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Der Zauber von Savannah Winds

Der Zauber von Savannah Winds

Titel: Der Zauber von Savannah Winds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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was für eine wunderschöne Überraschung!«
    Melanie stand auf und umarmte sie lange und fest. »Hallo, Mum.« Sie trat zurück und schenkte ihr ein anerkennendes Lächeln. »Gut siehst du aus, Mum, die Frisur und die coole Kleidung gefallen mir.«
    Bethany war verlegen. »Ich habe dich nicht vor Sonntag erwartet«, sagte sie und griff nach ihrer Schürze. »Hast du Hunger? Ich weiß nicht, was dein Vater im Kühlschrank gelassen hat, aber ich bin sicher … «
    »Ich habe eine frühere Maschine genommen. Und was das Essen angeht, keine Sorge, ich hab im Flugzeug gegessen.«
    Beth legte die Schürze weg und setzte sich. »Ich bin froh, dich zu sehen, Mel. Du ahnst ja nicht, was ich mir für Sorgen gemacht habe!«
    »Schön, wieder hier zu sein«, murmelte Mel.
    Bethany schaute liebevoll in das Gesicht, das ihr so gefehlt hatte – ein kleines Gesicht ohne aufdringliches Make-up und daher irgendwie verwundbarer. Melanie wirkte überraschend gesund und war tief gebräunt, aber etwas war anders an ihr, etwas, was Beth nicht richtig einzuordnen wusste – und das sie zutiefst beunruhigte.
    Melanie rutschte unter dem eindringlichen Blick ihrer Mutter nervös hin und her und fuhr sich mit den Fingern durch das lange, dichte Haar, das die meisten gefärbten Strähnen eingebüßt hatte. »Dad hat erzählt, dass du eine Stelle im Mancusso hast.« Sie schnitt eine Grimasse. »Das scheint ihn nicht sehr zu beeindrucken, aber ich finde es cool. Das bekommt dir gut, Mum.«
    »Er war nicht gerade erfreut«, bestätigte sie und suchte noch immer nach einem Hinweis darauf, was sich an ihrer Tochter verändert hatte. »Aber ich habe ihm gesagt, was Sache ist. Und weil sein Essen jeden Abend rechtzeitig auf dem Tisch steht, wagt er nicht, sich zu beschweren.«
    »Die gute alte Aussie-Kämpferin, wie?«
    Melanies unbeschwerte Worte waren nicht sehr überzeugend. Da sie weiterhin dem Blick ihrer Mutter auswich, erkannte Bethany, dass sie die Initiative ergreifen musste. »Ich vermute, dir ist das Geld ausgegangen«, sagte sie leise, »sodass du deine Reise abbrechen musstest. Du hättest mich doch anrufen können. Ich hätte dir ausgeholfen.«
    »Geld war nicht der Grund.« Mel ließ den Kopf hängen. Sie zupfte an der Nagelhaut ihres Daumens.
    Da wusste Bethany, dass etwas nicht stimmte. Doch sie wollte Mel nicht bedrängen, um diesen Moment der Vertrautheit nicht zu verderben. »Du hattest einfach Heimweh«, soufflierte Bethany. »Du warst ziemlich lange fort.«
    »Mum«, hob Melanie mit leiser Stimme an, das Kinn noch gesenkt, die Augen hinter einem Haarschleier verborgen. »O Mum, es tut mir so leid.«
    Bethany stockte der Atem. All ihre Befürchtungen waren wieder geweckt und drohten sie zu ersticken. »Was ist los, Liebes?«
    Ihre Tochter verschränkte die Arme über dem Bauch, als wolle sie sich vor einer bevorstehenden Auseinandersetzung schützen. Plötzlich fiel es Beth wie Schuppen von den Augen – sie war sich nun sicher, warum Melanie nach Hause zurückgekehrt war. Seltsamerweise machte sie diese Erkenntnis jedoch nicht wütend, sondern nur entsetzlich traurig.
    »Du bist schwanger«, konstatierte sie.
    Melanie hob den Kopf, sah Bethany jedoch noch immer nicht direkt an. »Im dritten Monat«, nuschelte sie. In dem kläglichen Versuch, Tapferkeit zu zeigen, warf sie die Haare zurück. Tränen füllten bereits die Augen. »Es ist von Liam, und ja, du hattest recht, er ist ein Stück Scheiße.« Sie brach in herzzerreißendes Schluchzen aus.
    Unwillkürlich ging Bethany um den Tisch herum und nahm ihre Tochter in die Arme – um sie festzuhalten, sie zu wiegen wie damals, als Mel noch ein Säugling war, und um die Tränen zu trocknen. »Sch!«, murmelte sie. »Du bist jetzt daheim. Alles wird gut.«
    Aber es war nicht alles gut. Der Gedanke, dass damit das Leben ihrer wundervollen Tochter ruiniert würde, bereitete Beth Kummer. Mel würde nun wahrscheinlich nie zur Universität gehen und ihren Traum, Tierchirurgin zu werden, nicht verwirklichen. Selbst wenn sie das Kind zur Adoption freigäbe, würde diese Entscheidung sie stets verfolgen. Was Liam betraf, Bethany hätte ihn umgebracht, wenn er in diesem Augenblick den Raum betreten hätte. Was für ein Chaos – was für ein grauenvolles Dilemma! Was sollten sie nur tun?
    Schließlich tauchte Melanie aus der Umarmung auf und putzte sich die Nase. Jetzt, da sie ihr Geheimnis offenbart hatte, wirkte sie erleichtert und hatte ihre Emotionen besser im Griff. »Tut mir so leid,

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