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Der Zauberer von Linn

Der Zauberer von Linn

Titel: Der Zauberer von Linn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Elton van Vogt
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sei das die selbstverständlichste Sache der Welt.
    »Marden, dein Volk ist uns ein Rätsel«, sagte Clane offen. »Darf ich mich setzen und mit dir reden?«
    Marden bot ihm einen Stuhl an. Clane ließ sich darauf nieder und verharrte eine Weile schweigend. Er versuchte, seine Gedanken zu ordnen. Endlich blickte er auf.
    »Wir kommen von der Erde«, begann er. »Das ist der Planet, von dem alle Menschen abstammen – auch ihr.«
    Mardens Blick war freundlich, wenn auch unverbindlich, als wollte er sagen: »Wenn du es sagst, wird es wohl stimmen. Ich brauche dir nicht zu glauben.«
    »Glaubst du mir?« fragte Clane.
    Marden lächelte:
    »Niemand hier weiß von einer solchen Verbindung. Aber es mag so sein, wie du sagst.«
    »Besitzt ihr keine Geschichte?«
    »Sie beginnt vor etwa dreihundert Jahren. Was davor war, liegt im dunkeln.«
    »Wir sind beide menschliche Wesen«, sagte Clane eindringlich. »Wir sprechen beide die gleiche Sprache. Ist das nicht bezeichnend?«
    »Oh, die Sprache«, erwiderte Marden lachend.
    Clane war für einen Augenblick verwirrt. Wahrscheinlich konnte der Dorfbewohner eine derartig abstrakte Idee nicht begreifen. Also wandte er sich einem neuen Thema zu und fuhr fort:
    »Diese Art und Weise, wie ihr euch und eure Früchte von Planet zu Planet transportiert – konntet ihr das schon immer?«
    »Natürlich. Warum fragst du? Das ist doch die beste Methode.«
    »Aber wie macht ihr es?«
    »Wie?« Der Mann schien wirklich ratlos zu sein. »Nun – wir tun es einfach.«
    »Marden, aber ich kann es nicht, und ich möchte es gerne lernen. Kannst du es mir erklären?«
    »Das kann man nicht erklären. Man tut es einfach.«
    »Aber irgendwann mußt du es doch auch gelernt haben. Wann konntest du es das erstemal?«
    Marden dachte nach.
    »Ich war ungefähr neun.«
    »Wer brachte es dir bei?«
    »Meine Eltern.«
    » Wie haben sie es dich gelehrt?«
    »Sie haben es mich nicht gelehrt«, Marden sah jetzt richtig unglücklich aus. »Ich tat nur das, was sie taten. Es ist ganz einfach.«
    Clane zweifelte nicht daran, denn offensichtlich konnten es alle Bewohner dieses Planeten. Und sie taten es, ohne darüber nachzudenken. Er würde kaum eine erschöpfende Erklärung dafür bekommen. Aber es gab noch eine weit vordringlichere Frage, die Clane auf der Seele brannte.
    »Marden, warum haben die Riss euch nicht angegriffen und versucht, eure Planeten zu erobern?«
    Er erklärte, wie die Riss die Erde angriffen, wie sie Atombomben warfen und welche Gefahr auf die gesamte Menschheit zukam. Er beschrieb all das, was geschehen war, und er beobachtete die Reaktion des Dorfbewohners. Aber er mußte erkennen, daß der Mann einfach nicht begriff, worum es ging.
    »Die Riss belästigen uns nicht«, antwortete Marden schließlich. »Warum sollten sie auch?«
    »Dafür muß es einen Grund geben, Marden, und wir müssen ihn herausfinden. Auch für euch ist das wichtig. Irgend etwas hält sie zurück. Bevor ihr nicht wißt, was es ist, könnt ihr euch niemals ganz sicher fühlen.«
    Marden betrachtete ihn gelangweilt und mitleidig zugleich. Er mußte die Erdenmenschen für sehr einfältig halten, und so brach Clane für diesmal die Befragung ab. Er verabschiedete sich und kehrte zu seinem Boot zurück, von wo er Verbindung mit Czinczar aufnahm und ihn bat, am folgenden Tag vor Einbruch der Nacht zu ihm zu kommen.
     
    Czinczar kam, und gemeinsam begaben sie sich zu Mardens Haus.
    Der Outlander empfing sie freundlich und mit einer gewissen Nachsicht, aber diesmal überließ Clane die Führung des Gesprächs dem Barbaren, der sehr geschickt zu plaudern verstand.
    Czinczar begann damit, die beiden Planeten und ihre Bewohner zu preisen. Inland und Outland stellten den Inbegriff des wahren Paradieses dar. Die Menschen wären wunderbar und von hoher Zivilisation. Das Leben auf dieser Welt wäre so, wie man es sich auf der Erde nur im Traum vorstellen könne.
    »Wie hilflose Kinder sitzen wir zu euren Füßen und sind begierig, von euch zu lernen. Bitte, widme uns ein wenig von deiner Zeit und erzähle uns von euch. Sage mir, habt ihr ein nationales Symbol, eine Flagge oder ähnliches?«
    Marden dachte nach.
    »Ich weiß nicht, was du mit einem nationalen Symbol oder einer Flagge meinst, aber ...« Er zögerte.
    »Habt ihr Jahreszeiten?« fragte Czinczar.
    »Ja, es gibt die Zeiten, wo die Bäume und Pflanzen blühen und Zeiten, wo die Blätter fallen.«
    »Habt ihr eine Regenzeit?«
    »Ja.«
    »Wie nennt ihr

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