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Der Zeitdieb

Der Zeitdieb

Titel: Der Zeitdieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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kannst gehen und dich ein wenig hinlegen, einverstanden?«
    »Wir dachten, du hättest dich in der Welt verirrt, und…«, platzte es aus Handlich heraus.
    »Und jetzt bin ich zurück.« Lu-Tze lächelte und klopfte ihm auf die
    Schulter. »Gibt es hinter der Ecke noch immer den kleinen Alkoven, wo man die kleineren Zauderer repariert? Mit den inoffiziellen Betten für die Nachtschicht, wenn nur zwei oder drei Burschen gebraucht werden, um
    die Dinge im Auge zu behalten?«
    Handlich nickte und wirkte schuldbewusst. Über die Betten hätte Lu-
    Tze eigentlich nichts wissen dürfen.
    »Na, dann ab mit dir«, sagte Lu-Tze. Er sah dem Mann nach und fügte
    leise hinzu: »Wenn du aufwachst, bist du vielleicht der glücklichste Idiot, den es jemals gab. Nun, Wunderknabe? Was jetzt?«
    »Wir bringen alles in Ordnung«, erwiderte Lobsang und kam aus dem
    Schatten.
    »Weißt du, wie lange es beim letzten Mal gedauert hat?«
    »Ja«, sagte Lobsang, sah sich in der Höhle um und ging dann zum
    Podium. »Ja, ich weiß. Ich glaube nicht, dass ich so lange brauche.«
    »Ich wünschte, du würdest etwas zuversichtlicher klingen«, meinte
    Susanne.
    »Ich bin… ziemlich sicher.« Lobsangs Finger tasteten über die Spulen auf der Tafel.
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    Mit einem kurzen Wink gemahnte Lu-Tze Susanne zur Vorsicht. In
    Gedanken war Lobsang bereits unterwegs zu einem anderen Ort, und
    Tods Enkelin fragte sich, wie viel Platz sein Bewusstsein beanspruchte.
    Seine Augen waren geschlossen.
    »Die… Zauderer, die noch übrig sind…«, sagte er. »Könnt ihr die
    Verbindungen herstellen?«
    »Ich zeige den beiden Damen, wie man’s macht«, entgegnete Lu-Tze.
    »Gibt es keine Mönche, die darüber Bescheid wissen?«, fragte Unity.
    »Es würde zu lange dauern«, sagte Lobsang. »Ich bin der Schüler eines Kehrers. Die Mönche würden viele Fragen stellen. Im Gegensatz zu
    euch.«
    »Da hat er Recht«, ließ sich Lu-Tze vernehmen. »Die Leute würden
    sagen ›Was hat das alles zu bedeuten?‹ und ›Will Keks!‹, und wir kämen zu nichts.«
    Lobsang sah auf die Spulen hinab und dann zu Susanne.
    »Stell dir… ein Puzzle vor, dessen Einzelteile überall verteilt sind.
    Und… ich verstehe mich gut darauf, Formen und Kanten zu erkennen.
    Darin bin ich wirklich gut. Und alle Teile bewegen sich. Aber da sie einmal miteinander verbunden waren, erinnern sie sich an die
    Verbindung. Diese Erinnerung kommt in ihrer Form zum Ausdruck.
    Sobald sich einige an der richtigen Stelle befinden, fällt es leichter, einen Platz für die anderen zu finden. Oh, und stell dir vor, dass alle Teile in der ganzen Eventualität verstreut sind und zufällige Verbindungen mit Fragmenten anderer historischer Strukturen haben. Verstehst du das?«
    »Ja, ich glaube schon.«
    »Gut. Alles, was ich dir gerade gesagt habe, ist Unsinn und hat
    überhaupt keine Ähnlichkeit mit der tatsächlichen Situation. Aber es ist eine Lüge, die du… verstehen kannst. Und dann…«
    »Dann gehst du«, sagte Susanne. Es war keine Frage.
    »Ich werde nicht genug Kraft haben, um hier zu bleiben«, erwiderte
    Lobsang.
    »Du brauchst Kraft, um ein Mensch zu bleiben?«, fragte Susanne. Sie
    hatte nicht gemerkt, dass Hoffnung in ihr aufgekeimt war, aber jetzt wich sie Enttäuschung.
    342

    »Ja. Es ist eine schreckliche Anstrengung für mich, in nur vier
    Dimensionen zu denken. Tut mir Leid. Es ist schon schwierig genug, geistig am Konzept des ›Jetzt‹ festzuhalten. Du hast mich für größtenteils menschlich gehalten, aber ich bin größtenteils nicht menschlich.« Lobsang seufzte. »Wenn ich dir nur beschreiben könnte, wie alles für mich
    aussieht… Es ist wundervoll.«
    Er blickte in die leere Luft über den Spulen. Dinge funkelten.
    Komplexe Kurven und Spiralen zeichneten sich hell vor der Dunkelheit ab.
    Es sah nach einer demontierten Uhr aus, mit allen Zahnrädern und
    Federn auf schwarzem Samt. Auseinander genommen, kontrollierbar,
    jedes Teil leicht zu verstehen… Aber einige kleine, wichtige
    Komponenten waren mit einem Fing in den Ecken eines sehr großen Raums verschwunden. Mit ausreichendem Geschick konnte man
    feststellen, wo sie lagen.
    »Nur ein Drittel der Zauderer ist heil geblieben«, erklang Lu-Tzes
    Stimme. »Die anderen sind entweder schwer beschädigt oder ganz
    zerstört.«
    Lobsang sah ihn nicht. Es existierte nur noch das Glitzern vor seinen Augen.
    »Das… stimmt, aber einmal waren sie alle heil«, erwiderte er, hob die Hände und ließ sie auf die Spulen

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