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Der Zauber von Savannah Winds

Der Zauber von Savannah Winds

Titel: Der Zauber von Savannah Winds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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entschlossen, es als ihr Refugium zu bewahren, unberührt von der Außenwelt.«
    Jacintha betrachtete Fleur. »Soviel ich weiß, sind Sie Architektin und haben daher auch mit dem Bauboom entlang der Küste im Osten zu tun. Annie hat sich sehr für Ihre Ausbildung und Ihre berufliche Laufbahn interessiert, und sie hatte das Gefühl, dass Sie eine so perfekte Oase mit Feingefühl behandeln würden.«
    Fleur fragte sich, wie Annie ihre berufliche Laufbahn wohl verfolgt haben mochte – und warum sie sich so dafür interessiert hatte. Aber sie spürte, dass Jacintha darauf keine Antwort wusste und diese nur in einem von Annies Häusern zu finden sein würde.
    »Ich freue mich, dass sie meinem Urteil vertraut hat«, erklärte sie. »Ja, ich habe bei allen meinen Projekten tatsächlich ein Auge auf die Umwelt. Es gibt so viele schöne alte Gebäude, die Baulöwen zum Opfer gefallen sind, und wenn wir so weitermachen, wird das Erbe der kurzen Geschichte Australiens verschwinden.«
    »Der Meinung bin ich auch.« Jacintha nahm die Brille ab und trank einen Schluck Wein. »Orte wie Birdsong sind einmalig, aber leider sind sie bei dieser Gier nach Entwicklung zu erstklassigen Objekten von Immobilienspekulanten geworden. Ich sollte Sie warnen, Fleur. Das letzte Angebot, das Annie abgelehnt hat, belief sich auf vier Millionen Dollar.«
    Greg streifte die Gummihandschuhe ab und entfernte den Mundschutz, während die OP -Schwester seinen Kittel aufband, und warf alles in den Wäscheschacht. »Danke, Susie. Das Team hat heute gute Arbeit geleistet. Ich glaube, wir haben uns unser Abendessen verdient.«
    Susie Chapman schaute mit flatternden Lidern aus großen blauen Augen zu ihm auf. »Es war ein langer Tag, und ich könnte einen Drink vertragen.«
    Greg ging über die angedeutete Einladung hinweg. Schwester Chapman schwärmte für ihn, doch in der dünnen Luft eines Operationssaals, in dem der Chirurg auf dem schmalen Grat zwischen Leben und Tod balancierte und die Anspannung groß war, riskierte man mit solchen Dingen den Job und musste sie unter allen Umständen vermeiden.
    »Ich werde heute mit meiner wunderschönen Frau zu Abend essen«, sagte er, nahm seine Armbanduhr und machte sich auf den Weg zum Umkleideraum und zu den Duschen. »Bis morgen, Susie.«
    Er schlenderte in den Umkleideraum, zog sich aus, trat in die Dusche und genoss den heißen Wasserstrahl. Sein Rücken schmerzte, und der Nacken war verspannt, doch trotz seiner Müdigkeit freute er sich nicht so richtig auf zu Hause, wo sich vermutlich ein Sturm zusammenbraute.
    Andere Ärzte kamen und gingen, während er sich langsam anzog und Zeit mit Geplauder vergeudete. Greg merkte, dass er Gefahr lief, sich zu verspäten, packte seine Tasche und machte sich auf den Weg zum Parkplatz.
    Sobald er die Wagentür zugeschlagen hatte, ertönte sein Beeper.
    In Sekundenschnelle hetzte er zurück und stürmte durch die Türen. Er ließ den Aufzug links liegen und lief die Treppe hinauf, zwei Stufen auf einmal nehmend. Außer Atem kam er auf der Intensivstation für Kinder an.
    Die Vorhänge um das Bett in der Ecke waren zugezogen, und Greg konnte die stumme Verzweiflung der Schwestern und Assistenzärzte, die eine Notversorgung unternahmen, förmlich hören. Er griff nach dem Stethoskop des Assistenzarztes und hörte das schwache Herz ab, das stotterte und immer wieder zum Stillstand kam, während Shane Philips um sein Leben rang.
    »Er hat innere Blutungen.« Greg schob das Bett bereits zur Tür. »Benachrichtigen Sie das OP -Team und sagen Sie, wir sind unterwegs.«
    Mit grimmiger Miene rollte er das Bett den Flur entlang zum Operationssaal zwei. Shane war erst fünf Jahre alt und hatte so tapfer darum gekämpft, die Schläge seines Vaters und die mangelnde Fürsorge der Mutter zu überleben – aber Gregs schlimmste Befürchtungen bewahrheiteten sich nun. Das Kind hatte zu viele körperliche Verletzungen davongetragen, und nun drohte sein angeschlagenes Herz die Schlacht zu verlieren.
    Greg wandte sich an die Krankenschwester, die neben ihm lief. »Rufen Sie meine Frau an und richten Sie ihr aus, dass ich später komme. Danach gehen Sie zu der Mutter. Wenn sie auch nur leicht alkoholisiert klingt, halten Sie sie im Familienzimmer bei einer großen Tasse Kaffee fest.«
    Innerhalb kürzester Zeit wurde Greg ein Kittel übergezogen. Während er sich die Hände schrubbte, kreisten seine Gedanken ausschließlich um den bevorstehenden Eingriff. Als er sich seinem kleinen Patienten

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