Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Zeitenherrscher

Titel: Der Zeitenherrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Gemmel
Vom Netzwerk:
Direkt aus der Hölle? Und warum gerade jetzt? Wo wir doch …“
    „Genug gequatscht“, schaltete sich plötzlich der zweite Soldat ein und nahm Simon, der gerade antworten wollte, damit die Chance, weitere Erklärungen abzugeben. „Du kennst den Befehl“, sagte der zweite weiter. „Jeden, der stört, beseitigen.
    Wenn irgendwas schiefläuft da unten am Wounded Knee , dann sitzen wir ganz schön in der Patsche!“
    „Stimmt. Die Stimmung ist schon mies genug“, gab der erste zurück. „Da können wir diese Teufelsbrut hier nicht gebrauchen. Los!“ Er stieß Simon das Gewehr in den Rücken. „Geh da rüber!“ Und er nickte mit dem Kopf in die Richtung eines Baumes, auf dem sich noch etwas braunes Laub gehalten hatte.
    „Was habt ihr mit uns vor?“, erkundigte sich Simon vorsichtig.
    „Maul halten!“, war die schroffe Antwort, und wieder rammte der Soldat Simon den Gewehrlauf in den Rücken. „Mach schon!“
    Simon ging mit zitternden Beinen zu dem Baum. Salomon, Neferti und Nin-Si folgten ihm. Sie stellten sich Schulter an Schulter vor den Baumstamm und blickten den Soldaten entgegen.
    „Sehr schön so“, sagte der erste. Er zog aus der Tasche ein langes Seil und band die Freunde damit straff an dem Baum fest. Simon wollte sich wehren, doch ein Stoß in die Seite ließ ihn verstummen.
    „Verdirb mir nicht den Spaß!“, zischte ihn der Soldat an, während er ein paar Schritte zurück machte, sein Gewehr hob und auf Simon zielte. „Dich nehme ich zuerst. Dann den anderen.
    Die beiden Mädchen kommen zum Schluss dran. Eure Leichen werde ich mit in unser Lager nehmen. So was wie euch haben unsere Kameraden am Wounded Knee bestimmt auch noch nie gesehen.“
    „Bist du verrückt?“, herrschte ihn plötzlich der andere Soldat an. „Du hast doch nicht vor, hier zu schießen? Wenn die das im Tal hören. Was glaubst du, was dann alles geschehen kann!
    Nimm die Waffe runter!“
    Der erste Soldat machte plötzlich ein Gesicht wie ein kleines Kind, das bei etwas Verbotenem ertappt worden war. „Oh“, sagte er kleinlaut. „Daran habe ich gar nicht gedacht. Ich hatte nur … ich wollte …!“
    Simon und die Zeitenkrieger atmeten auf. Doch ihre Erleichterung wich schon im nächsten Moment blankem Entsetzen, als sie sahen, wie der zweite Soldat sein langes Messer zückte. „Schnell und leise“, sagte er grinsend zu seinem Kamerad, und dieser nickte, grinste zurück und zog ebenfalls sein Messer.
    „Lass mir die Mädchen“, bat er noch. Dann kamen die beiden auf die Jugendlichen zu. Der zweite Soldat griff Simon in die Haare, riss seinen Kopf nach hinten und drückte die schmutzige Klinge seines Messers an Simons Kehlkopf. „Tja, schlechter Tag für dich, was?“
    Doch plötzlich schrie er gellend auf, ließ das Messer fallen und sackte in sich zusammen. Mit beiden Händen griff er sich ans rechte Bein. „Was …?“
    Der andere Soldat warf den Kopf herum, blickte seinen Freund überrascht an und schrie plötzlich ebenfalls auf. Er ließdas Messer fallen und blickte an sich herunter. In seinem Bein steckte ein Wurfmesser. „Verdammt! Wer …?“
    Hinter einem dichten Strauch trat in diesem Moment ein Junge hervor. In jeder Hand hielt er zwei weitere Messer.
    „Caspar!“, riefen die vier Gefesselten wie aus einem Mund.
    Der Junge zwinkerte ihnen kurz zu, dann kam er zu ihnen gelaufen und zerschnitt die Fesseln.
    „Du verdammter …“ Der zweite Soldat hatte sich bereits das Wurfmesser aus dem Bein gezogen und streckte seine Hand nach dem Gewehr aus, das er auf die Erde gelegt hatte. Doch Caspar war schneller. Mit einem Sprung war er an der Seite des Soldaten, und mit einem weiteren Sprung traf er ihn so heftig in die Rippen, dass der Mann stöhnend zur Seite fiel.
    „Schnell!“, rief Caspar seinen Freunden zu. „Fesselt sie!“
    Er warf sich wieder auf den zweiten Soldaten, zog aus dessen Jacke ein Seil und warf es Neferti zu. Sie rannte mit Salomon zu dem ersten Soldaten, und gemeinsam schafften sie es, ihn zu überwältigen und sowohl Hände als auch Beine fest zu verknoten.
    Caspar griff noch einmal in die Jacke, fischte ein zweites Seil hervor und bedeutete Salomon und Simon, ihm zu helfen.
    Kurz darauf waren die beiden Soldaten mit Knebeln im Mund an den Baum gefesselt.
    Nin-Si fiel Caspar um den Hals. „Danke, dass du doch noch gekommen bist!“
    Neferti kam ebenfalls auf ihn zu. „Warum …?“
    Caspar hob eine Hand und brachte sie damit zum Schweigen. „Sagen wir so: Mir ist klar

Weitere Kostenlose Bücher