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Der Zauberer von Stonehenge

Der Zauberer von Stonehenge

Titel: Der Zauberer von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Grover noch?«
    »Sehr sogar.«
    »Gut.«
    Phil Grover hatte sich noch immer nicht beruhigt. Er lief vor und hielt den Kopf gesenkt. Seine Arme schwangen hin und her. »Du bist doch tot!« keuchte er. »Ich habe dich gekillt, verdammt!«
    Gallico wurde sauer. »Jetzt reicht es langsam, Grover. Verschwinde aus meiner Reichweite.«
    Der Obdachlose ließ sich nicht beirren. Vor dem Schreibtisch hielt er an und stützte seine Händen auf die Platte. »Du bist tot, zum Teufel!« keuchte er. »Einfach tot. Ich habe dich gekillt. Damit!« Er griff in die Tasche und holte die Spiegelscherbe hervor, die ich bereits kannte.
    »Damit habe ich dich umgebracht!« wiederholte er.
    Gallico war zurückgezuckt. Er stand in einer Haltung hinter dem Schreibtisch, als würde er sich ekeln. »Nimm das komische Ding weg, verdammt noch mal.«
    »Nein, nein, das nehme ich nicht weg! Ich habe von dir den Auftrag bekommen, es zu suchen. Ich habe es gefunden, und ich habe dich damit getötet. So lautet die Wahrheit.«
    »Ja, die Wahrheit eines Irren. Du gehörst in die Anstalt. Ich werde dafür sorgen, daß du…« Er schüttelte den Kopf und wandte sich an uns.
    »Können Sie mich nicht von diesem Kerl befreien?« fragte er. »Der ist ja widerlich.«
    »Wie man es nimmt.«
    »Wieso? Glauben Sie ihm etwa?«
    »Es sind zumindest einige Punkte unklar, über die wir mit Ihnen reden möchten, Mr. Gallico.«
    »Ich sage nichts, solange mich dieser Widerling hier mit der Scherbe bedroht.«
    Grover hatte auch verstanden. Sein Arm sank nach unten. Er steckte die Scherbe wieder ein. »Es ist gut, Gallico!« flüsterte er. »Ja, es ist gut. Ich bin nur gespannt, wie du dich jetzt aus der Affäre winden willst. Das sind Bullen, mal sehen, was ein Toter dazu zu sagen hat.«
    »Noch bin ich lebendig. Ich habe auch vor, es etwas länger zu bleiben.«
    Grover sagte nichts mehr. Da er keinen Stuhl mehr fand, lehnte er sich nahe einer zweiten Tür gegen die Wand.
    Gallico wandte sich uns zu. »Entschuldigen Sie bitte, meine Herren, wir werden hoffentlich nicht mehr gestört.«
    Er redete glatt, er gab sich sicher, er war der Mann, der alles im Griff hatte.
    In den letzten Minuten hatten wir einiges an Erfahrungen sammeln können, was das Verhältnis hier im Heim anbetraf. Und ich war zu der Überzeugung gekommen, daß Gallico mir etwas vorspielte. Ich dachte auch daran, wie Grover gewirkt hatte, als er uns auf dem Gang entgegengekommen war. Wir waren einem verstörten Menschen begegnet, der nicht wußte, was er tat.
    War Gallico tatsächlich die treibende Kraft in einem Spiel, dessen Regeln ich noch nicht kannte? Hatte er etwas mit dem Zauberer von Stonehenge zu tun?
    »Meine Herren, ich höre.«
    »Gut, Mr. Gallico.« Ich übernahm das Wort. »Es ist folgendes geschehen: Ich werde jetzt sehr offen zu Ihnen sein.«
    »Das ehrt mich«, erwiderte er glatt.
    »Der hat keine Ehre!« keuchte Grover. »Da hat jeder Penner von uns mehr als er.«
    »Muß ich mir das gefallen lassen?« fragte Gallico. »Diese Unverschämtheiten und Undankbarkeiten? Da kümmert man sich um die Leute, und was ist der Dank? Beschimpfungen.«
    »Ja, ja«, sagte Suko. »Sie haben es schon schwer, Mr. Gallico.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Können wir jetzt zur Sache kommen?« fragte ich.
    »Meinetwegen immer«, erkärte Gallico.
    Ich berichtete von meinem zufälligen Zusammentreffen mit Phil Grover. In Gallicos Gesicht rührte sich nichts. Es blieb starr wie eine Maske. Man sah ihm einfach nicht an, ob er sich erregt zeigte oder nicht. Er lächelte nur einmal knapp, als ich erwähnte, daß Grover von ihm geschickt worden war, um die Scherbe zu suchen.
    Darauf kam er auch zurück. »Ich soll diesem Mann losgeschickt haben, damit er aus einem Müllhaufen einen bestimmten Gegenstand, eben die Scherbe, sucht?«
    »So wurde es mir gesagt.«
    »Das haben Sie als Polizist geglaubt?«
    »Was meinen Sie, was uns alles erzählt wird«, sagte ich. »Das ist eine ganze Menge. Aber Spaß beiseite, Mr. Gallico. Phil Grover hat die Scherbe gefunden.«
    »Ja, das habe ich.« Der Obdachlose deutete auf Gallico. »Und ich habe ihn damit umgebracht.«
    »Wie den Bandenchef?« fragte Suko.
    »Genau!«
    Gallico schaute von einem zum anderen und verstand anscheinend überhaupt nichts mehr. »Welchen Bandenchef?«
    »Man fand nicht weit von hier entfernt einen Toten.« erklärte Suko. »Er ist auf eine ungewöhnliche Art und Weise ums Leben gekommen. Die Leiche verglaste.«
    »Und das hat Grover getan?«
    »Er

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