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Der Zauberer von Linn

Der Zauberer von Linn

Titel: Der Zauberer von Linn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Elton van Vogt
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keine andere Wahl bleibt, als auf die Erde zurückzukehren. Es wäre sinnlos, diese blinde Suche weiter fortzusetzen. In den alten verschütteten Städten wirst Du sicher auch nichts Brauchbares finden.
    Czinczar«
     
    »Clane,
    die Situation wird langsam lächerlich. Wenn Du mir diesen Brief nicht beantwortest, weigere ich mich, weiterhin mit Dir zusammenzuarbeiten.
    Czinczar«
     
    Aber Clane konnte nicht antworten. Er war schon seit Stunden unterwegs, um Outland einen erneuten Besuch abzustatten.
    Er suchte Marden und fand ihn schließlich im Obstgarten. Es schien, als sei er nicht sonderlich erbaut, diesen dummen Menschen wiederzusehen, der ihn mit so vielen Fragen plagte.
    Er schaute auf Clane hinab und sagte:
    »Das Schiff der Riss hat sich wieder entfernt. Wie ich sehe, bist du froh darüber.«
    »Und ob. Nach den Schwierigkeiten, die wir mit den Riss hatten, ist es für uns nicht gerade wünschenswert, ihnen zu begegnen. Sie würden uns sicherlich angreifen, wenn sie uns fänden.«
    Marden pflückte weiter seine Früchte.
    »Wir haben keine Schwierigkeiten mit den Riss.«
    »Warum solltet ihr auch. Ihr gebt ihnen ja alles, was ihr habt. Solange ihr euch nicht weiterentwickelt, keine wissenschaftlichen Fortschritte macht und brav euren Tribut bezahlt, werdet ihr in Ruhe gelassen. Zudem schützt euch die Chlorindel-Pflanze. Wäre das nicht der Fall, würden die Riss landen, dann würdet ihr sehen, was ihre Freundschaft wert ist.«
    Clane wußte, daß er sich mit dieser Bemerkung auf gefährlichen Boden begab, deshalb wechselte er schnell das Thema.
    »Warum hast du uns nicht erzählt, daß ihr Gedanken lesen könnt?«
    »Du hast mich nicht danach gefragt«, erwiderte Marden. »Außerdem funktioniert es bei euch nicht besonders gut. Deshalb bedienen wir uns eurer Sprache, indem wir euren Gedanken die richtigen Worte entnehmen.«
    »Willst du damit sagen, daß ihr gar nicht unsere Sprache sprecht«, fragte Clane überrascht. »Ihr erlernt sie nur durch unsere Gedanken?«
    »Ja.«
    Clane nickte. Das machte vieles, was ihm vorher unerklärlich war, verständlicher.
    »Steht eure Telepathie auch in direkter Verbindung mit der Methode, wie ihr euch selbst und alle anderen Dinge transportiert?«
    »Ja, natürlich. Man lernt es zur gleichen Zeit.« Marden kletterte von dem Baum herunter. »Die ganze Zeit, während du sprichst, bemerke ich eine Frage im Hintergrund deiner Gedanken. Sie scheint sogar der wahre Grund für deinen Besuch zu sein. Sprich sie aus, ich werde versuchen, sie zu beantworten.«
    Clane zog seine Sternenkarte aus der Tasche.
    »Hast du so etwas schon einmal gesehen?«
    Marden lächelte.
    »Nachts – wenn ich zum Himmel aufblicke. Und manchmal sehe ich solche Karten auch in den Gedanken der Riss.«
    Clane breitete die Karte vor ihm aus.
    »Hier ist eure Sonne«, sagte er. »Und hier ist die unsere. Kannst du dich auf dieser Karte orientieren, um mir zu sagen, wo sich die Sonne der Riss befindet?«
    Marden studierte die Karte lange schweigend.
    »Es ist sehr schwer«, seufzte er. »Aber ich glaube, dies ist sie.«
    Clane markierte den Punkt mit zitternden Fingern.
    »Bist du sicher, Marden? Wenn du dich irrst und wir dort hinfliegen, verlieren wir unter Umständen ein halbes Jahr. Und Millionen von Menschen können durch diesen Irrtum sterben.«
    »Es ist entweder dieser oder dieser Stern«, erklärte Marden und deutete auf einen zweiten Punkt, der etwa zwei Zentimeter von dem ersten entfernt war.
    Clane schüttelte den Kopf.
    »Der eine ist hundert, der andere zwanzig Lichtjahre von hier entfernt.«
    »Dann ist es der nähere. Ich hatte keine Ahnung, daß die Entfernungen so groß sind.«
    »Vielen Dank, Marden. Und es tut mir leid, daß ich so ein Quälgeist war.«
    Marden zuckte nur mit den Schultern.
    »Leb wohl«, sagte Clane und ging zu seinem Boot zurück.
     

 
17.
     
    Wieder im Schiff, las Clane die Briefe Czinczars und ihn beschlich das Gefühl, daß er eine Menge Ärger bekommen würde. Er sandte dem wütenden Barbaren eine Botschaft, in der er ihn zu einer Unterredung einlud und sich gleichzeitig für sein Schweigen entschuldigte.
    Als Czinczar ihm gegenübersaß, berichtete er ihm von seinem erneuten Gespräch mit Marden und unterbreitete ihm seine Pläne.
    Czinczar hörte ihm mit stoischer Gelassenheit zu, doch endlich unterbrach er ihn und sagte seufzend:
    »Clane, was erhoffst du dir von einem Besuch des Riss-Planeten?«
    »Wenn Marden recht hat«, erwiderte Clane ernsthaft,

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