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Der Zaubercode

Der Zaubercode

Titel: Der Zaubercode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dima Zales
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rein platonisch gewesen.
    Augustas Lächeln wurde breiter. »Wusstest du, dass König Roluns Blut durch meine Adern fließt?«, fragte sie. »Die Mehrheit des alten Adels stammt von ihm ab.«
    »Nein«, log Barson. »Das wusste ich nicht.« Roluns Blut floss auch durch seine Adern — aber das interessierte dieser Tage keinen mehr. Barson hatte über Augustas Abstammung von Anfang an Bescheid gewusst; sie war eine der wenigen Zauberinnen, deren Familie adeliger Abstammung war, und er konnte Spuren dieses Erbes in ihren hohen Wangenknochen und ihrer königlichen Haltung wiedererkennen. Das war einer der Gründe, warum er sie anfangs so anziehend gefunden hatte.
    »Du stammst auch von ihm ab, nicht wahr?«, fragte Augusta und überraschte ihn damit. »Kam deine Mutter nicht aus der Solitin Familie?«
    Barson blickte Augusta an und wunderte sich, woher sie das wusste. Es war kein großes Geheimnis, aber er hatte nicht realisiert, dass sie ein ausreichendes Interesse an ihm besaß, um seinen familiären Hintergrund zu untersuchen. »Ja«, antwortete er und beobachtete ihre Reaktion. »Das stimmt. In vergangenen Zeiten wären wir ein perfektes Paar gewesen.«
    Ihre Augen leuchteten heller. »Das wären wir, mein nobler Herr«, murmelte sie, »wir hätten ein exzellentes Paar abgegeben ...« Sie hielt seinem Blick stand und lächelte ihn langsam und verzaubernd an.
    Barsons Blut erhitzte sich wieder, diesmal allerdings aus einem anderen Grund. Er wusste nicht, was während des Besuchs bei Blaise vor sich gegangen war, aber es sah nicht so aus, als habe der Zauberer ihre Bedürfnisse befriedigt.
    Es wäre Barson ein Vergnügen, dem sofort Abhilfe zu schaffen.
    Aber bevor er die Möglichkeit hatte, irgendetwas zu tun, stand Augusta anmutig auf. »Ich hatte einen furchtbaren Tag«, sagte sie sanft, löste ihr glänzendes, braunes Haar und ließ es bis zu ihrer Taille fallen. »Ich denke ich könnte deine einzigartigen Fähigkeiten gut gebrauchen, Krieger.«
    Er ließ sich nicht zweimal bitten. Barson ging einige Schritte auf sie zu, schloss seine Faust um das Mieder ihres roten Kleides und zog sie zu sich heran. Die empfindliche Seide riss in seinem Griff, aber keiner von beiden bemerkte es, als Barson die Reste seines Zorns in einen innigen, hungrigen Kuss umwandelte.
     

27. Kapitel: Blaise
     
    Blaise starrte entsetzt und ungläubig auf die Zerstörung in seinem Arbeitszimmer. Sein Herz raste immer noch von dem Treffen mit Augusta. Sie hatte die Sache mit Gala herausgefunden — sie, die immer gegen alles gewesen war, das sie nicht leicht verstehen konnte, gegen alles, das ihre Art zu Leben verändern könnte. Zurückblickend hätte es ihn nicht überraschen sollen, dass sie für Louies Bestrafung gestimmt hatte. Wie der Rest des Rates hatte sie sich durch die Taten seines Bruders bedroht gefühlt — und er zweifelte nicht daran, dass allein die Vorstellung von Gala sie ängstigte.
    Der Boden und die Wände waren mit Ruß überzogen und Blaises Schreibtisch war ein Haufen Asche, der Augustas Wut bezeugte. Das Schlimmste daran war nicht das, was sie mit seinem Arbeitszimmer getan hatte — es war das, was sie mit Gala machen würde. Wenn der Rat Augustas Geschichte glaubte, würden sie innerhalb weniger Stunden nach Gala suchen.
    Blaise spürte den starken Drang, etwas zu schlagen — am besten sich selbst, da er Gala alleine weggehen lassen hatte. Er hätte sie niemals auf sich gestellt im Dorf lassen sollen, egal wie sehr sie die Welt als normale Person kennenlernen wollte. Jetzt war sie dort, ungeschützt, in der Gesellschaft zweier alter Frauen.
    Er musste bei ihr sein.
    Er blickte sich in dem Zimmer um und sah, dass sein Deutungsstein Augustas Feuer überlebt hatte. Er hob den noch warmen Stein auf und eilte nach unten in sein Archiv, da er dort die meisten vorgeschriebenen Karten für Zaubersprüche aufbewahrte. Er hatte Glück, dass Augusta nur seine neueste Arbeit zerstört hatte und der Großteil dessen, was er brauchte, unbeschadet war.
    Blaise nahm so viele nützliche Zauberspruchkomponenten wie er konnte, verließ das Haus und bestieg seinen Chaise. Sein Kopf war nur mit einem Gedanken erfüllt: zu Gala zu gelangen, bevor es zu spät war. Selbst jetzt konnte Augusta gerade mit dem Rat reden und sie von der Lächerlichen Vorstellung überzeugen, Gala sei gefährlich. Er hatte keine Zeit zu verschenken.
    Er flog bereits eine halbe Stunde, als ihm etwas Eigenartiges hinter sich auffiel. In einiger Entfernung

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