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Der Zirkel Des Daemons

Titel: Der Zirkel Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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blauen Himmel abgelöst werden würde. Nick öffnete die Eingangstür. Das Haus sah grau aus. Er ging in die Küche, die mit abgewetzten Korkfliesen ausgelegt war, und blieb bei Alans Anblick wie angewurzelt stehen.
    Alan saß am Küchentisch. Er sah genauso kaputt aus wie der Fußboden. Die Ringe unter seinen Augen waren so dunkel wie Blutergüsse und sie breiteten sich aus wie nasse Flecken. Sie passten zu der Quetschung an seinem Mundwinkel.
    »Ich habe mich schon gefragt, wann du hereinkommen würdest«, sagte er mit erschöpfter Stimme.
    Nick sagte nichts. Er stellte den Wasserkocher an und kramte dann im Küchenschrank nach Instantkaffee. Eine Tür des Küchenschranks hing schräg und in einer Ecke der Küche wölbten sich die Kanten der Korkfliesen deutlich nach oben. Seit Daniel Ryves gestorben war, hatten sie in vielen solcher ärmlichen Wohnungen gelebt, und Nick hatte keinen Gedanken daran verschwendet, solange er keinen Hunger leiden oder nicht frieren musste.
    Jetzt dachte er an Natasha Walshs Haus. Alan war in ein völlig anderes Leben geboren worden.
    »Ich will mit dir reden«, sagte Alan. Nick drehte sich um und fixierte Alan mit einem kalten Blick. In diesem Moment betrat Jamie die Küche.
    Er trug noch seinen Schlafanzug. Auf einer Wange hatten die Falten des Kopfkissens einen Abdruck hinterlassen.
Einen Moment lang schaute er bloß verwirrt in die Runde. Dann schien er die Situation zu begreifen und trat einen Schritt zurück. Seine Augen zuckten in alle Richtungen, auf der Suche nach einem Ausweg, und blieben schließlich auf der Kaffeedose und dem Wasserkocher hängen, in dem es jetzt brodelte.
    »Oh, Kaffee«, sagte er mit schwacher Stimme. »Fantastisch.«
    »Du magst doch gar keinen Kaffee, Jamie«, sagte Alan.
    »Es war nur ein instinktiver Gefühlsausbruch - für Kaffee im Allgemeinen«, sagte Jamie und warf Alan ein Lächeln zu, das ihm wohl den Rücken stärken sollte. »Ist alles in Ordnung?«
    Jamie und Alan waren beide blass und ausgemergelt, als ob die Dämonen sie in durchsichtige Gespenster verwandeln wollten, die mit riesigen, flehend aufgerissenen Augen durch das Haus wanderten. Alan schien es schlimmer getroffen zu haben als Jamie, er wirkte zerschlagen und verkrampft durch den beständigen dämonischen Druck, aber Nick hatte keinen Zweifel daran, welcher von ihnen beiden zuerst gehen würde. Jamie sah so zerbrechlich aus wie eine dünne Flamme in einem Sturm, ein zitternder Lichtfaden, der schon bald erlöschen würde.
    Trotz allem ließ er seinen Blick von Alan zu Nick wandern und in seinen Augen erwachte ein Beschützerinstinkt. Als ob Jamie irgendetwas hätte tun können, um Alan zu beschützen.
    »Alles in Ordnung«, versicherte ihm Alan mit einem dankbaren Blick.

    Nick verschränkte die Arme vor der Brust und fragte Alan: »Worüber wolltest du mit mir reden?«
    Er war eher erleichtert, dass Jamie da war. Früher hatte es nur ihn und Alan gegeben. Das wäre jetzt zu vertraut gewesen, zu verstörend, aber Jamies Anwesenheit machte klar, dass sich alles geändert hatte. Alan gehörte zu Jamie und all den anderen normalen Menschen - und Nick war einer der Magier. Sie hatten nichts mehr gemeinsam.
    »Es gibt einen magischen Spruch«, sagte Alan langsam. »Es ist nur ein unbedeutender Spruch. Die Magier nennen ihn ›Blutbeschwörung‹. Er bewirkt, dass deine Familie dich jederzeit finden kann.«
    »Sprich weiter«, befahl Nick.
    Er redete wie mit jemandem, den er kaum kannte und nicht besonders mochte. Jedes seiner Worte war wie ein Geschoss. Er wusste, dass Alan es bemerkte.
    Alan ließ sich nicht darauf ein. Er hielt die Augen auf die Plastiktischdecke gerichtet und fuhr fort: »Man sagt den Namen. Sagt den Spruch. Vergießt ein bisschen Blut und folgt dann der Blutspur.«
    »Folge meiner Blutspur!«, sagte Nick, weil Alan es nicht auszusprechen wagte und Nick wollte, dass er es hörte. »Zu meinem Vater.«
    »Ja.«
    »Du wusstest die ganze Zeit, dass Black Arthur mein Vater ist«, sagte Nick nachdenklich. »Du hättest diese Magie jederzeit anwenden können. Warum hast du es nicht getan?«

    Alan schaute ihn jetzt an. Seine Augen wirkten verwundet, aber ohnehin erzählte sein ganzes Gesicht eine einzige Leidensgeschichte. Da machte ein bisschen mehr Schmerz keinen Unterschied mehr.
    »Ich wollte nicht, dass du es weißt. Ich wollte, dass du nie davon erfährst.«
    »Deine Sorge rührt mich sehr«, schnaubte Nick. »Und du hast dein eigenes jämmerliches Leben riskiert,

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