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Der Zeitdieb

Der Zeitdieb

Titel: Der Zeitdieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Einige Dörfer auf einer Lichtung? Ha, wie hatten sie nur so dumm sein können! Jetzt wussten sie, dass die Welt aus einer ganzen Insel bestand! Und es gab immer den Horizont…
    Jetzt existierten keine Horizonte mehr.
    Tod beobachtete, wie die Sonne in ihrer Umlaufbahn verharrte. Ihr Licht wurde trüber und verschob sich in den roten Bereich.
    Er seufzte und gab Binky einen kleinen Stoß. Das Pferd trat vor, in eine Richtung, die man auf keiner Karte fand.
    Und der Himmel war voller grauer Kutten. Es kam Bewegung in die Reihen der Revisoren, als sich ihnen das Weiße Ross näherte.
    Einer glitt Tod entgegen und schwebte einige Meter entfernt in der Luft.
    Er sagte: Solltest du nicht losreiten?
    SPRICHST DU FÜR ALLE?
    Du kennst den Brauch, erklang die Stimme in Tod selbst. Bei uns spricht einer für alle.
    WAS DERZEIT GESCHIEHT, IST FALSCH.
    Das geht dich nichts an.
    WIR SIND ALLE VERANTWORTLICH.
    Das Universum wird ewig sein, sagte die Stimme. Alles bewahrt, geordnet, verstanden, geregelt, kontrolliert… ohne Veränderung. Eine perfekte Welt. Vollendet.
    NEIN.
    Eines Tages endet sie ohnehin.
    ABER DIES IST ZU BALD. ES GIBT UNERLEDIGTE DINGE.
    Zum Beispiel?
    ALLES.
    Licht blitzte, und eine in Weiß gekleidete Gestalt erschien mit einem Buch in der Hand.
    Sie sah von Tod zu den zahllosen Revisoren und fragte: »Entschuldigung? Ist dies der richtige Ort?«
     
    Zwei Revisoren überprüften die Anzahl der Atome in einer Steinplatte. Sie existierte und musste daher gemessen werden.
    Sie bemerkten Bewegung und sahen auf.
    »Guten Tag«, sagte Lu-Tze. »Darf ich eure Aufmerksamkeit auf das Schild richten, das meine Assistentin hochhebt?«
    Susanne zeigte ein Schild mit der Aufschrift: »Die Vorschriften verlangen einen offenen Mund.«
    Lu-Tze öffnete seine Hände. Jede hielt eine Praline, und er konnte gut werfen.
    Zwei Münder schlossen sich. Die Gesichter erstarrten. Es erklang ein Geräusch, das eine Mischung aus Schnurren und Heulen zu sein schien und rasch im Ultraschallbereich verschwand. Und dann… lösten sich die Revisoren langsam auf. Zuerst verschwammen die Konturen, und als sich der Vorgang beschleunigte, wurden die beiden Gestalten zu Staubwolken.
    »Hand-zum-Mund-Kampf«, sagte Lu-Tze. »Warum passiert so etwas nicht bei Menschen?«
    »Es passiert fast«, erwiderte Susanne. Als sie erstaunte Blicke auf sich ruhen spürte, fügte sie hinzu: »Zumindest bei dummen, disziplinlosen Menschen.«
    »Du brauchst dich nicht darauf zu konzentrieren, deine Gestalt zu wahren«, sagte Unity. »Und übrigens: Das waren unsere letzten Pralinen.«
    »Nein, wir haben noch sechs in einer ›Goldenen Auswahl‹ von W & B«, meinte Susanne. »Drei bestehen aus weißer Schokoladencreme in dunkler Schokolade und die drei anderen aus Schlagsahne in Milchschokolade. Das sind die im silbernen Papier… Seht mich nicht so an. Ich schlage vor, wir setzen den Weg jetzt fort. Ohne Schokolade zu erwähnen.«
     
    Du hast keine Macht über uns, sagte der Revisor. Wir leben nicht.
    ABER IHR LEGT ARROGANZ, STOLZ UND DUMMHEIT AN DEN TAG. DAS SIND EMOTIONEN UND SOMIT ZEICHEN VON LEBEN.
    »Entschuldigung?«, sagte die strahlende, weiße Gestalt.
    Aber du bist ganz allein hier!
    »Entschuldigung?«
    JA, fragte Tod. WAS IST?
    »Dies ist die Apokalypse, nicht wahr?«, erkundigte sich die weiße Gestalt verdrießlich.
    ICH HABE GERADE MIT JEMANDEM GESPROCHEN.
    »Ja, aber ist dies die Apokalypse? Das tatsächliche Ende der tatsächlichen Welt?«
    Nein, antwortete der Revisor.
    JA, antwortete Tod. DIES IST DAS ENDE DER WELT.
    »Großartig!«, sagte die Gestalt.
    Wie bitte ?, fragte der Revisor.
    WIE BITTE?, fragte Tod.
    Die Gestalt wirkte verlegen. »Nun, ich meine natürlich nicht großartig in dem Sinne. Nicht großartig. Aber, äh, deshalb bin ich hier. Es ist mir so bestimmt.« Sie hob das Buch. »Äh. Ich habe die entsprechende Stelle markiert. Meine Güte! Ich musste ziemlich lange warten…«
    Tod sah auf das Buch. Einband und Seiten bestanden aus Eisen.
    DU BIST DER GANZ IN WEISS GEKLEIDETE ENGEL AUS DEM EISERNEN BUCH VON TOBRUNS PROPHEZEIUNG, HABE ICH RECHT?
    »Ja, das stimmt!« Es klapperte, als der Engel hastig blätterte. »Ganz in Weiß gekleidet, so sieht es die Prophezeiung, und hier bin ich, weiß wie’s weißer nicht geht.«
    Was geht hier vor?, fragte der Revisor.
    ICH WEISS NICHT, WIE ICH ES DIR BEIBRINGEN SOLL, sagte Tod an den Engel gewandt. DU BIST NICHT OFFIZIELL.
    Das Eiserne Buch klapperte nicht mehr. »Was soll das

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