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Der Zaubercode

Der Zaubercode

Titel: Der Zaubercode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dima Zales
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der Vergangenheit an.
     
    * * *
     
    Barson wischte das Blut von seinem Schwert und ging zu Augustas Quartier. Er fand es verdächtig, dass Ganir mit ihr reden wollte. Er zweifelte daran, dass der alte Zauberer schon über Augustas Rolle in der Schlacht Bescheid wusste, was nur noch zwei Möglichkeiten offen ließ.
    Entweder, Ganir benutzte sie auch, um Barson auszuspionieren — oder er verdächtigte sie, genauso wie die beiden anderen Zauberer, die die Stürme erkunden gegangen waren.
    Barson dachte über die erste der beiden Möglichkeiten nach — ein Gedanke, den er schon in der Vergangenheit gehabt hatte. Aber irgendwie konnte er sich Augusta nicht als Spion vorstellen. Sie machte keinen großen Hehl daraus, Ganir nicht zu mögen, und sie hatte viel zu viel Stolz, um sich derart benutzen zu lassen. Wenn sie etwas in der Art machen würde, wäre sie diejenige, die das Ganze plant, und nicht der Köder eines anderen.
    Also blieb nur noch die andere Möglichkeit, die allerdings auch ziemlich unwahrscheinlich zu sein schien. Sie war ein Mitglied der Rates und selbst sehr mächtig. Sie verschwinden zu lassen, wäre eine echte Herausforderung. Falls Ganir versuchen sollte, es mit Augusta aufzunehmen, gab es sogar eine Chance, dass sie Ganir verschwinden lassen würde.
    Also was wollte der alte Zauberer von ihr? Zu seiner Enttäuschung fand Barson es auch jetzt nicht heraus.
    Als er Augustas Zimmer betrat, war er erleichtert, sie dort vorzufinden, als sie sich gerade umzog. Und zu seiner Überraschung bemerkte er, dass ein kleiner Teil von ihm sich Sorgen um ihre Sicherheit gemacht hatte. Rational wusste er, sie war mehr als in der Lage dazu, auf sich selbst aufzupassen, aber seine primitive Seite konnte es nicht lassen, sie als eine empfindliche Frau zu sehen, die seinen Schutz benötigte.
    »Gehst du irgendwo hin?«, fragte er als er bemerkte, wie sie sich eines ihrer Kleider für besondere Anlässe anzog. Es war aus dunkelroter Seide und ließ ihren goldfarbenen Tein strahlen.
    »Ich muss nur schnell etwas erledigen«, antwortete sie ihm — etwas ausweichend, wie er fand.
    Barson unterdrückte seinen aufsteigenden Ärger. Er war nicht dumm. Das letzte Mal, als er sie in so einem Kleid gesehen hatte, waren sie auf einem der Frühlingsfeste gewesen. Machte sie sich für etwas hübsch — oder für jemanden? Und hatte das etwas mit ihrer vorangegangenen Unterhaltung zu tun?
    Es gab nur einen Weg, das herauszufinden.
    Er ging zu ihr, schlang seine Arme um ihre schmale Taille und beugte seinen Kopf, um ihre zarte Wange zu küssen. »Was wollte Ganir denn?«, murmelte er und küsste ihre äußere Ohrmuschel.
    »Ich habe jetzt keine Zeit, das zu besprechen«, antwortete sie ihm und wand sich ganz im Gegensatz zu sonst, aus seiner Umarmung. »Wir sehen uns, wenn ich wieder zurückkomme.«
    Und in einer Wolke aus Seide und Jasminparfum ging sie aus dem Raum und ließ Barson verärgert und verwirrt zurück.
     

21. Kapitel: Augusta
     
    Augusta verließ den Turm, ging zu ihrer Chaise und begab sich zu Blaises Haus. Während sie sich mental auf das kommende Treffen vorbereitete, konnte sie spüren, wie ihr Herz schneller schlug und ihre Handflächen bei dem Gedanken daran, ihn wiederzusehen schwitzten. Er war der Mann, der sie zurückgewiesen hatte, der Mann, den sie immer noch nicht vergessen konnte. Selbst jetzt, da sie so etwas wie Glück mit Barson gefunden hatte, waren ihre Erinnerungen an ihre Zeit mit Blaise wie eine schlecht verheilte Wunde, die bei dem kleinsten Anlass schmerzte.
    Sie schloss ihre Augen und ließ den Wind durch ihr langes, dunkles Haar wehen. Sie liebte das Gefühl zu fliegen, hoch oben in der Luft, über allen weltlichen Dingen und dem kleinen Leben der Menschen auf der Erde zu sein. Von allen magischen Objekten, war ihr die Chaise am liebsten, weil kein Normalbürger sie jemals bedienen könnte. Das Fliegen erforderte einige Grundkenntnisse über verbale Magie und Nichtzauberer wären niemals zu mehr in der Lage, als langsam in ihren Tod zu fliegen.
    Als sie am Marktplatz ankamen, entschied sie sich spontan dazu vor einem der Marktstände zu landen. Hier draußen, unter dem Lärm und der Geschäftigkeit auf dem Marktplatz, an diesem wunderschönen Tag im Spätfrühling, war es sehr schwer, negativ zu bleiben. Vielleicht gab es eine gute Erklärung für Blaises Besessenheit mit den Momentaufnahmen, dachte sie hoffnungsvoll. Vielleicht führte er gerade irgendein Experiment durch. Sie wusste, er

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