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Der Zeitenherrscher

Titel: Der Zeitenherrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Gemmel
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Vater benannt werden.“
    Simon riss erstaunt die Augen auf. „Was?“
    „Ja. Wie du weißt, habe ich schon immer auch die Zukunft bereist. Und so habe ich mich selbstverständlich mit dem Leben deines Vaters beschäftigt. Wenn er ein alter Mann ist, wird er wie ein Held verehrt werden, denn seine außergewöhnliche Ruderkunst wird diesen Sport beeinflussen.“
    Simon war sprachlos. Sein Vater?
    Der Schattengreifer führte seine Rede unbeirrt weiter: „Er sollte der Erste sein auf meinem Schiff. Seine Fähigkeiten konnte ich gut gebrauchen. Er sollte der Schiffslenker des Seelensammlers sein. Doch dann …“
    „Er wehrte sich …“
    „Er floh. Damit hatte ich nicht gerechnet. Und auch nicht damit, dass er mir Rache schwören würde. Doch die Zeit hat wohl alle Wunden geheilt. Ich habe nichts mehr von ihm gehört.“
    Simon überlief es bei diesen Worten eiskalt. Der Schattengreifer würde auch ihn nicht mehr gehen lassen! Aber würde er ohne die Hilfe des Schattengreifers nach Hause zurückkehren können? Und wie viel Zeit verging inzwischen bei Simon zu Hause? Nach der ersten Begegnung mit dem Schattengreifer hatte der Magier Simon nach Hause gebracht, und Simon war genau zu genau dem Zeitpunkt zurückgekehrt, als er in das Abenteuer gestartet war. Niemand hatte sein Verschwinden bemerkt damals.
    Doch jetzt? Dieses Mal würde der Schattengreifer ihm diesen Gefallen sicher nicht erweisen, und Simons Eltern machten sich gewiss schon Sorgen. Simon versuchte, diese bedrückenden Gedanken abzuschütteln. Der Schattengreifer durfte auf keinen Fall ahnen, was in Simon vorging.
    „Und die Zeitenkrieger?“, fragte er daher den Schattengreifer, um das Thema zu wechseln. „Basrar, Moon, Salomon, Neferti,Nin-Si, Caspar und der australische Junge? Wofür werden sie gebraucht? Was habt ihr mit ihnen vor?“
    „Sie sind der Schlüssel zu allem. Sie werden mir helfen, meinen Zauber durchzuführen. Nur durch sie kann die neue Zeit entstehen.“
    Der Schattengreifer öffnete seine Hand und ließ wieder das Bild des Seelensammlers vor Simons Augen entstehen. Simon blickte zu der Wand und erkannte seine Freunde auf dem Schiffsdeck, wie sie nachdenklich um ihn und um den Schattengreifer standen und sich berieten.
    „Was fällt dir auf, wenn du sie betrachtest?“
    Simon wusste nicht recht, worauf der Magier hinauswollte.
    „Sie sind unterschiedlich. Alle. Auch Basrar und der Aborigine, die nicht mehr an Bord sind. Sie alle …“
    „… stammen aus verschiedenen Epochen, aus Ländern quer über die Kontinente hinweg. Sieh sie dir an. Sie kommen aus allen Phasen der menschlichen Geschichte.“
    Er wies auf Neferti. „Hast du gewusst, dass ihr Volk bereits Kenntnisse besaß, um Menschen zu operieren? Und nicht nur das. Die Ägypter verfügten über ein unglaubliches Wissen über die Sterne, über den Tod und auch über den Verlauf der Zeit.“ Sein Finger wanderte zu Nin-Si. „Selbst ihr Volk besaß bereits ein immenses Wissen. Und dabei stammt sie aus der Stadt Ur, der ersten Zivilisation, die es gab. Dennoch hatten sie bereits Städte geplant und Häuser gebaut. Oder denk an Basrar und die wunderbaren Errungenschaften seines Volkes in Karthago, der prächtige Hafen, die wunderschönen Skulpturen. Und sieh dir Salomon an. Zu seiner Zeit wussten die Menschen bereits über das Weltall Bescheid. Und noch weit mehr als das!“
    Seine Stimme hob sich. Wut stachelte ihn an. „Doch was haben die Menschen getan mit ihrem enormen Wissen? Mit all ihren bedeutenden Entdeckungen und ihren Erfolgen in der Forschung? Kriege wurden geführt. Die Herrschenden haben meist nur an sich gedacht. Die ganze Wissenschaft wurde mit Füßen getreten. Und wo das Wissen der Menschen unterdrückt wird, da werden Menschen unterdrückt.“
    Simon hörte aufmerksam zu. Doch er spürte, wie der Schattengreifer seiner Frage auswich. Wie er die Antwort umging. Und deshalb hakte er noch einmal nach: „Wofür braucht Ihr die Zeitenkrieger?“
    Der Schattengreifer dachte einen kurzen Moment nach, dann öffnete er seine Klaue so, dass er auf alle Jugendlichen zeigte, die sich gerade an Bord des Schiffes befanden. „Ich werde mir all ihr Wissen zunutze machen“, sagte er, und seine Stimme beruhigte sich wieder. „In diesen Jungs und Mädchen steckt das Wissen ihrer gesamten Kultur. Und sie sind sich dessen nicht einmal bewusst.“ Er zog die Klaue wieder zurück. „Hör mir gut zu, Simon, und verstehe! Als kleines Kind geht der Mensch wie ein Schwamm

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