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Der Zauber von Savannah Winds

Der Zauber von Savannah Winds

Titel: Der Zauber von Savannah Winds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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Mum. Ich weiß, ich habe dich enttäuscht, aber ich habe es nicht absichtlich darauf angelegt, schwanger zu werden. Ich dachte bloß, wenn ich vorsichtig genug wäre, würde es nicht passieren.«
    »Aber ich dachte, du nimmst die Pille?«
    »Das habe ich auch, aber ich habe blöderweise damit aufgehört. Ich habe dadurch zugenommen.«
    »Ach, Mel.«
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte sie. »Du musst mir nicht sagen, wie hirnlos ich war.«
    Bethany holte ihnen beiden ein Glas Saft und setzte sich. »Hast du dich entschieden, was du mit dem Kind machen willst?«, fragte sie vorsichtig.
    »Ich habe an eine Abtreibung gedacht.« Als ihre Mutter entsetzt nach Luft schnappte, versicherte sie ihr hastig, dass sie das nicht fertigbringen werde. »Ich werde das Kind bekommen«, sagte sie ruhig, »und sobald es auf der Welt ist, werde ich entscheiden, was zu tun ist. Vielleicht gebe ich es zur Pflege, lasse es womöglich sogar adoptieren – kann sein, dass ich es behalten will, aber jetzt bin ich einfach zu aufgewühlt, um eine vernünftige Entscheidung zu treffen.«
    Bethany wurde plötzlich klar, dass ihre Tochter kein kleines Mädchen mehr war. Mels Reife angesichts dieser Situation war bewundernswert. »Wenn du dich entschließt, es zu behalten, dann wirst du dafür sorgen müssen, dass Liam seinen Teil zum Unterhalt beiträgt. Er darf nicht ungeschoren davonkommen.«
    »Mach dir um Liam vorerst keine Sorgen! Er spielt wirklich keine Rolle.«
    »Aber … «
    »Ich bin müde, Mum«, sagte sie und erhob sich mühsam vom Stuhl, »und ich kann nicht mehr geradeaus denken. Wir waren den ganzen Tag unterwegs und … « Sie wurde rot und ließ sich wieder auf den Stuhl fallen. »O Scheiße«, zischte sie. »Ich hab’s schon wieder gemacht.«
    Bethany zuckte unter der widerwärtigen Wortwahl zusammen. Dann fiel ihr die Frau im Taxi ein, und ihre Augen wurden schmal, während sie ihre Tochter betrachtete. »Mit wem warst du unterwegs? Von welchem Flughafen bist du abgeflogen?«
    »Cairns.« Melanie wich dem steten Blick ihrer Mutter nicht aus.
    »Fleur hält sich gerade da oben auf«, sagte Beth und unterdrückte die aufkeimende Wut, um den Waffenstillstand mit Melanie nicht zu gefährden. »Bist du mit ihr zurückgekommen?«
    »Liam hat mich in Cairns ohne Geld sitzenlassen, und ich wusste nicht, wie ich es nach Hause schaffen sollte. Ich habe Fleur angerufen, weil ich dachte, sie könnte mir das Fahrgeld schicken oder einen Flug für mich buchen.« Ihre Miene verhärtete sich. »Woher sollte ich denn wissen, dass sie schon im Norden und nur eine knappe Stunde entfernt war? Sie hat mich geholt, nach Birdsong gebracht und mir geholfen, die Dinge klarer zu sehen.«
    »Wie ausgesprochen nett von ihr«, sagte Bethany schroff.
    »Ja, das war es auch. Sie hätte mich nicht aufnehmen müssen. Sie hätte mich einfach ins nächste Flugzeug setzen und den Rest mir überlassen können.«
    Bethany konnte nur schwer verdauen, dass ihre Tochter sich erneut zuerst an Fleur gewandt hatte. Eifersucht war etwas Furchtbares, und wenn sie die nicht bald bezwang, würde sie davon ausgehöhlt werden. »Ich werde sie anrufen und mich bei ihr bedanken«, sagte sie mit so viel Gelassenheit und Würde, wie sie aufbringen konnte.
    »Gut. Denn sie hatte Angst, dass du verletzt sein könntest. Und das wollte sie nicht – sie hat darauf bestanden, dass ich es dir selbst beichte. Aber ohne ihre freundliche Unterstützung und die schöne, friedliche Zuflucht hätte ich nie den Mut aufgebracht, nach Hause zu kommen und es dir ins Gesicht zu sagen.«
    Sie unterdrückte die Tränen. »Aber ich wollte immer nach Hause kommen«, fügte sie leise hinzu. »Ich brauche dich , Mum. Ich wusste nur nicht, wie ich es dir sagen sollte.«
    Bethany breitete die Arme aus, und Melanie trat zu ihr. Sie weinten beide, nicht nur aus Kummer, sondern vor Freude und Erleichterung, dass die Bindung zwischen ihnen wiederhergestellt und gefestigt war und dass sie sich der Zukunft und allem, was sie bringen würde, gemeinsam stellen konnten.
    Fleur hatte ihr Gepäck im Apartment fallen lassen, ausgiebig heiß geduscht und sich wegen das viel kälteren Wetters von Brisbane in Jeans und Pullover gekleidet. Dann war sie ausgegangen. Die Wut raste noch in ihr, war aber inzwischen kalt – und bitter. Im Flugzeug hatte sie die restlichen Briefe gelesen, und nun war sie bereit, ihrem Vater gegenüberzutreten.
    Der Berufsverkehr hatte sich gelegt, und sie fuhr rasch nach Caloundra. Der kleine

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