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Der zehnte Richter

Der zehnte Richter

Titel: Der zehnte Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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würde. Das weißt du ganz -«
    Bevor Eric seinen Satz beenden konnte, stürzte Ben sich auf ihn, drängte ihn an die Wand und packte ihn am Hemd. »Sag noch ein einziges Wort, und ich mach dich fertig, das schwöre ich.«
    »Ben, laß ihn los!« befahl Nathan, während er und Ober ihn von Eric wegrissen.
    Eric zog sein Hemd glatt. »Weißt du, ich versteh' schon, daß du dich aufregst, aber das war wirklich guter Journalismus. Der Punkt ist ja der, daß ich einerseits deinen Arsch aus der Sache rausgehalten hab' und andererseits zum ersten Mal eine Story auf der fünften Seite unterbringen konnte.«
    »Und wenn du deine Mutter umbringen würdest, kämst du auf die erste Seite«, brüllte Ben. »Heißt das, du solltest das auch tun? Es ist ja nicht so, als ob du diese Sache aufgedeckt hättest. Ohne mein dämliches Geschwätz hättest du keine Ahnung gehabt. Also spiel dich bloß nicht so auf, als würdest du mir einen Gefallen tun, wenn du die Filmrechte nicht verkaufst, verdammt noch mal!«
    Eric atmete tief ein. »Ben, hast du auch nur die leiseste Ahnung, wie mir die Sache mit CMI auf der Seele gelegen hat? Seit dem Moment, in dem du mir gesagt hast, wie Maxwell an die Information gekommen ist, wollte ich was darüber schreiben. Aber ich hab' gewartet. Ich hab' gewartet, bis sich der Pulverdampf verzogen hatte, bis alle Zeitungen mit dem Theater um Maxwell und das Urteil fertig waren. Ich hab' gewartet, bis das ganze Getöse vorbei war. Und dann hab' ich bloß einen kleinen Artikel gebracht, der die ganze Sache zu erklären versuchte.« »Ist dir wirklich nicht klar, was du da verzapfst?« fragte Ben kopfschüttelnd. »Willst du vielleicht sagen, ich sollte dir dafür danken, daß du ein Weilchen gewartet hast, bevor du mir das Messer in den Rücken gestoßen hast? Merkst du denn überhaupt nicht, wie abstrus deine Logik ist?«
    »Ich weiß gar nicht, warum du so ausrastest. Man wird doch nie in der Lage sein, zu beweisen -«
    »Darauf kommt es doch gar nicht an!« brüllte Ben. »Hör doch endlich auf, deine Handlungen zu rechtfertigen, und denk einen Moment nach! Du wußtest, was passieren würde. Du wußtest es, und es war dir scheißegal.«
    »Ben, ich hab' nie gewollt, daß du Probleme bekommst. Was soll ich denn eigentlich noch sagen? Es tut mir leid. Es tut mir tausendmal leid. Was willst du noch, verdammt noch mal?«
    »Ich will, daß du aus diesem Haus verschwindest.«
    »Was?« fragte Eric.
    »Ben, das kannst du doch nicht machen«, sagte Ober mit unsicherer Stimme.
    Ben starrte Eric an. »Du hast mich ja gehört. Ich will deine Visage hier nicht mehr sehen.« Eric schüttelte ungläubig den Kopf, während Ben fortfuhr: »Das ist kein Scherz, Eric. Das ist nicht irgendein blöder Streit wie früher an der Schule. Du hast in meinem Leben nichts mehr verloren. Ich hab' kein Vertrauen mehr in dich, ich mag dich nicht, und als Freund kann ich dich auch nicht mehr gebrauchen.« »Was ist, wenn ich nicht ausziehe?«
    »Dann tue ich es eben«, sagte Ben. »Unser Mietvertrag läuft noch bis zum Jahresende. Du hast also anderthalb Monate, um eine neue Wohnung zu finden. Wenn du's drauf ankommen lassen willst, können wir ja abstimmen. Und wenn niemand abstimmen will, werfen wir eine Münze. Auf jeden Fall bin ich nicht mehr bereit, weiter mit dir umzugehen.« Abrupt drehte Ben sich um und stürmte die Treppe hinauf in sein Zimmer.
    »Eric, warte doch einfach, bis er sich beruhigt hat«, sagte Nathan.
    »Ich will jetzt nicht mehr darüber reden.« Eric ging zur Haustür. »Falls jemand etwas von mir will, ich bin in der Redaktion.«
    Die Tür schlug zu, und es war still im Zimmer. »Ich hab' wirklich den Eindruck, daß er es ernst meint«, sagte Nathan schließlich.
    »Er kann ihn doch nicht aus dem Haus werfen«, erwiderte Ober. »Das können wir einfach nicht zulassen.«
    »Was ist denn los mit dir?« fragte Nathan, von Obers Reaktion überrascht.
    »Wir können es doch nicht zulassen, daß er uns auseinanderbringt. Als ich hier eingezogen bin, war es, um mit euch dreien zusammen zu sein.«
    »Ober, jetzt beruhige dich doch.«
    »Glaubst du, er wird Eric wirklich rausschmeißen?«
    »Keine Ahnung«, sagte Nathan. »Aber als er auf Eric losgegangen ist, hab' ich gedacht, er bringt ihn um. Es ist ja auch nicht einfach, so was wegzustecken.«
    »Du mußt mit ihm reden«, beharrte Ober. »Versprich mir, daß du mit ihm redest.« Nathan ging auf die Treppe zu. »Wo willst du hin?«
    »Mit Ben reden.«
    »Über

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