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Der Zirkel Des Daemons

Titel: Der Zirkel Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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auf und ab lief. Es hörte sich so an, als hätte sie gerade erst damit angefangen. Bestimmt würde Alan gleich hochgehen und dann die ganze Zeit bei ihr bleiben.
    Alan hatte Nicks Blick zur Decke bemerkt und aus irgendeinem idiotischen Impuls heraus - typisch für Alan - streckte er die Hand aus und wollte Nick das Haar verstrubbeln. Nick wich ihm aus.
    Alan seufzte. Nick hörte, wie sein Bruder mit einem leisen Klicken das Radio anstellte, und dann ertränkte die Musik die Geräusche des ruhelosen Umherwanderns ihrer Mutter. Alan humpelte zum Küchenschrank und kramte darin herum, wobei er leise vor sich hin sang. Nick duckte sich wieder unter die Spüle und ließ sich von den klaren, lieblichen Tönen überfluten. So entspannte er
seinen Geist, während er sich zugleich mit etwas Nützlichem beschäftigte. Dem Geruch nach zu urteilen, war das Abendessen fast fertig.Vielleicht würde sich sein blöder Bruder tatsächlich noch hinsetzen und seinen Teller leer essen, ehe er nach ihrer Mutter sah, und vielleicht würde dieser Donnerstag doch noch gut werden.
    Im selben Moment kam die Warnung.
    Der Talisman, den Nick trug, tat ihm zwar immer etwas weh. Es war eine ständige Irritation, wie ein Anker, der um seinen Hals hing und summte und stach. Aber jetzt durchfloss ihn der Schmerz wie ein elektrischer Schlag und der Talisman war die Quelle dieses Schmerzes. Die Vogelknochen, die kreisförmig angeordnet waren, eingewebt in ein Netz aus Kristallen und Schnüren, verschoben sich und bildeten ein neues Muster. Es fühlte sich an, als ob sich dieses Muster langsam in seine Haut brennen würde.
    »Alan«, stieß er zwischen den Zähnen hervor.
    Das Fenster explodierte. Die Splitter fielen nach innen, sausten wie glitzernde, fluoreszierende Geschosse durch die Küche. Nick ließ die Rohrzange fallen und legte den Arm schüt zend vor das Gesicht. Er wirbelte herum und sah, dass Alan sich bereits zu Boden geworfen hatte.
    Durch das zerborstene Fenster kamen überaus unfreundliche Raben.
    Ihre riesigen, schillernden Flügel wirkten wie ineinander verhakt, und mit einem Mal war die Küche voller Federn und dem tiefen, rauen Kreischen der Vögel. Die
Luft wurde durch die Flügelschläge zu einem Sturm aufgewirbelt und das Schreien klang hungrig.
    Nick kroch über den Boden, bis er sein Schwert greifen konnte. Das Heft lag feucht in seiner schweißnassen Hand. Mit der anderen Hand packte er Alan am Kragen und zog ihn hinter sich.
    Alan schob sein Hemd hoch und nahm die Pistole aus dem Halfter.
    »Hilf mir bloß nicht auf die Beine. Das wäre mir peinlich, immerhin bist du mein kleiner Bruder.«
    »Und du bist bloß eine Bohnenstange«, gab Nick zurück, während er die Vögel aufmerksam beobachtete. Sie ließen sich überall in der Küche nieder. Die Wölbungen ihrer angelegten Flügel wirkten wie vorgeschobene Schultern. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt den beiden Menschen. »Ich fasse es nicht, dass du immer noch diese dämliche Pistole benutzt.«
    »Ich mag meine Pistole«, empörte sich Alan.
    »Aber Pistolen wirken nicht immer!«
    »Deshalb«, sagte Alan, »habe ich ja auch noch drei Messer dabei.«
    Einige Raben versperrten ihnen den Weg zur Tür. Nick sprang auf und schwang sein Schwert. Ein Rausch aus feuriger Freude erfüllte ihn, als er spürte, wie sein Schwert auf die Körper traf und tief in sie einschnitt. Ein Rabe fiel mit blutiger Brust zu Boden. Der Rest kreischte auf und stürzte sich auf sie. Nick ließ sich wieder zu Boden fallen und rollte sich mit einem Arm über dem Kopf zur Wand. Alan war neben ihm, und Nick erkannte,
dass sein Bruder zwischen der Wand und seinem eigenen Körper einigermaßen geschützt lag.
    Keuchend blieben sie liegen, und Nick versuchte, durch das wie ein Siegesgesang in seinen Schläfen pochende Blut einen klaren Gedanken zu fassen. Die Vögel standen offensichtlich unter der Kontrolle eines Dämons, der wiederum von einem Magier überwacht wurde.
    Dämonen nahmen fast nie Tierkörper in Besitz. Sie hassten es, in Leibern mit so begrenzten Gehirnen gefangen zu sein. Nick fragte sich, wie viele menschliche Körper der Magier diesem Dämon als Gegenleistung versprochen hatte.
    »Du kümmerst dich um den Magier«, flüsterte Alan. »Und ich knöpfe mir den Dämon vor.«
    »Ich nehme es mit beiden auf«, erwiderte Nick rau und stieß Alan an, um seine Worte zu unterstreichen. »Du bleibst liegen.«
    Nick erhob sich, und einen Moment lang war ihm, als stünde er in einem nächtlichen Sturm,

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