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Der Zauberer von Linn

Der Zauberer von Linn

Titel: Der Zauberer von Linn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Elton van Vogt
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»könnten wir ihn in drei Monaten erreichen. Tatsächlich ist er von unserer Erde genausoweit entfernt wie diese Sonne.« Er machte eine Pause und überlegte, mit welcher moralischen Begründung er sein Vorhaben untermauern konnte. Er fuhr fort: »Ich bin einfach davon überzeugt, daß es unsere Pflicht ist, nichts unversucht zu lassen, um diese tödliche Gefahr von der Menschheit abzuwenden. Durch Verteidigung allein können wir diesen Krieg nie gewinnen.«
    Czinczar warf seinem Gesprächspartner einen bohrenden Blick zu.
    »Willst du es wirklich riskieren, nur aufgrund von Mardens vager Beschreibung hin, einen solchen Flug zu unternehmen?« Er überlegte eine Weile. »Es müssen doch Sternenkarten an Bord der Solar Star existieren.«
    »Natürlich«, antwortete Clane zaghaft. »Es gab sie. Als wir damals das Schiff eroberten, wußten wir noch nichts von dem eingebauten Schutzsystem. Als wir den Kartenraum betraten, wurden sie automatisch vernichtet.«
    Er schwieg und wartete auf die Reaktion des anderen. Es erfolgte nichts. So sprach er mit eindringlicher Stimme weiter:
    »Czinczar, obwohl ich deine Einwände gegen diese Reise ignorierte, respektiere ich sie doch. Du bist tapfer und wagemutig, aber du lehnst jede abstrakte Idee ab. Du bist einfach zu erdgebunden. Ich weiß, daß dir all meine Ausführungen unlogisch erscheinen müssen, und ich weiß auch, daß ich ein enormes Risiko eingehe. Trotzdem möchte ich dich um deine uneingeschränkte Mitarbeit bitten. Ja, das ist eigentlich alles, was ich sagen wollte. Wie lautet deine Antwort?«
    Czinczar blickte zu Boden. Dann stand er plötzlich auf und sagte einfach:
    »Wenn es auf dem Riss-Planeten zu einem Kampf kommen sollte, dann rufe mich. Ich werde zur Stelle sein.«
    Clane lächelte und erhob sich gleichfalls.
     
    Nachdem der Barbaren-Führer ihn verlassen hatte, wanderte Lord Clane unruhig auf und ab. Er mußte sich schließlich eingestehen, daß Czinczar recht hatte. Eine Reise aufgrund so ungenauer Informationen wäre ein zu großes Risiko.
    Ihm blieb eine einzige Alternative. Doch die Idee allein war so phantastisch, so wild und gefährlich, daß er nicht wagte, mit jemandem darüber zu sprechen. Selbst Czinczar würde einen Angriff auf das andere Riss-Schiff nicht einmal im Traum erwägen.
    Sechs Stunden später erhielt er einen Brief des Barbaren-Führers.
     
    »Lieber Lord Clane,
    das Schiff beschleunigt nicht. Was ist los? Wenn wir diese Reise wirklich unternehmen wollen, dann sollten wir uns bald auf den Weg machen.
    Czinczar«
     
    Clane biß sich auf die Lippen. Diese Botschaft gemahnte ihn, nun endlich eine Entscheidung zu treffen.
    Es war bereits dunkel, als er das Dorf erreichte. Marden öffnete die Tür.
    »Ich dachte, ihr wärt schon abgereist«, sagte er erstaunt.
    »Ich muß dich noch um einen Gefallen bitten«, antwortete Clane. »Wir müssen unbedingt zu einer Einigung mit den Riss kommen. Glaubst du, daß einer eurer Leute bereit wäre, als Vermittler zu fungieren?«
    Marden lachte laut, als wäre das ein guter Witz gewesen.
    »O ja, Guylan würde das gerne tun. Als er von der Feindschaft zwischen euch und den Riss erfuhr, machte er sich bereits ernsthafte Gedanken darüber, wie er euch zusammenbringen könnte. Ich werde morgen mit ihm reden.«
    »Warum nicht jetzt?« drängte Clane. »Das ist eine sehr ernste Angelegenheit, Marden. Wenn unsere beiden Schiffe aufeinandertreffen, wird es unter Umständen zu einem schrecklichen Kampf kommen. Kannst du den Mann nicht noch heute verständigen?«
    Marden zögerte und sah den Mutanten an, als wolle er dessen Gedanken ergründen.
    »In Ordnung«, sagte er schließlich. »Warte eine Minute.«
    Er verschwand. Nicht eine, sondern mehrere Minuten verstrichen, bis er mit einem hochgewachsenen, schlanken Mann wieder auf der Bildfläche erschien.
    »Das ist Guylan«, erklärte Marden. »Gute Nacht«, fügte er gleichzeitig hinzu und schloß die Tür hinter den beiden.
     
    Der Kampf begann in den frühen Morgenstunden. Clane saß in der Waffenzentrale auf einem Stuhl, von dem aus er sämtliche Bildschirme übersehen konnte.
    Auf einer der Mattscheiben war das feindliche Schiff deutlich zu erkennen. Wie ein riesiger Torpedo hob es sich gegen den dunklen Himmel ab.
    Eine Hand berührte Clanes Arm. Es war Guylan.
    »Ist es jetzt soweit?« fragte er ängstlich.
    »Ja, Guylan. Gleich werden wir Kontakt bekommen.«
    Seine Finger glitten leicht über die Kontrollen. Das Schiff der Riss stand genau im

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