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Der Zauberer von Stonehenge

Der Zauberer von Stonehenge

Titel: Der Zauberer von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte. Kleinste Splitter und glänzender Staub.
    Die Frau und der Mann begriffen nichts. Sie konnten einfach nichts sagen, standen nur auf dem Fleck und holten tief Luft. Im Hals spürten sie beide den Kloß, der sie am Sprechen hinderte, aber ihre Mägen wollten revoltieren.
    Phil spürte, wie er von Zerbinetta an der Hand berührt wurde. »Du mußt gehen«, sagte sie leise. »Du mußt einfach verschwinden. Es geht nicht an, daß du hier länger stehenbleibst. Geh weg! Versteck dich! Sie werden ihn finden, die Bullen fahren hier Streife, das weißt du auch. Dann gibt es Zoff.«
    Er nickte heftig. »Ja, ja, ich gehe auch. Aber… aber wohin soll ich denn laufen?«
    »Irgendwo in London…«
    »Nein, ich muß woanders hin. Ich kann auch nicht länger bei dir sein. Ich… ich melde mich.« Er schaute sie aus panikgroßen Augen an und riß sich plötzlich los.
    »Phil!« Zerbinettas Schrei verwehte in seinem Rücken. Die Frau blieb stehen und hob die Schultern. »Wenn das nur gutgeht«, hauchte sie.
    »Wenn das nur gutgeht.« Sie mochte den Mann, dessen Gestalt kleiner und kleiner wurde, als wollte sie mit den Schatten der grauen Hauswänden verschmelzen…
    ***
    Suko war nach meinem Anruf mit der U-Bahn gekommen. An der Haltestelle holte ich ihn ab.
    Da man in den Schächten der U-Bahnen nicht rauchen durfte, stand ich oben und qualmte eine Zigarette. Meine Gedanken drehten sich natürlich um diesen geheimnisvollen Zauberer von Stonehenge, der so plötzlich vor unseren Augen verschwunden war.
    Ein Phänomen, für das mir jegliche Erklärung fehlte. Wenn mich jetzt jemand gefragt hätte, meine Antwort wäre nur ein Schulterzucken gewesen. Ob die Ankunft des Zauberers möglicherweise mit dem letzten Fall zusammenhing, den ich in Stonehenge erlebt hatte, wo mir auch noch Myxin zur Seite gestanden hatte?
    Damals war eine atlantische auf die Aibon-Magie geprallt. Das konnte es auch nicht gewesen sein. Der Grund für das Erscheinen des Zauberers mußte tiefer liegen und auch anders sein.
    Wenn ich jetzt den kleinen Magier Myxin an meiner Seite gehabt hätte, wäre ich vielleicht schlauer gewesen. Doch er und Kara lebten bei den flaming stones, den Flammenden Steinen, die irgendwo im Mittelengland und nicht zu sehen waren. Eine unsichtbare magische Insel inmitten einer normalen Landschaft.
    Auch so etwas gab es.
    Aus der Tiefe vernahm ich abermals das Geräusch eines einlaufenden Zuges.
    Ich rechnete fest damit, daß sich Suko unter den Fahrgästen befand, deshalb stellte ich mich so hin, daß ich die Treppe hinabschauen konnte, über die zahlreiche Fahrgäste strömten, die der U-Bahn entstiegen waren. Sie quollen die Stufen hoch. Nach der großen Katastrophe am King's Cross hatte sich der Betrieb wieder normalisiert. Ich sah Suko in der Mitte. Jugendliche hatten ihn eingekeilt. Die Jungen und Mädchen machten einen Heidenlärm. Sie stießen sich gegenseitig an und schleuderten sich zur Seite, als sie aus dem Schacht kamen und neben mir stehenblieben.
    Ich hörte ihre Gespräche mit. Sie hatten vor, durch die Kaufhäuser zu laufen und nach irgendwelchen neuen Singles und LPs Ausschau zu halten.
    Suko hob die Hand. »Pünktlich bist du ja«, sagte er, nicht ohne Vorwurf in der Stimme.
    »Und sonst?«
    »Bin ich leicht angesäuert, daß du ohne mich verschwunden bist.«
    »War nicht meine Schuld. Beschwere dich beim Alten, der hat es angeordnet.«
    »Von sich aus?«
    »Nein, eine Etage höher.«
    »Innenministerium.«
    »Auch nicht. Geheimdienst.«
    »Ach du mein lieber mein Vater. Auch das noch. Diese komischen Typen, die sich selbst so geheim nehmen, daß sie nicht einmal mehr ihren Namen wissen.«
    »Genau die.«
    »Und was war?«
    Ich hob die Schultern. »Ja, was war«, sagte ich. »In einer Anlage des militärischen Geheimdienstes erschien plötzlich eine Gestalt, die aus Spiegeln bestand, der Zauberer von Stonehenge.«
    Als ich den Satz gesprochen hatte, starrte mich Suko an wie einen Aussätzigen. »Was hast du da gesagt?«
    »Der Zauberer von Stonehenge.«
    Er lachte. »Und du träumst nicht?«
    »Nein, dann hätte ich dich nicht angerufen. Außerdem war da noch ein Stadtstreicher, der sich auf die Suche nach einer bestimmten Spiegelscherbe begeben hatte und diese auch fand. Ich sah mir die Scherbe an und konnte nicht vermeiden, daß ich einen Zusammenhang zwischen der Scherbe und dem Zauberer von Stonehenge vermute.«
    »Danke, das reicht«, erklärte Suko und ging davon.
    »Wo willst du hin?«
    Er deutete quer über

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