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Der Zauberspiegel

Der Zauberspiegel

Titel: Der Zauberspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Carver
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Abzeichen auf den Armen erkannte er, dass es sich bei den hellwachen Todesreitern um Kloobs Leibwache handelte. Im hinteren Teil des Hofes entdeckte Aran einen der Köche, der mit einem Hackbeil auf einen bereits am Boden liegenden Soldaten wieder und wieder einschlug. Seine Hosenbeine waren blutbespritzt, doch der Koch hieb ununterbrochen auf den Soldaten ein mit fast schon abwesendem Gesichtsausdruck.
    Soldaten stürmten auf Aran zu und er ging in Abwehrstellung.
    »Brauchst du Hilfe?«, erkundigte sich eine fast vergnügt klingende Stimme.
    Aran warf Ranon einen kurzen Blick zu. »Ich wäre ein Dummkopf, würde ich Nein sagen«, meinte Aran und erwiderte den Hieb eines Soldaten.
    »Allerdings«, entgegnete Ranon. Er sprang hinter Aran, sodass sie Rücken an Rücken standen. Ranon bestürmte einen Todesreiter, wehrte den Schlag eines weiteren ab und trat dem ersten gegen die Kniescheibe, die daraufhin knirschend aus dem Gelenk hüpfte. Er durchbohrte den Fallenden und schwang seine Waffe erneut gegen den anderen Angreifer.
    »Weshalb wirkt Moiras Schlafzauber auf diese Soldaten nicht?«, fragte Ranon gepresst, während er die Attacke seines Gegners abwehrte.
    Aran stieß einem der Schwarzen sein Schwert in den Bauch und attackierte linkshändig den zweiten Kämpfer.
    »Das ist die Leibgarde. Vielleicht stehen sie unter einem besonderen Schutzzauber«, mutmaßte Aran, als er einige der Rebellen die Treppen hinuntersprinten sah. »Wir bekommen Hilfe!«
    »Den Göttern sei Dank, ich habe schon befürchtet, wir müssten das allein in die Hand nehmen«, entgegnete Ranon und duckte sich unter einem Hieb, der ihn hätte köpfen können.
    Einer der Krieger stolperte über die Leiche seines Kameraden und bezahlte dieses Missgeschick mit dem Leben, als Aran die Chance nutzte und die Klinge in das Herz des Soldaten bohrte.
    Einer der Rebellen hatte mittlerweile die Tore geöffnet und Aran war sicher, dass es nicht lange dauern würde, bis sich die Gefolgschaft vor den Toren der Burg ins Innere des Burghofes ergießen würde. Er nutzte die Gelegenheit und folgte seinem Instinkt, zog dem getöteten Soldaten den Handschuh herunter, schob den Ärmel hoch und entdeckte ein in die Haut tätowiertes Schutzsymbol. »Wie ich es mir dachte, Schutzmagie.«
    Ranon stieß einen fragenden Laut aus, im nächsten Moment stöhnte er und sackte zu Boden. Blitzschnell griff Aran die Waffe des toten Soldaten und hob seine Klinge, um das herabsausende Schwert Iorgens aufzufangen.
    »Ganz recht, Schutzmagie. Kloob belohnt jene, die sich seiner Sache anschließen und treu dienen, ohne den Trank zu nehmen, mit besonderem Schutz. Ein weiser Schachzug, wie du nun siehst!«, zischte Iorgen hasserfüllt.
    Aran entschied, dass die Zeit reif war, eine alte Schuld von Kloobs General einzufordern. Aran packte seine Schwerter fester und schwang die Klingen.
    Iorgen riss seine Waffe hoch und fing Arans Hieb auf. »Wir beide haben eine Rechnung zu begleichen«, sagte der General und stieß zu.
    Aran wich aus. »Ganz meine Meinung. Ich fordere dein Leben! Du wirst jetzt für den Tod der Menschen bezahlen, die wegen dir und deiner Leute gestorben sind.«
    Iorgen schnaubte. »Du bist es, der bezahlen muss, du hast mich betrogen. Ich habe dich gefördert, dein Potenzial erkannt und dich zu dem gemacht, der du heute bist«, keuchte der Mann zwischen zwei Attacken. »Und wie dankst du es mir?«
    »Ich bin dir nichts schuldig. Ich bin der Rächer eurer Missetaten«, knurrte Aran.
    »Du hältst dich für etwas Besseres? Für einen Rächer? Wer bist du schon? Ein schmutziges Halbblut, ein ehemaliger Gaukler, der Würmer und Singvögel frisst, um nicht zu verrecken«, höhnte Iorgen und versuchte, Arans Deckung zu durchbrechen. »Du bist ein kaltblütiger Mörder, ein Verräter«, schrie der General und konterte Arans Hiebe mit einem harten Schlag.
    Auf Iorgens kahlem Schädel bildeten sich Schweißtropfen. Sein Atem ging stoßweise, sein Gesicht war rot vor Anstrengung.
    »Aber ich töte keine Unschuldigen«, zischte Aran hasserfüllt und rammte das Schwert in Iorgens Unterleib. Aran drehte die Klinge herum, zog die Waffe hoch und das Metall zerschnitt Leder, Haut und Knochen mit leisem Knirschen.
    Metallischer Geruch warmen Blutes hing in der Luft und mischte sich mit dem Gestank des Todes. Zuckend fiel der Leichnam zur Erde und Aran warf einen Blick auf den Toten. »Du bist nicht unschuldig«, murmelte er und versetzte dem Toten einen finalen Fußtritt.
    Als er sich

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