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Der zehnte Richter

Der zehnte Richter

Titel: Der zehnte Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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anderen sage, besonders, wenn es sich um Eric handelt.«
    »Aber daß Blake zurücktritt, haben Sie Eric doch gesagt, oder nicht?«
    Ben biß sich in die Wange. Lungen hakte nach. »Machen Sie uns nichts vor, Ben. Unser Freund beim Herald sagt, daß sie morgen einen Artikel über Blakes geplanten Rücktritt bringen. Den wollte das Blatt nicht ohne einen konkreten Informanten akzeptieren, und Eric hat Ihren Namen genannt.«
    Ben verschränkte die Arme, um selbstsicher zu wirken, und wußte im selben Moment, daß er die Kontrolle verlor. »Ich gebe zu, daß ich ihm was über Blake erzählt habe. Ich hab' ihm gesagt, wir würden die Mitteilung später in der Woche rausgeben. Aber ich habe ihm bestimmt nichts über -«
    »Sie geben zu, daß Sie bewußt eine gerichtsinterne Information über Blake weitergegeben haben, und erwarten von uns, daß wir Ihnen im Fall Maxwell trotzdem Glauben schenken?« fragte Lungen.
    »Sie wissen selbst, daß da ein Unterschied besteht. Die Sache mit Blake war hier allgemein bekannt, also kaum eine vertrauliche Information. Worauf Sie da mit Maxwell hinauswollen, liegt auf einer gänzlich anderen Ebene.«
    »Und genau davon reden wir ja auch. Also dann, sollen wir wieder von vorn anfangen?«
    Ben war entschlossen, sein Unbehagen nicht zu zeigen. »Hören Sie, ich schwöre, daß ich nichts über die Sache mit Maxwell weiß. Wenn es anders wäre, glauben Sie dann wirklich, daß ich hier hocken und mit Ihnen reden würde? Wenn ich Maxwell das Urteil zugespielt hätte, würde ich jetzt irgendwo in Griechenland am Strand liegen und meine zehn Millionen Dollar Anteil zählen.«
    »Ben, ich will Ihnen mal sagen, was wir denken. Wir sind ebenfalls der Meinung, daß Sie Eric wahrscheinlich nichts gesagt haben. Das wäre idiotisch, und wir erwarten eigentlich mehr von Ihnen. Wahrscheinlich haben Sie selbst Maxwell auch keine Interna zugespielt. Wie Sie richtig sagen, brauchten Sie dann nicht mehr hier zu arbeiten. Wir befürchten jedoch, Sie könnten von Ihrer Kollegin oder von einem anderen Mitarbeiter gehört haben, daß jemand anderer Informationen ausgeplaudert hat. Das hätten Sie beiläufig Eric gegenüber erwähnen können - vielleicht hat er auch ein Gespräch mitgehört -, und schon sitzen wir mitten in einem größeren Skandal. Im Augenblick sind Sie allerdings der einzige Anhaltspunkt, den wir haben.«
    »Ich sag' Ihnen doch: Ich weiß wirklich von niemandem, mich eingeschlossen, der gerichtsinterne Informationen ausgeplaudert hätte.«
    »Was ist mit Blakes Rücktritt?«
    »Sie wissen genau, wovon ich rede - von substantiellen Informationen über Gerichtsentscheidungen. Als ich hier meine Arbeit begonnen habe, habe ich meinen Mitbewohnern erklärt, daß ich alle Entscheidungen schon im voraus erfahre. Das hat sie aber nie interessiert - nicht einmal Eric. Ich kann mir nur vorstellen, daß er diese Geschichte erfunden hat, um veröffentlicht zu werden. Erkundigen Sie sich doch bei Ihrem Freund beim Herald. Wie Sie selbst gesagt haben, wollte man den Artikel über Blakes Rücktritt nicht bringen, ohne den Informanten zu kennen. Wer also war der Informant für Erics Artikel über Maxwell?«
    Lungen schwieg.
    »Eric wollte ihn nicht nennen, stimmt's?« fuhr Ben fort. »Sie haben Ihren Freund doch bestimmt danach gefragt.«
    »Nein«, erwiderte Lungen, ohne Ben anzusehen.
    »Und Sie haben mich trotzdem in die Mangel genommen, um auf Nummer Sicher zu gehen?« fragte Ben kopfschüttelnd.
    »Ben, beim Herald mag man den Informanten zwar nicht kennen, aber man ist mit Sicherheit der Ansicht, daß Eric einen hat. Wenn man diesen Artikel gedruckt hat, muß doch ein Körnchen Wahrheit dran sein.«
    »Hat man Ihnen nicht beigebracht, nicht alles zu glauben, was man so liest?« fragte Ben.
    »Lassen Sie die Klugscheißerei«, sagte Lungen. »Bis ich genau weiß, was passiert ist, ist der Fall für mich nicht abgeschlossen.«
    »Schön, und bis Sie das genau wissen, bin ich von hier verschwunden.« Ben stand auf, um zu gehen.
    »Das ist kein Spielchen«, warnte Lungen, der sich ebenfalls erhoben hatte. »Wenn Sie sich für so unschuldig halten -« »Ich bin unschuldig.«
    »Wären Sie bereit, einen Lügendetektortest zu machen, um das zu untermauern?«
    Ben schwieg einen Augenblick. Er wußte, es gab nur eine Antwort, die Lungen zufriedenstellen würde. In seinem selbstsichersten Tonfall erwiderte er dann: »Wenn es nötig ist.«
    »Eines sollten Sie sich klarmachen«, mischte Fisk sich ein. »Selbst

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