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Der Zauberer von Stonehenge

Der Zauberer von Stonehenge

Titel: Der Zauberer von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die befahrene Straße. »Einen Tee trinken. Dort drüben habe ich ein Lokal gesehen, in dem kein Alkohol ausgeschenkt wird. Ich brauche einfach einen Schluck. Was du mir erzählt hast, das haut dem berühmten Faß den Boden aus.«
    »Dir fehlen die Zusammenhänge, nehme ich an.«
    »So ist es.«
    »Die erkäre ich dir noch.«
    Wir betraten zwei Minuten später die Teestube, in der zwar niemand Alkohol ausschenkte, die dafür jedoch eingeräuchert war bis dicht unter die Decke. Um überhaupt etwas sehen zu können, mußten wir uns, mit beiden Händen rudernd, durch die Rauchschwaden kämpfen. An einem winzigen runden Tisch fanden wir Platz. Auf die Platte paßten soeben zwei Tassen und ein Aschenbecher. Ein Mädchen im Sackgewand bediente uns. Die Haare waren so lang, daß sie mit den Spitzen fast im Tee hingen.
    Ich überließ Suko die Auswahl, der sich angenehm überrascht zeigte.
    »Doch, diese Teesorten kann man trinken.«
    Mir schmeckte Kaffee von meiner Sekretärin Glenda Perkins zwar besser, aber ich nahm den Tee trotzdem zu mir und berichtete Suko haarklein von meinen Erlebnissen.
    Der Inspektor hörte zu. Diesmal lachte oder staunte er nicht mehr. Sein Gesichtsausdruck blieb ernst. »Da kann eine verdammte Teufelei dahinterstecken«, faßte er zusammen.
    »Das denke ich auch.«
    »Und was noch?«
    Ich lächelte schmal und schaute auf den rotgolden schimmernden Teerest. »Stonehenge. Wir werden das Rätsel wahrscheinlich nur dort lösen können. Alles andere ist Spekulation.«
    »Mit Myxin?«
    »Vielleicht.«
    »Willst du sofort nach Stonehenge?«
    »Nein. Ich möchte dorthin, wo mein neuer Bekannter wohnt. Dieser Phil Grover. Ins Home of Men.«
    »Obdachlosenasyl.« Suko nickte. »Mal was Neues. Und was willst du da? Dich mit Grover unterhalten?«
    »Auch das. Mir geht es eigentlich um die Spiegelscherbe. Sie muß ein Geheimnis beinhalten.«
    »Welches?«
    »Wenn ich das wüßte, wäre mir wohler, das kannst du mir abnehmen.«
    Ich starrte ins Leere und schüttelte den Kopf. »Dieser Zauberer hat ausgesehen wie ein…«
    »Spiegelmensch.«
    »Ja. Und ich sah die Steine innerhalb der Spiegel, als ich sie mit dem Kreuz berührte.«
    »War das ein Hinweis?«
    »Zumindest die Spur überhaupt, meine ich.«
    »Dann nichts wie hin. Wer zahlt?«
    »Du.«
    »Gern. Der Tee war wirklich gut.«
    »Ich habe ja nichts gesagt.« Mit meinen Gedanken war ich bereits woanders.
    ***
    The Home of Men lag etwas versteckt. Man mußte die kleine, gebogene Seitenstraße schon kennen, um es zu finden. Kein Hinweisschild wies daraufhin, einzig und allein die heruntergekommenen Gestalten vor der Eingangstür hätten ein Indiz dafür sein können, was sich hinter der grauen Mauer befand.
    Über dem Eingang war ein viereckiges Dach, auf dem ein kleiner Tannenbaum stand, gestiftet von der Heilsarmee.
    Phil Grover war vorsichtig, als er die schmale Straße betrat. Er schaute sich einige Male um, suchte nach Verfolgern und hatte das Gefühl, nur unter Kontrolle zu stehen.
    Nichts tat sich.
    Kein Bulle wartete. Weder ein Streifen-noch ein Zivilwagen waren zu sehen. Die Straße sah aus wie immer. Grau, irgendwie vergessen, auch wenn dem Heim gegenüber regelrechte Mietskasernen standen, die allesamt noch bewohnt waren.
    Bäume wuchsen hier schon lange nicht mehr. Der nahe Hafen war zu riechen und auch zu hören. Wenn die Kräne quietschten, hörte es sich an, als würden Tiere schreien.
    Vor der Tür standen sie herum. Einige Männer hatten sich auf Kisten gesetzt. Drei Frauen befanden sich auch dabei. Sie durften nicht in das Heim, für sie gab es eine andere Zuflucht, drei Meilen entfernt. Man kannte Phil Grover. Bei einigen seiner Kollegen hatte er den Spitznamen »Doc« bekommen, da er in seinem Beruf früher sehr erfolgreich gewesen war.
    »Na, vom Trip zurück?« wurde er begrüßt.
    »Ja.«
    »Hast du nichts mitgebracht?« Der Frager, ein Mann namens Pete, ehemaliger Ringer, dann Catcher und jetzt Penner mit Dachschaden stierte ihn an. »Eine Flasche, Mann.«
    »Habe ich nicht.«
    »Hast sie selbst leergesoffen, was?« Er spie aus. »Weil du dich für etwas Besseres hältst, Doc.«
    »Ich hatte keinen Alkohol.«
    Pete baute sich vor dem Ankömmling auf. Kein anderer griff ein. Die Männer standen da, lauerten, warteten und verzogen die Gesichter in wilder Vorfreude.
    »Du kommst erst hier herein, wenn du uns eine Flasche mitgebracht hast, Doc.«
    »Laß es sein!« Phil hatte nicht sehr laut gesprochen. In einer Tonstärke, daß ihn

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