Der Zauberlehrling
in Partnerschaften schwerwiegende Probleme dadurch, daß beide in der Kommunikation miteinander unterschiedliche Sinnessysteme bevorzugen, das heißt so viel wie: eine unterschiedliche Sprache sprechen. So kann es in einer Krise vorkommen, daß er das Gefühl hat, die Sache nicht mehr in den Griff zu bekommen, während sie durchaus noch einen Überblick hat und noch eine Perspektive für eine gemeinsame Zukunft erkennen kann.
Wenn es in einem Beratungsgespräch zu einer solchen Benutzung unterschiedlicher Sinnessysteme kommt, ist das Ergebnis ähnlich, nämlich fehlendes Verständnis, mangelnder Rapport und Frustration auf beiden Seiten, wie das folgende Beispiel 10 deutlich macht:
Klient (v): Meine Frau sieht in mir keinen angemessenen Partner!
Berater (k): Wie fühlen Sie sich dabei?
Klient: Wie bitte?
Berater (k): Wie fühlen Sie sich, wenn Ihre Frau Sie so behandelt, als seien Sie kein angemessener Partner?
Klient (v): Das ist eine schwierige Frage. Ich blicke da nicht durch und sehe auch keine Antwort.
Berater (k): Aber das muß für Sie doch ein schwerwiegendes Problem sein, sich nicht angenommen zu fühlen?
Klient (v): Auf jeden Fall ist das eine ganz schön ausweglose Perspektive.
Um auf der einen Seite eine solche Sprachverwirrung zu vermeiden und auf der anderen Seite bewußt und gezielt Rapport herzustellen, ist es für den Berater wichtig, die sinnesspezifische Sprache des Klienten zu erkennen und sich ihr anzugleichen. Mit der Fähigkeit des verbalen Angleichens sind wir wieder bei einem echten NLP-Thema. Diese „Technik“ wird im NLP „Matching“ genannt. Neben der Fähigkeit, das Repräsentationssystem wahrzunehmen, in dem das Erleben und Agieren des Klienten stattfindet, muß der Berater in der Lage sein, in jedem Repräsentationssystem zu kommunizieren und flexibel von einem in das andere zu wechseln. Denn nur so kann er in die Wirklichkeit seines Gesprächspartners eintreten und eigene Äußerungen mit den inneren Prozessen seines Klienten in Übereinstimmung bringen. Die stärkste Form der verbalen Kongruenz erzeugt ein Berater, wenn er in der Lage ist, nicht nur einzelne Sprachmuster, sondern ganze Sequenzen von Sprachmustern, z.B. Motivations- oder Entscheidungssequenzen, zu übernehmen 11 .
Übung: Matching
Matching können Sie in einem ersten Schritt lernen, indem Sie Äußerungen eines anderen lesen, das benutzte Repräsentationssystem bestimmen und irgendeinen Kommentar in demselben System finden.
Übungsablauf: Matching
Finden Sie Kommentare im Repräsentationssystem der folgenden Äußerungen:
Es ist mir klar, daß mein Mann kein Interesse hat, an der Situation etwas zu ändern.
Daß sie mich verlassen hat, hat mich völlig aus dem Gleichgewicht gebracht.
Wenn ich ihm nur ein Gefühl dafür vermitteln könnte, wie mir das Ganze auf der Seele lastet.
Sie nörgelt ständig so an mir herum, daß ich manchmal laut schreien könnte. Aber das ist auch nicht die richtige Reaktion.
In unserer Beziehung gibt es nichts als Mißstimmung. Alles, was ich versuche, bleibt ohne Resonanz.
Immer hat sie versucht, mir Grenzen zu setzen, mich in Schranken zu verweisen. Jetzt ist alles düster und langweilig und ohne Aussicht, daß sich das noch ändern könnte.
Wenn ich nur begreifen könnte, was da abläuft, könnte ich die Dinge wieder ins Lot bringen.
Mein Job nimmt mich ganz schön in Anspruch. Aber obwohl ich mir von meinen Partnern viel anhören muß, stimmen wir doch in den wesentlichen Dingen überein.
Übung: Pacing allgemein
Einen Schritt weiter in der Ausbildung Ihrer Fähigkeit, sich der sprachlichen Ebene Ihres Gesprächspartners anzupassen, können Sie mit der folgenden Übung gehen. Bitten Sie Ihr Gegenüber um sinnesspezifisch identifizierbare Äußerungen im jeweils wechselnden Sinneskanal, auf die Sie dann im entsprechenden Sinneskanal reagieren. Auf eine solche Übung können Sie sich auch so vorbereiten, daß Sie und Ihr/e Übungspartner/in eine ganze Liste sinnesspezifischer Äußerungen aufgestellt haben, die Sie sich wechselweise vortragen und mit passenden Kommentaren versehen:
Übungsablauf: Pacing allgemein
A sagt beliebigen sinnesspezifischen Satz
B reagiert im gleichen Repräsentationssystem
Beispiele:
A: Gestern kam meine Mutter mit starkem Kopfschmerz nach Hause.
B: Sie fühlte sich miserabel!
A: Meine Frau sieht in mir keinen wertvollen Menschen.
B: Welches Bild macht sie sich denn von Ihnen?
A: Erzähle mir genauer, wie du dich mit ihm abgestimmt
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