümmert euch nicht um mich«, sagte sie, »ich bleibe nicht hier.«
    »Aber du bist doch gerade erst gekommen«, sagte Bethany, die sie am liebsten festgehalten hätte. »Und du wolltest gerade etwas sagen, als Margot dich unterbrochen hat.« Sie warf ihrer Schwester einen giftigen Blick zu, bevor sie sich erneut ihrer Tochter zuwandte. »Heraus mit der Sprache, Schätzchen! Worum geht’s?«
    »Keine Sorge, es war nichts«, antwortete Mel nonchalant und schüttelte ihr gefärbtes Haar. »Aber wenn du mir mit ein paar Dollar aushelfen könntest, wäre ich echt dankbar.«
    »Natürlich«, hauchte Bethany, enttäuscht und aufgebracht. Ungeschickt schüttete sie Geld aus ihrem Portemonnaie. Sie reichte Melanie dreihundert Dollar. »Wenn du mehr brauchst, sag Bescheid.« Sie ergriff die Hand ihrer Tochter. »Und lauf nicht weg. Wir können reden, wenn ich zurück bin.«
    »Danke, Mum.« Ihr Kuss war zart, ihre Umarmung überraschend freundlich und, wie es schien, warmherzig. Trotzdem war alles zu flüchtig, und mit einer lässigen Handbewegung lief Mel die Treppe hinauf in ihr selten genutztes Zimmer.
    »Du verwöhnst das Mädchen«, stellte Margot fest, die im Türrahmen stehen geblieben war, »und lässt ihr viel zu viel Freiheit. Kein Wunder, dass sie wie ein Flüchtling aus Transsylvanien aussieht.«
    »Du hast keine Kinder und daher keine Ahnung«, gab Beth zurück. »Was ihre Erscheinung betrifft – das ist Mode unter den Studentinnen – , und meiner Meinung nach steht es ihr«, fügte sie trotzig hinzu in der Hoffnung, Gott werde ihr diese harmlose Lüge verzeihen.
    Margot musterte Bethany von Kopf bis Fuß. »Der Sinn für Mode ist an eurem Teil der Familie offensichtlich vorbeigegangen«, sagte sie gehässig. »Willst du nicht was anderes anziehen als dieses abscheuliche Zeug?«
    Bethany zog den Bauch ein und fuhr mit den Händen über den Rock. »Nein. Das ist mein bester Rock und meine beste Bluse.«
    Margot zog eine sorgfältig gezupfte Augenbraue hoch. »Du siehst darin aus wie das Michelin-Männchen«, erklärte sie rundheraus.
    Verletzt durch diesen Seitenhieb lief Bethany rot an. »Wenigstens gleiche ich nicht einem stechenden Insekt«, entgegnete sie. »Außerdem ist dein Kleid für eine Frau gedacht, die mindestens dreißig Jahre jünger ist als du.«
    Margot zuckte geziert mit den Schultern und hielt die Tür auf. »Sollte ich deinen Rat in Kleiderfragen brauchen, dann werde ich dich darum bitten«, sagte sie. »Aber eher wird die Hölle einfrieren, als dass das passiert.«
    »Gestern hast du mich noch um Hilfe gebeten«, gab Bethany zurück. »Also bin ich offensichtlich doch zu etwas nütze.«
    Margot betrachtete ihre Schwester säuerlich. »Glaub mir, Beth, ich hätte das nicht getan, wenn es nicht absolut lebensnotwendig wäre, dass wir Dad vereint entgegentreten«, erklärte sie. »Und jetzt komm endlich, um Himmels willen! Wir verspäten uns noch.«
    Bethany verschränkte die Arme. »Du weißt, dass ich es nicht leiden kann, wenn du so sprichst. Außerdem hab ich meine Meinung geändert«, sagte sie trotzig. »Ganz gleich, welche Flausen Dad sich in den Kopf gesetzt hat, sie können warten. Mit Mel zusammen zu sein ist mir wichtiger.«
    »Sei nicht albern!«, fuhr Margot sie an. »Mel braucht dich offensichtlich nicht, ich aber schon.« Sie holte tief Luft, um sich zu beruhigen. »Ich bitte dich und Fleur nicht oft um etwas, doch heute wüsste ich ausnahmsweise ein wenig schwesterlichen Beistand zu schätzen, Beth.«
    Bethany war hin und her gerissen. Sie wollte bleiben, aber Margot hatte sie noch nie um Hilfe gebeten – geschweige denn Fleur. Also musste es etwas Ernstes sein. »Kannst du nicht wenigstens eine Andeutung machen, worum es geht?«
    »Leider nicht. Dad war sehr vage, aber ich habe die Anzeichen schon vorher gesehen, und glaube mir, Beth, es könnte ernsthafte Konsequenzen für eine

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