Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der zehnte Richter

Der zehnte Richter

Titel: Der zehnte Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
Vom Netzwerk:
hingeführt hast - am Bootshaus. Du hast versucht, mich zu verführen.«
    »Jetzt mach mal halblang«, protestierte Ben. »Ich hatte nichts Derartiges im Sinn.«
    Lisa kniff die Augen zusammen und machte sich mit leiser Stimme daran, Ben so gut wie möglich nachzuahmen. »Tja, hier hab' ich meinen Essay für die Columbia geschrieben und auch den für Yale, und hier hab' ich zum ersten Mal -« Mit etwas tieferer Stimmlage unterbrach sie sich. »Nein, du Trottel, erzähl ihr bloß nicht davon - wenn sie das rauskriegt, steigt sie nie mit dir ins Bett.«
    »Wirklich erstaunlich.« Ben lachte. »Du hast meinen Denkprozeß perfekt wiederholt.«
    »Es war vielleicht nicht ganz perfekt, aber doch nahe dran.«
    »Glaubst du das wirklich?«
    »Hab' ich unrecht?«
    »Glaubst du das wirklich?«
    »Antworte mir auf meine Frage«, sagte Lisa hartnäckig. »Sag mir, ob ich unrecht habe.«
    Eine tiefe Röte schoß in Bens Gesicht. »Ich will nicht sagen, daß du vollständig recht hast, aber so ganz daneben liegst du nicht.«
    »Ich hab's gewußt! Du bist so berechenbar.«
    »Was soll das wieder heißen? Ich bin nicht berechenbar. «
    »Soll das ein Witz sein? Du bist so berechenbar, daß ich meine Uhr nach deiner -«
    Bevor Lisa ihren Satz beenden konnte, beugte sich Ben vor und zog sie in einen tiefen, langen Kuß.
    Als er sie wieder losließ, wich Lisa erstaunt ein Stück zurück. »Ein Kuß von Mr. Addison - ich bin beeindruckt. Ich hab' nicht gedacht, daß du so was drauf hast.«
    »Willst du endlich still sein?« Ben küßte sie wieder, und während er sie in seine Arme nahm, drückte sie ihn aufs Bett, hockte sich auf ihn und begann, ungestüm sein Hemd aufzuknöpfen.
    »Und eines will ich dir noch sagen«, rief Ober, während er wieder ins Zimmer stürmte. »Mensch! Mich laust der Affe!«
    »Nicht zu fassen«, kommentierte Nathan.
    »Stört es euch?« fragte Lisa. »Wir versuchen gerade, etwas in Stimmung zu kommen.«
    »Oh, das werdet ihr euch nie verzeihen«, warnte Ober und zog mit breitem Grinsen die Tür wieder zu.
    »Was wirst du bloß Lindsay Lucas erzählen?« rief Nathan von draußen.
    Bens Kopf fiel aufs Bett zur ück. »Verdammt«, sagte er.
    »Vergiß es einfach.« Lisa beugte sich vor und küßte seinen Hals.

ELFTES KAPITEL
    Na?« fragte Ben. »Was?« erwiderte Lisa, die neben ihm lag.
    »Was denkst du?«
    »Worüber?« Lisa lächelte.
    »Über die Tatsache, daß deine Kleider meinen Fußboden schmücken. Was sonst?«
    »Es war schön«, erklärte Lisa. »Es war gut.«
    Ben setzte sich auf und schüttelte den Kopf. »Probier bloß nicht, dieses Spielchen mit mir zu spielen. Mit deinen vagen Adjektiven wirst du mich nur auf die Palme bringen.«
    »Was soll ich denn sagen? Es war phänomenal. Absolute Weltklasse. Du warst ein Künstler - ich war deine Leinwand.«
    »Du gehst mir auf den Nerv, weißt du das?«
    »Komisch«, sagte Lisa mit leichtem Grinsen. »Vor einer halben Stunde hast du dich darüber nicht beschwert.«
    »So toll war es gar nicht.«
    »Wie du meinst.« Lisa betrachtete die auf dem Boden verstreuten Kleider, dann zeigte sie auf eine Ecke des Zimmers. »Übrigens, sind das vielleicht die Boxershorts, die dir schon immer Glück gebracht haben?«
    »Glück war da nicht beteiligt.«
    »Ach, hab' ich dich etwa gekränkt?« Lisa strich mit den Fingern über Bens Kehle.
    »Es war einfach dumm.« Ben wich zurück und lehnte sich an den Bettrahmen. »Diese Genugtuung hätte ich dir nicht gönnen sollen. Jetzt wirst du bloß dauernd Sexwitze reißen.«
    »Natürlich werd' ich solche Witze reißen«, erwiderte Lisa. »So bin ich einfach. Hast du dir vielleicht vorgestellt, daß wir ab jetzt zusammen ausgehen} Daß wir die Turteltäubchen des Gerichtshofs werden? Das war pure Genußsucht. Ich hab' darauf gewartet, über dich herfallen zu können, seit ich dich das erste Mal gesehen hab'.«
    »Das sagst du bloß so.«
    Lisa packte ihn am Hinterkopf und zog ihn zu sich. »Nein, das war blanker Ernst.«
    »Aber jetzt ist das Geheimnis ja gelüftet.«
    »Hör mal, wann immer du es wiederholen willst -ich bin bereit. Es war phantastisch.«
    »Nein, darauf kann ich verzichten. Das war's.« Ben entzog sich ihrem Griff. »Jetzt werden wir uns im Büro nur noch verkrampft gegenübertreten. Und jedesmal, wenn ich dich sehe, werde ich mir vorstellen, wie du nackt aussiehst.«
    »Na und? Ich bin erwachsen. Mit so was kann ich umgehen. Außerdem - wenn du denkst, du kannst dich weigern, wenn ich wieder Lust drauf habe,

Weitere Kostenlose Bücher