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Der zehnte Richter

Der zehnte Richter

Titel: Der zehnte Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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höchstwahrscheinlich nicht besonders gut, aber sie haben nicht gesagt, was dann passiert. Ich glaube zwar nicht, daß sie mich einfach feuern werden, aber helfen wird es mir auch nicht gerade. Meine größte Sorge ist, daß sie sich an Hollis wenden. Wenn der etwas erfährt, wird er mir nie wieder sein Vertrauen schenken.«
    »Ich verstehe gar nicht, warum sie dich ausgerechnet heute angerufen haben. War es wegen Erics Artikel?«
    »Selbstverständlich. Sie haben gesagt, er hätte sie daran erinnert, daß wir uns lange nicht unterhalten haben.«
    »Eric hast du davon natürlich nichts erzählt.«
    »Das wäre ja das letzte. Womöglich würde er darüber einen weiteren Artikel schreiben. Ich muß jetzt unbedingt herausbekommen, wie ich diesen Test überstehen kann.«
    »Ben, ich weiß, daß ich dich das schon gefragt habe, aber bist du sicher, daß Eric ausziehen soll?« fragte Ober mit ungewöhnlich ernster Stimme.
    »Du kennst meine Gefühle«, erwiderte Ben knapp. »Lassen wir's dabei bewenden.«
    »Aber was ist, wenn er -«
    »Der Test ist nicht unschlagbar«, unterbrach Nathan Ober mit einem scharfen Seitenblick. »Da bin ich sicher. Ich hab' im Fernsehen einen Bericht über bestimmte Drogen gelesen, die man beim Militär Soldaten verabreicht, damit sie solche Tests überstehen. Das Zeug wirkt sich irgendwie beruhigend auf die Herzfrequenz aus.«
    »Ich hab' gehört, man kann die Maschine wirklich überlisten, wenn man bloß ruhig bleibt und sich konzentriert«, erklärte Ben. »Normale Kriminelle geraten meist in Panik -«
    »... aber Edelgangster wie du haben sich normalerweise in der Gewalt, ja?« fragte Nathan bissig.
    »Wirklich komisch«, sagte Ben. »Du bist ein echter Spaßvogel.«
    »Vielleicht kannst du über das State Department an diese Mittel vom Militär rankommen«, schlug Ober Nathan vor. »Jetzt, wo du so groß herausgekommen bist, müßtest du eigentlich alles in die Finger kriegen.«
    »Ich kann's auf jeden Fall versuchen«, sagte Nathan. »Fragen kostet nichts.« Er biß in seinen Hamburger. »Und, hat Lisa was dazu gesagt?«
    »Könntest du wohl mit Lisa aufhören?« flehte Ben. »Seit wir von unserer Reise zurück sind, komme ich einfach nicht mehr mit ihr zurecht. Sie braucht mich bloß irgendwas zu fragen, und schon bin ich total verkrampft.«
    »Ich hab' dir ja gleich gesagt, daß es keine gute Idee sein würde, mit ihr zu schlafen«, erklärte Nathan kopfschüttelnd.
    »Mit dieser Bettgeschichte hat das überhaupt nichts zu tun. Damit kommen wir beide wunderbar zurecht. Ich fühle mich bloß wie ein Arschloch, weil ich sie anlüge. Vielleicht kannst du das nicht verstehen, aber Lisa ist für mich wirklich eine gute Freundin. Ich weiß, daß du ihr nicht vertraust, aber ich muß aus vollem Herzen sagen, daß ich's tue.«
    »Dann zieh die Konsequenzen und erzähl ihr alles, was du willst«, sagte Nathan. »Schlaf jede Nacht mit ihr. Reit dich nur tiefer rein. Du bist erwachsen; es ist deine Wahl. Ich will bloß, daß du der Realität ins Auge siehst.«
    »Hör mal, ich beschwere mich ja gar nicht. Ich sage nur, daß es unangenehm ist, jemandem ins Gesicht zu lügen.«
    »Na, dann solltest du schleunigst daran arbeiten. Schließlich wartet in zwei Wochen der Lügendetektor auf dich.«
    Durch die spärlichen Schneeflocken, die auf der Windschutzscheibe des Wagens schmolzen, beobachtete Rick aufmerksam den Eingang des Luft- und Raumfahrtmuseums. »Warum brauchen sie denn so lange?«
    »Ich bin sicher, daß sie sich nur ein bißchen umschauen. Jetzt komm mal auf die eigentliche Frage zurück: Bist du sicher, daß du die Entscheidung rechtzeitig bekommst?«
    »Mach dir da keine Sorgen.« Rick stellte das Gebläse an. »Wir kriegen sie schon. Schließlich hab' ich meine Quelle, und die -«
    »Ich würde mir wünschen, daß du dich darauf nicht mehr so verläßt. Daß jemand sehr eng mit Ben verbunden ist, bedeutet noch überhaupt nichts. Wir brauchen -«
    »Glaub mir, ich weiß genau, was wir brauchen. Und wenn wir die Entscheidung nicht auf diesem Weg bekommen, können wir sie immer noch von Ben erfahren. Ich muß ihn irgendwann in der nächsten Woche treffen - ich warte nur noch darauf, daß er mich kontaktiert.«
    »Wie kommst du darauf, daß er bereit ist, sich mit dir zu treffen?«
    Rick beobachtete, wie Ober, Nathan und Ben das Museum verließen. Er grinste. »Ich kenne Ben. Wenn man ihm die Gelegenheit bietet, mich aufs Kreuz zu legen, kann er einfach nicht widerstehen. Seine Karriere

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