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Der zehnte Richter

Der zehnte Richter

Titel: Der zehnte Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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Ben.
    »Jedenfalls hab' ich die Goldmedaille geholt«, beharrte Ober. »Aber mach dir keine Sorgen. Silber ist auch ganz schön.« »Und in welcher Klasse war das?« wollte Lisa wissen.
    »In der elften«, antworteten die drei Freunde im Chor.
    »Gar nicht schlecht. Und wie steht's mit dir, Nathan? Wann hast du die große Tat vollbracht?«
    »Das ist eine ziemlich persönliche Frage«, erklärte Nathan. »Wann war es denn bei dir?«
    »Ich hab's in der zehnten Klasse getan, und zwar mit Chris Weiss im Schlafzimmer seiner Eltern. Sie waren übers Wochenende weggefahren.«
    »Sehr gut! Früh übt sich!« lobte Ober.
    »Also, wann war es?« fragte Lisa Nathan.
    »In der zwölften Klasse -« begann Nathan.
    »Es war nach der Zwölften«, korrigierte Ben.
    »Es war im Sommer zwischen der zwölften Klasse und dem College«, beharrte Nathan. »Rein technisch gesehen ist das immer noch die Zwölfte, auch wenn es aus heutiger Perspektive anders aussehen mag. Ich und Eleanor Sussman lagen in einem kleinen Hotelzimmer an der Küste von New Jersey - meine Eltern haben da ein Ferienhaus.«
    »Sehr geschmackvoll«, kommentierte Lisa. »Wo hast du's getan?« fragte sie Ben.
    »Da ich von diesem Trio am meisten Stil besitze, hab' ich meine Freundin zum Bootshaus der Boston University gebracht. Wir haben die Schlafsäcke ausgebreitet und sind wirklich stilvoll zur Sache gegangen -unter den Sternen und mit Blick über die ganze Stadt.«
    »Und wie war's bei dir?« wollte Lisa von Ober wissen. »Ich und die Bumsmaschine sind nach einer harten Kneipentour zu ihr nach Haus gewankt und haben es in ihrem eigenen, geschmackvoll eingerichteten Zimmer getrieben.«
    »Während ihre Eltern im Nebenzimmer waren«, fügte Ben hinzu.
    »Waren sie nicht«, sagte Lisa.
    »Sie haben absolut nichts gehört.« Ober ließ sich mit gekreuzten Beinen auf dem Boden nieder.
    »Warum läßt du dir von Ober nicht die Affäre erzählen, die er mit seiner Chefin hatte«, schlug Nathan vor.
    »Genau.« Ben begann zu lachen. »Das ist eine echt -«
    »Es war keine Affäre«, unterbrach ihn Ober, »es war ein furchterregender Verführungsversuch.«
    »Es war eine Affäre, und du warst ein Feigling«, behauptete Nathan.
    »Erzählt doch mal«, verlangte Lisa.
    »Es geschah während Obers kurzer Vorstellung als Werbeassistent«, begann Ben.
    »Ich hab' in einer Agentur gearbeitet, die sich auf die Computerindustrie spezialisierte«, warf Ober ein.
    »Und Obers Chefin«, fuhr Ben mit tiefer, sinnlicher Stimme fort, »nun, sagen wir einfach, sie spezialisierte sich auf die Liebe.«
    »Jetzt komm doch einfach zum Punkt«, flehte Ober. »Sie hat sich an mich rangemacht, und ich hab' mich geweigert. Ende der Geschichte.«
    »Nein, nein, nein«, protestierte Nathan. »Sie hat sich an dich rangemacht, und du bist umgekippt.«
    »Was bist du?« fragte Lisa lachend. »Sie hat ihn in ihr Büro bestellt, und als er reinkam, trug sie nichts als BH, Slip und schwarze Strapse«, erklärte Ben. »Ober hat sie bloß einmal angeschaut und ist in Ohnmacht gefallen.«
    »Ich hatte mich schon den ganzen Tag lang schlecht gefühlt«, erläuterte Ober trocken. »Ich bin zu schnell aufgestanden, und als ich in ihr Büro kam, war mir schwindlig.«
    »Will heißen, du warst eingeschüchtert«, bemerkte Nathan.
    »Was hat sie denn gemacht, als du umgekippt bist?« fragte Lisa.
    »Keine Ahnung«, sagte Ober. »Als ich aufwachte, war sie jedenfalls dabei, mir mit einem Aktenordner Frischluft zuzufächeln.«
    »Aber sie hatte immer noch nichts an«, fügte Ben hinzu. »Selbstredend war sie zu diesem Zeitpunkt reichlich abgekühlt. In Ohnmacht zu fallen ist der beste Liebestöter aller Zeiten.«
    »Können wir jetzt von was anderem reden?« schlug Ober vor.
    »Ach, Liebste«, sagte Nathan zu Ben. »Ich stehe so auf deine Unterwä...« Er schloß die Augen und ließ sich zu Boden fallen.
    »Rein, raus, ohnmächtig, Maus«, sagte Ben.
    »Das war's. Ich verschwinde«, erklärte Ober. »Wenn ich's drauf angelegt hätte, mich verarschen zu lassen, hätte ich auch zu Hause bleiben können.«
    »Kannst du mich unterwegs absetzen?« fragte Nathan, während Ober zur Tür stürmte. Wortlos verließ Ober das Zimmer. »Ich werde dieses Schweigen als Zustimmung interpretieren.« Nathan winkte Ben und Lisa zum Abschied zu. »Bis später dann.«
    »Bis später.«
    Als Nathan verschwunden war, stieß Lisa Ben vor die Brust. »Was bist du für ein Ekel«, sagte sie.
    »Was?«
    »Da, wo du mich gestern

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