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Der Zeitenherrscher

Titel: Der Zeitenherrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Gemmel
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hierhergekommen?“
    „Ich wurde 1199 geboren. Wenn das für dich zur Vergangenheit zählt …“
    Salomon trat zwischen die beiden. „Er ist ein neuer Zeitenkrieger. Er ist erst sehr kurz bei uns und …“
    Simon erschrak. „Neuer Zeitenkrieger? Heißt das …“
    Mit betretenem Gesicht sah Salomon ihn an. „Ja. Nachdem du nach Hause zurückgekehrt bist, hat der Magier mit uns eine weitere Zeitreise angetreten. In die Zeit, die du Mittelalter nennst. Zu Caspar. Wir waren machtlos. Wir …“
    „Wir hatten versucht, Kontakt zu dir aufzunehmen und zu verhindern, dass der Schattengreifer wieder jemanden auf das Schiff holt“, erklärte Neferti. Und bevor Simon nachhaken konnte, was sie damit meinte, sagte sie: „Aber es ist uns nicht gelungen. Seit kurzer Zeit ist deshalb Caspar hier.“
    Simon sah zu ihm hin. „Ich habe noch nie einen Menschen gesehen, der sich so schnell bewegt.“
    Jetzt strahlte Caspar stolz über das ganze Gesicht.
    Simon suchte Nefertis Blick. „Wo seid ihr denn vorhin gewesen? Das ganze Schiff lag wie ausgestorben da. Nur Caspar …“
    „Wir haben uns versteckt. Wir wussten nicht, wo diese Reise hingehen sollte. Wir waren verängstigt. Deshalb haben wir uns erst einmal in unseren Raum gesetzt. Nur Caspar wollte mehr herausfinden. Hätten wir gewusst, dass wir zu dir reisen …“ Sie lachte ihn an, und die anderen nickten.
    „Und du bist auf Deck geblieben?“
    „Ja, ich wollte alles beobachten.“
    „Beobachten? Was …“
    Ein plötzliches Knarren ließ Simon innehalten. Das Geräusch kam aus Richtung der Kajüte hinter seinem Rücken. Jemand öffnete die Tür.
    Caspar, Neferti und Salomon, die Simon gegenüberstanden, blickten entsetzt zum Heck des Schiffes.
    Schritte folgten dem Knarren. Und Simon wusste sofort, wer gerade aus der Kajüte das Deck betrat. Es war nicht nötig, dass er sich umwandte. Diese Schritte hätte er noch in Hunderten von Jahren wiedererkannt. Der Schattengreifer war hier. Er war es also gewesen, den Caspar beobachtet hatte, als Simon auf dem Schiff angekommen war.
    Das Schiff rumorte und knarrte immer lauter.
    Die eiskalte, krächzende Stimme ließ Simon erstarren. „So bist du also meinem Ruf gefolgt.“
    Nun drehte sich Simon doch langsam herum. Der Schattengreifer kam auf ihn zu, die schmalen Lippen in seinem weißen Schädel zu einem unheimlichen Lächeln verformt. Seine Klauen mit den langen Fingern streckte er Simon zum Gruß entgegen.
    Die Zeitenkrieger wichen einen Schritt zurück, doch Simon blieb bewegungslos auf der Stelle stehen. Zu gern hätte erebenfalls Schutz in den Winkeln des Schiffes gesucht, doch er wollte jetzt keine Schwäche zeigen.
    Der Schattengreifer trat nahe an ihn heran. Der Mond spiegelte sich auf der schneeweißen Kopfhaut des Magiers.
    „Willkommen zurück auf meinem Seelensammler!“ Die Worte des Schattengreifers waren deutlich zu hören, doch seine schmalen, dunklen Lippen bewegten sich nicht. „Ich sehe, meine Nachricht hat dich erreicht. Du hast meine Bilder in deinen Träumen erhalten.“
    „Meine Träume“, brachte Simon mit erstickter Stimme hervor, doch mit jedem weiteren Wort wurde seine Stimme fester. „Das war Euer Werk?! Aber was hat das alles zu bedeuten? Wofür stehen die Kohlestriche an der Wand? Wo ist diese Höhle?
    Und …“
    Der Schattengreifer lachte auf. Ein scharrendes, ohrenbetäubendes Geräusch. „Der gute alte Simon. Noch immer voller Fragen. Doch dieses Mal sollst du deine Antworten erhalten. Dieses Mal habe ich dich gerufen, um dir Antworten zu geben, so wie ich es dir zugesagt hatte. Bald schon wirst du Bescheid wissen. Bald schon.“
    Nach diesen Worten entfernte sich der Schattengreifer von Simon. „Hab Geduld“, warf er ihm nur noch zu, dann streckte er seinen rechten Arm aus, und nur wenige Sekunden darauf landete eine riesige Krähe auf seinem Arm. Gleichzeitig bildete sich eine dichte Nebelwolke am Bug des Schiffes, gleich hinter der Bugfigur. Der Schattengreifer trat mit seiner Krähe auf dem Arm in die Wolke hinein und war kurz darauf verschwunden.
    Simon atmete heftig ein und aus. Sein Herz raste, und er
versuchte, sich zu beruhigen. Er blickte noch immer zum Bug, dorthin,
wo der Magier verschwunden war und wo nun auchdie
Nebelwolke mehr und mehr verblasste, als Nin-Si an ihn herantrat und
leise sagte: „Es ist gut, dich wieder bei uns zu haben.“

Der Auftritt hatte
gewirkt.
Seine Bemühungen der letzten Zeit – die Träume, die er dem
Jungen geschickt hatte, die

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