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Der Zauberer von Linn

Der Zauberer von Linn

Titel: Der Zauberer von Linn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Elton van Vogt
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sie?«
    »Winter.«
    »Feiert ihr den Beginn der Regenzeit?«
    Mardens Gesicht hellte sich auf.
    »O nein, wir feiern das Ende der Regenzeit – das Erblühen der ersten Chlorindel auf den beiden Planeten. Dann tanzen und singen wir.«
    »Ist das eine alte oder eine neue Sitte?«
    »Eine sehr alte Sitte«, sagte Marden. Dann fügte er bedauernd hinzu: »Aber ein nationales Symbol besitzen wir nicht.«
    Czinczar stellte seine Fragen so geschickt, daß sie nicht wie Fragen klangen. Bereitwillig gab Marden seine Auskünfte, und allmählich formte sich in Clane ein Bild.
    Sie besaßen kein Symbol, aber zweifellos war die rosa Blume, die Chlorindel, das Lebenssymbol der Zwillingsplaneten. Er erfuhr, daß die Leute von Inland und Outland jedes Jahr die unterirdischen Höhlen besuchten, daß sie eine kleine, viereckige Dose auf den Tisch stellten, wenn sie aßen, und daß sie eine bestimmte Menge an Lebensmitteln den Riss gaben.
    Ein Punkt war besonders interessant. Nach Mardens Erzählung gab es alte, halbverschüttete Städte – oder eher Ruinen von Städten.
    Czinczar blickte fragend zu Clane, und dieser nickte. Nachdem der Barbarenführer noch einige belanglose Sätze gesprochen hatte, stand er auf und verbeugte sich vor Marden.
    »Edler Marden, wir haben eine große Bitte an dich. Könntest du uns mit Hilfe eurer wunderbaren Methode zu einer dieser Städte bringen; und sie sollte möglichst auf der Seite des Planeten liegen, wo jetzt noch die Sonne scheint.«
    »Jetzt?« fragte Marden.
    »Wir brauchen nicht lange zu bleiben.«
    Marden erhob sich ebenfalls.
    »Laßt mich überlegen, zu welcher Stadt wir gehen. O ja, ich weiß schon – wo das Schiff ist.« Clane hätte später nicht mehr zu sagen vermocht, wie es geschehen war. Keine Bewegung, kein Luftzug – nichts. Plötzlich schien um sie herum die Sonne, und sie standen inmitten zerborstener Mauern und verrosteten Metalls. Bäume und Sträucher wucherten zwischen den Ruinen.
    Nachdem sie sich ein wenig umgesehen hatten, fragte Czinczar:
    »Wurden hier oder in den anderen verschütteten Städten jemals Ausgrabungen gemacht?«
    »Nein, warum?« fragte Marden verwundert. »Wer sollte ein Interesse daran haben, hier herumzugraben?«
    »O natürlich«, erwiderte Czinczar rasch. Er wollte weitersprechen, doch irgend etwas hielt ihn zurück. Eine Ahnung nur. Er kehrte sein Gesicht gen Himmel. Clane folgte seinem Blick und war überrascht, die Solar Star über sich zu sehen.
    Für einen kurzen Augenblick nur glaubte er, es wäre ihr eigenes Schiff. Er erkannte seinen Irrtum und sagte:
    »Die Riss!«
    »Ja«, bekannte Marden. »Es sind die Riss. Deshalb brachte ich euch hierher. Ich dachte, ihr hättet Interesse daran, ihr Schiff zu sehen. Auch die Riss waren sehr interessiert, als wir ihnen erzählten, ihr wäret hier, und zwar in einem Schiff, das genauso aussieht wie ihr eigenes. Sie kamen nach Outland, um es sich anzusehen.«
    Clane war fassungslos. Doch Czinczar warf ihm einen warnenden Blick zu, dann wandte er sich ruhig an den Outlander.
    »Du hast recht, Marden. Es wäre sinnlos, in diesen Ruinen nach etwas Wertvollem suchen zu wollen. Laß uns zurückgehen.«
    Clane warf einen letzten Blick auf das Schlachtschiff der Riss. Es verschwand langsam im Dunst über dem östlichen Horizont.
    Er vermutete, daß es Kurs auf die Solar Star nahm.
     

 
16.
     
    Sie standen wieder in Mardens Wohnzimmer. Kurz bevor sie sich verabschiedeten, stellte Clane noch eine Frage:
    »Marden, warum habt ihr den Riss gesagt, daß wir hier sind?«
    Marden sah überrascht aus. Diese Frage kam ihm offenbar wieder einmal sehr dumm vor.
    »Warum sollten wir nicht? Wir erzählen ihnen alles, was bei uns geschieht.«
    »Verstehen sie eure Sprache, oder sprecht ihr die ihre?«
    Der Outlander lachte.
    »Ihr redet immer von Sprache. Die Riss und wir verstehen uns eben – das ist alles.«
    Unter der Tür wandte sich Clane noch einmal um.
    »Geht ihr auch an Bord des Riss-Schiffes, oder kommen sie herunter?«
    »Wir gehen an Bord«, erklärte Marden. »Sie richten irgend so ein rundes Ding auf uns, dann ist es sicher. Aber nun ist Schlafenszeit.«
    Das war unmißverständlich. Clane und Czinczar wünschten dem Dorfbewohner eine gute Nacht, dann machten sie sich auf den Weg zu ihren Scoutbooten. Wenig später befanden sie sich wieder an Bord der Solar Star, und Clane manövrierte das große Schiff unverzüglich zu einem neuen Standplatz.
     
    Ein Bote kam vom Hauptquartier der Barbaren.
    »Der

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