Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der zehnte Richter

Der zehnte Richter

Titel: Der zehnte Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
Vom Netzwerk:
Artikel?« fragte Lungen.
    Ben schrieb das Wort »Marshals« auf einen Zettel und gab ihn Lisa. »Wenn es tatsächlich welche gab, hat er sie mir nicht verraten. Sonst noch was?«
    »Eine letzte Sache«, sagte Lungen. »Wir würden gern auf Ihr Angebot zurückkommen und den Lügendetektortest machen.«
    Ben erstarrte. »Ich sehe keinerlei Gründe, warum -«
    »Es ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. Wie Sie wissen, versuchen wir, diese Untersuchung diskret durchzuführen, weshalb wir auch die Richter noch nicht informiert haben. Wenn Sie sich allerdings weigern sollten -«
    »Ich mache den Test.«
    »Ausgezeichnet. Wir haben ihn für den Dreiundzwanzigsten eingeplant. Ist Ihnen das recht?«
    »Klar«, antwortete Ben. »Das wird sicher passen.«
    »Schön, dann sehen wir Sie in zwei Wochen hier bei uns. Grüßen Sie Richter Hollis von mir.«
    Ben legte den Hörer auf und starrte auf seinen Schreibtisch.
    »Was ist denn los?« fragte Lisa. »Was wollten die von dir?«
    »Sie haben Erics Artikel über die Nominierung Kuttlers gelesen, und jetzt wollen sie, daß ich mich einem Lügendetektortest unterziehe.«
    »So ein Blödsinn.« Lisa warf Ben den zusammengeknüllten Zettel zu. »Das hat doch in allen Zeitungen gestanden. Heute wird die Sache verkündet. Das Weiße Haus hat sie gestern Abend selbst durchsickern lassen, damit es zwei Tage lang auf der ersten Seite steht.«
    »Erzähl das mal den Marshals.«
    »Sie können dich doch gar nicht zwingen, den Test zu machen«, argumentierte Lisa. »Das wäre eine Verletzung deiner Privatsphäre.«
    »Nun, sie haben den Test für den Dreiundzwanzigsten angesetzt, und ich werde ihn auch machen.«
    »Warum denn?«
    »Weil ich ihn machen muß.« Ben schob einen Papierstapel auf seinem Tisch herum. »Wenn ich mich weigere, werden sie alles, was sie wissen, an Hollis weitergeben, und dann bin ich hier ich mit Sicherheit erledigt. Und selbst wenn die Sache mit Hollis bloß ein Bluff ist, würden sie mich dann noch mehr verdächtigen als bisher.«
    »Ich kann dir sagen, wann sie dich wirklich verdächtigen: wenn du bei diesem Test durchfällst.«
    »Ich werde aber nicht durchfallen«, beharrte Ben. »Diese Tests sind nicht unschlagbar. Deshalb werden sie vor Gericht ja auch nicht zugelassen. Sie sind nicht wirklich sicher. Wie die Sache liegt, hab' ich vielleicht ein paar Fehler gemacht, aber keine meiner Handlungen war vorsätzlich gegen den Gerichtshof gerichtet. Wenn ich einen kühlen Kopf bewahre, kann ich den Test bestimmt bestehen.«
    »Wenn du meinst«, sagte Lisa kopfschüttelnd. »Ich glaube aber trotzdem -«
    »Weißt du was? Ich will jetzt einfach nicht mehr darüber reden.«
    »Aber -«
    »Ich hab' mich doch klar ausgedrückt«, stellte Ben fest, ohne seine Kollegin anzusehen. »Ich werde schon damit fertig werden.« Als Ben am Abend nach Hause ging, blies ihm der erste Schnee des Jahres ins Gesicht. An der Haustür strich er sich die Eiskrümel von den Wimpern, suchte nach seinem Schlüssel und öffnete die Tür.
    »Leg deine Sachen einfach hin, wir gehen heute aus!« rief Ober, der gerade seinen Mantel anzog. Da Ben nicht reagierte, hielt er inne und sah ihm prüfend ins Gesicht. »Was ist denn mit dir los? Du siehst entsetzlich aus.«
    »Danke.« Ben ließ seine Aktentasche fallen und seinen Mantel zu Boden gleiten.
    »Ein harter Arbeitstag?«
    »Ein furchtbarer Tag.« Ben löste seine Krawatte und knöpfte sich den Kragen auf. »Unser letztes Votum ist immer noch nicht fertig. Die Marshals zwingen mich dazu, einen Lügendetektortest zu machen. Von Rick gibt's keine Spur, und Lisa kann ich auch nicht vertrauen. Mein Leben ist ein einziges Chaos.«
    »Sie zwingen dich zu einem Lügendetektortest?« fragte Nathan ungläubig. »Das können sie doch gar nicht machen.«
    »Ich weiß, aber wenn ich mich weigere, sprechen sie mit Hollis.«
    »Nichts für ungut, aber kommst du jetzt mit oder nicht?« erkundigte sich Ober. »Nathan ist heute befördert worden, und wir blasen hier Trübsal.«
    »Du hast den neuen Posten tatsächlich bekommen?« fragte Ben. Nathan strahlte, und Ben umarmte ihn. »Gratuliere!«
    »Du stehst vor dem jüngsten Mitglied des politischen Planungsstabes unseres Außenministers«, verkündete Ober. »Was immer das sein soll.«
    »Von jetzt an kann ich die Nase in sämtliche strategischen Angelegenheiten stecken, die bei uns durchkommen«, erklärte Nathan.
    »Das ist unglaublich!« sagte Ben. »Ich wußte, daß du es schaffen würdest. Hoffentlich

Weitere Kostenlose Bücher