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Der zehnte Richter

Der zehnte Richter

Titel: Der zehnte Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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für mich«, verkündete Ben. »Danke, Eric! Weil sie Rick doch nie kriegen, bin ich aus dem Schneider. Hast du irgendeine Ahnung, warum ich zu spät gekommen bin? Der Grund ist, daß man mich in der letzten Stunde im Büro der Marshals in die Zange genommen hat. Und falls du gar keine Ahnung haben solltest: die Marshals sind für die gesamte Sicherheit am Gerichtshof zuständig. Sie haben mich zu sich zitiert und mich wegen meiner eventuellen Beteiligung an der CMI-Sache ausgequetscht wie eine Zitrone. Der Sicherheitschef hat sich nach meiner Beziehung zu dir erkundigt, weil sein Freund beim Herald 'ihm erzählt hat, daß wir zusammenwohnen. Wenn man herausbekommt, daß ich beteiligt war, wird man mich rausschmeißen, sagt er. Er will mich einen Lügendetektortest machen lassen, um meine Unschuld zu beweisen, und es wäre ihm nichts lieber, als mich der Presse vorwerfen zu können, damit man mich in der Luft zerreißt.«
    »Ach du Scheiße«, sagte Nathan.
    »Ach du Scheiße bringt die Sache auf den Punkt.« Ben streckte Eric seinen Zeigefinger vors Gesicht. »Und weil du offenbar noch nicht mal eine Sekunde darüber nachgedacht hast, welche Folgen dein Artikel haben könnte, will ich dir noch sagen, daß jede Zeitung dieses Landes heute beim Gerichtshof angerufen hat, um sich nach seinem Wahrheitsgehalt zu erkundigen. Vorläufig zeigen sie mich zwar noch nicht an, aber sie sagen, es sei nur eine Frage der Zeit, bevor die Presse einen Informanten auftreibt. Und ich glaube nicht, daß es lange dauern wird, bis jemand darauf kommt, daß wir zusammenwohnen.«
    »Ich hab' doch nur eine Hypothese aufgestellt«, sagte Eric.
    »Nein. Du hast nur allen einen gewaltigen Floh ins Ohr gesetzt. Und da das Revolverblatt, für das du schreibst, sich einen Dreck um die Realität schert, haben sie den Mist gebracht. Der einzige, der dadurch angeschmiert ist, bin ich.«
    »Aber ich hab' noch nicht mal eine Quelle angegeben«, verteidigte sich Eric.
    »Darauf kommt es auch nicht an!« brüllte Ben. »Zieh doch endlich den Kopf aus dem Sand. Daß du keine Quelle genannt hast, bedeutet doch bloß, daß sie länger recherchieren müssen.«
    »Hör mal, laß deinen Frust bloß nicht an mir aus.« Eric stand auf.
    »An wem in aller Welt sollte ich ihn denn sonst auslassen?« Ben warf die Hände in die Luft.
    »Jedenfalls bin ich nicht derjenige, der vertrauliche Fakten ausgeplaudert hat. Es ist mir ja sehr peinlich, deine Sandburg zu zertrampeln, aber dein Verhalten war tatsächlich gesetzeswidrig. Und das hab' ich schließlich nicht erfunden.«
    Ben stieß Eric vor die Brust. »Du egoistischer Scheißkerl -«
    Nathan sprang auf, wobei der Couchtisch umstürzte, und schob sich zwischen die beiden Freunde. »In eine Schlägerei wird das hier nicht ausarten. Beruhigt euch, alle beide.«
    Die Fäuste geballt, trat Ben zurück. »Du bist wirklich das letzte«, sagte er zu Eric.
    »Laß mich bloß in Frieden.« Erics Stimme überschlug sich. »Du hast keine Ahnung, was ich durchgemacht hab'. Dir fällt immer alles in den Schoß. Du hast nicht den leisesten Schimmer, was es heißt, sich allein durchbeißen zu müssen. Mein Redakteur hat mich irrsinnig unter Druck gesetzt, meine Quelle zu nennen. Das hat mir überhaupt nichts ausgemacht. Ich hab' deinen Namen kein einziges Mal genannt! Nie!«
    »Woher wußten die Marshals dann, daß ich die Quelle für deine Story über Blakes Rücktritt war?«
    Eric schwieg.
    »Was ist denn? Hast du darauf etwa keine Antwort?«
    »Die Sache mit Blake war was anderes, und das weißt du auch«, schlug Eric zurück. »Was CMI betrifft, hab' ich kein Wort gesagt. Egal, was sie mir vorgehalten haben, ich hab' ihnen keine Quelle genannt. Mein Redakteur hat mir ins Gesicht gesagt, die Leute würden mich einen Schmierfinken nennen. Trotzdem hab' ich den Mund gehalten.«
    »Na, dann bist du ja der beste Freund, den man sich wünschen kann. Vielleicht kannst du mir nächste Woche einen echten Gefallen tun und mir den Hals aufschlitzen. Das war' die absolute Spitze.«
    »Ich meine das ganz ernst«, sagte Eric. »Ich hab' mich heute kaum mehr retten können vor Anrufen. Newsweek hat sich gemeldet, Time, USA Today, die New York Times. Alles, was Rang und Namen hat. Und bei allen hätte ich deine Story unterbringen können. Reich und berühmt könnte ich damit werden. Ich könnte ein Buch über die ganze Sache schreiben. Ich könnte Filmverträge bekommen, eine regelmäßige Kolumne, die ganze Welt, wenn ich was rauslassen

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